Der Siedlungsraum der Talung wird in der Landschaftsgliederung NALA als Unteres Almtal (RA35) bezeichnet. Er erstreckt sich über rund 35 km von Nord nach Süd vom Eintritt in das Untere Trauntal am Ende der Traunschlucht bis etwa 5 Kilometer südlich der Grünauer Weitung. Die Breite beträgt maximal 2 km, meist ist die Raumeinheit wesentlich schmäler (bis zu 200 m). Außerdem umfasst die Zone noch das unterste Laudachtal bei Vorchdorf und den Talungstrichter des Grünaubachs bei Grünau.
Die Fläche der Raumeinheit beträgt 46,6 km². Der tiefste Bereich liegt bei rund 375 m ü. A. am nördlichen Ende der Raumeinheit. Der höchste Bereich des Gebiets liegt in der Nähe des Cumberland Wildparks in Grünau mit rund 550 m ü. A.
Alle 5 Almtal-Gemeinden haben wesentlichen Anteil an der Raumeinheit.
Einzelne Waldflächen außerhalb des Auwaldgürtels (z. B. Theuerwanger Forst bei Vorchdorf) werden meist als Fichtenforste genutzt. Die Grenze zum umgebenden Riedelland ist meist naturnah bewaldet. Ebenso sind die bis zu 60 Meter hohen Böschungen bewaldet und prägen diese Landschaft. Es finden sich hier Buchen- sowie Eschen-Ahorn-Wälder. Riesen-Schachtelhalm-Gebiete sind vereinzelt verbreitet.
Hervorragende Wasserqualität mit Äschen-Bestand. Intensive Nutzung des Gewässers durch Kleinkraftwerke. Es existieren kaum Stillgewässer.
Die Niederterrasse ist waldarm und wird landwirtschaftlich genutzt (Ackerbau). Flussaufwärts zunehmend Grünlandnutzung. Kulturlandschaft ist selten, da das Gebiet durch Besiedelung geprägt ist.
Schottergruben sind eher kleinräumig und vereinzelt an Konglomerat-Steilwänden zu finden. Auch ausgedehnte Tuffquellen sind zu finden.
Durch das Almtal führt die L549 AlmseestraßeMühldorf bei Scharnstein – Grünau. Ferner endet in Grünau die in Wels an die Westbahnstrecke angebundene Almtalbahn.
Tourismusregion Almtal
Das eigentliche Almtal bilden die Gemeinden Grünau und Scharnstein; zum Tourismusverband Almtal gehören auch die Gemeinden Pettenbach, Vorchdorf und Bad Wimsbach-Neydharting am Unterlauf der Alm sowie St. Konrad im westlichen Verbindungstal Richtung Gmunden, am Oberlauf der Laudach.
Dass das Almtal zum Salzkammergut gehört, ist eine jüngere Entwicklung des Begriffes als Tourismusmarke, es bildet hier das östliche Ende. Als Ferienregion Almtal, das ist der Tourismusverband von Grünau, wurde das Almtal schon seit den 1950er Jahren zur Region gerechnet und war auch Gründungsmitglied des Destinationsverbunds Salzkammergut Tourismus.[1]
Seit dem 1. Jänner 2013[2] besteht der mehrgemeindige Tourismusverein (MTV) beziehungsweise Tourismusverband Almtal (Erste Vollversammlung 21. Jänner 2013 in Vorchdorf)[3]
Das Konzept des MTV Almtal wurde vom Verein zur touristischen, wirtschaftlichen und ländlichen Entwicklung des Almtales – Verein Almtal „Vera“ (VERA) mit Beteiligung von Oberösterreich Tourismus sowie der Regionalmanagement OÖ ausgearbeitet.[4]
Der MTV Almtal setzt sich aus den Organisationen Salzkammergut Tourismus-Marketing GmbH und dem Verein Almtal (Vera) sowie den Tourismusverbänden der Gemeinden zusammen. An Tourismusbetrieben nehmen unter anderem die Kasberg Bergbahnen und der Cumberland Wildpark teil.[5]
Die Region weist etwa 40.000 Ankünfte und knapp über 150.000 Nächtigungen pro Jahr auf.[6] Die Aufenthaltsdauer beträgt durchschnittlich 3,9 Tage; das Almtal ist also ein typisches Ziel von Wochengästen.[6] Mit 2⁄3 der Gäste aus Österreich[6] ist das Almtal im Unterschied zu den Zentren des Salzkammerguts ein inlandstouristisches Zielgebiet.
Das Profil liegt auf sanftem Naturtourismus besonders als Wander- und Radwanderregion ohne intensiver Infrastruktur, sondern persönlicher Gastlichkeit (Projekt Genuss am Fluss).[7]
Hauptwirtschaftszeit ist die Sommersaison. Der Kasberg ist ein kleines Schigebiet, der Gutteil des Raumes gilt als Geheimtipp für Schitourengeher und Winterwanderer.
Wiederansiedlungsprojekt der ausgestorbenen Waldrappe
Cumberland Wildlife Park
Narzissenwiese Bäckerschlagalm
Almsee im Herbst
Literatur
Amt der oö Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Raumeinheit Unteres Almtal (= Natur und Landschaft. Leitbilder für Oberösterreich. Band39). Linz 2007 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 25. September 2021]).