Das Ensemble umfasst die gesamte Bachzeilenanlage entlang der Singold von der Jägerhausstraße bis zur Emmenhausener Straße und schließt den Schlossbereich mit Parkanlagen ein. Die Umgrenzung des historischen Ortsbereichs ist im Wesentlichen durch den Verlauf der im 15. Jh. errichteten Befestigung mit Wall und Graben gegeben. Diese ist zwar noch in Resten erhalten, ihr Verlauf wird aber vor allem durch markante Bepflanzungen wie die Lindenallee, den Pappel- und Gartenweg deutlich und kann im Einzelnen nach der Uraufnahme des Bayerischen Landesvermessungsamtes von 1811 festgestellt werden. Der Ort wurde erstmals 890 in Ottobeurer Urkunden erwähnt, Besitz- und Herrschaftsrechte wechselten häufig; Welfen und Staufer, die Klöster Stöttwang, Kempten und Ottobeuren sowie das Hochstift Augsburg besaßen Lehen und Verwaltungsrechte. Das Rittergeschlecht von Waal hielt den Stammsitz von ca. 1150 bis 1367, die Herrschaft wechselte in den folgenden Jahrhunderten mehrmals, zuletzt 1820 an Erbprinz Erwein von der Leyen. Der älteste Teil des Ortes, wohl von einer fränkischen Staatssiedlung aus gegründet, wird durch die Kirche St. Nikolaus (ein frühes Patrozinium), den zugehörigen Widemhof („Widerbauer“, Singoldstraße 30) und vor allem die Lage bei der Quelle der Singold ausgewiesen. Die Grundrissgestalt ist in diesem ältesten Ortskern unregelmäßig; ab den Anwesen Singoldstraße 24 und 29 erstreckt sich eine planmäßige Bachzeilenanlage in meist regelmäßiger Flurteilung zu beiden Seiten der Singold bis zum Ortsende, wo der Fluss in nordöstlicher Richtung abknickt. Die Bebauung weist Gebäude verschiedener Zeitstellung und Funktion auf, Walmdachbauten und Mansarddachhäuser neben Gasthöfen und bäuerlichen Anwesen verleihen dem Ort herrschaftlichen Charakter. Die Singold wird von einer Kastanienbepflanzung gesäumt, Brücken und Stege verbinden die beiden Straßenzüge entlang des Flusses. In der Mitte des Ortes erweitert sich die Anlage nach Südosten. Der Marktplatz steigt vom ehemaligen Tanzhaus zur Pfarrkirche und zum Schloss im Süden an, das mit seinem stattlichen Westflügel dem Platz, mit seinem mächtigen Hauptbau dem ganzen Ort das Gepräge gibt. Die einstigen Ortsränder lassen die ehemalige Umfriedung ebenso wie die Beziehung der beiden historischen Hauptelemente, mittelalterlicher Ortskern (St. Nikolaus) und barocker Herrschaftsbereich (Schloss), erkennen. Aktennummer: E-7-77-177-1.
stattlicher Walmdachbau mit Ecktürmen, Mitte 16. Jahrhundert, Umgestaltungen Mitte 19. Jahrhundert und 1907; Hofgebäude; Zweiflügelanlage mit Walmdach und Satteldach (Nordflügel), Tordurchfahrt, Westflügel Anfang 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, Nordflügel 18. und 19. Jahrhundert; Brauhaus, Zweiflügelbau mit Walmdächern, 1. Hälfte 19. Jahrhundert; Torbau zwischen Hofgebäude Westflügel und Brauerei, 1. Hälfte 19. Jahrhundert; Kanzlei, erdgeschossiger Satteldachbau, 1. Hälfte 19. Jahrhundert; Archiv, erdgeschossiger Walmdachbau, 1. Hälfte 19. Jahrhundert; Lindenallee, ca. 300 m lange Anlage, Anfang 20. Jahrhundert; SO-Seite des Schlossparks.
stattlicher Bau mit Steilsatteldach, 18. Jahrhundert; Stadel mit Steilsatteldach, Obergeschoss Ständerbau mit Kopf- und Fußbändern, Mitte 18. Jahrhundert.
am Nordrand des Dorfes (Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Bildstock
Mitte 19. Jahrhundert.
D-7-77-177-38
Ehemalige Baudenkmäler
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