Der Ort Pommersfelden wurde 1297 erstmals genannt. Die Stelle einer wohl frühmittelalterlichen Burg am nordöstlichen Ortsrand weist auf eine noch frühere Ortsgeschichte hin. Seit Anfang des 14. Jahrhunderts wurden die Truchsesse von Pommersfelden in den Quellen genannt. Auf 1349 datiert die Stiftung der Pfarrkirche, zugleich Grablege der Truchsesse (Neubau erst 1750). Die ältesten Teile der Wasserburgruine, Sitz der Truchsesse von Pommersfelden, reichen ins 13./14. Jahrhundert zurück. Um das ehemalige Wasserschloss entwickelte sich der Marktflecken. 1711–16 entstand Schloss Weißenstein außerhalb des Dorfes. Die Folge war rege Bautätigkeit auch im Ort selbst: Kirchenneubau, Rathaus und Bürger- und Bauernhäuser an der Hauptstraße stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Anfang des 19. Jahrhunderts begann eine folgenreiche Umgestaltung der ursprünglich französischen Schlossparkanlage in eine englische. Sie war um 1830 abgeschlossen. Damit verbunden war eine Schlossparkerweiterung in die Breite, eine Verdrängung von Ortsansässigen im Norden und eine Wiederansiedlung an den südlichen Ecken des Schlossparks zu beiden Seiten des Marstalles (Vordere und Hintere Gasse). Diese Umverteilung der Ortsfläche, zu der auch eine Erweiterung der Schlossgärtnerei gehörte, schloss das Schloss Weißenstein mehr als bis dahin in den Ort Pommersfelden ein. Ein Vergleich mit dem Urkataster von 1843 zeigt, dass sich dieser Zustand nahezu unverändert erhalten hat. Das beherrschende, den Ort sprengende Schloss wurde umklammert. Das Ensemble umfasst den Burgstall, das Areal um das Truchsess`sche ehemalige Wasserschloss, den historischen Ortskern mit Kirche, Rathaus, Pfarrhaus und weiteren Bauten des 18. Jahrhunderts, die Gesamtanlage des Schlosses Weißenstein sowie die mit der Umstrukturierung des Schlossparks verbundenen Erweiterungen des 19. Jahrhunderts: die beiden Siedlungen Vordere und Hintere Gasse und Kleinhäuser am Ende der Dorfstraße, die sich dort an die verbreiterte Schlossumgrenzung anschmiegen. Aktennummer: E-4-71-172-1.
Zweigeschossiger Walmdachbau, massiv und verputzt, flacher Mittelrisalit und Eckpilaster gequadert, Mitte 18. Jahrhundert von Johann Jakob Michael Küchel
Zweigeschossiger Walmdachbau, massiv und verputzt, korbbogige Toreinfahrt, geohrte Tür- und Fenstergewände, Reliefplaketten unter den Obergeschossfenstern, gusseiserner Balkon, bezeichnet „1737“
Große Schlossanlage um Ehrenhof; dreigeschossiger Dreiflügelbau mit überhöhtem Mittelbau und Eckpavillons, Sandsteinquader, Mansardwalmdach, 1711–18 von Johann Dientzenhofer und Johann Lucas von Hildebrandt, mit Ausstattung
eineinhalbgeschossig, Innenteil segmentbogig einschwingend, Eckpavillons mit Blendfassaden, Pultdach hinter Attika, 1717–18 von Maximilian von Welsch, mit Ausstattung
Saalbau mit Walmdach, Sakristeianbau, Chorturm, achteckiger Aufbau mit Zwiebelhaube, im Kern romanisch, 13.–15. Jahrhundert und 17./18. Jahrhundert; mit Ausstattung
Massiv und verputzt, Satteldach, 18. Jahrhundert; Ummauerung, siehe äußere Ummauerung des Schlosses, 18. Jahrhundert (im Zusammenhang mit der Schlossanlage)
eingeschossiger, giebelständiger Satteldachbau, massiv und verputzt, Wohnteil mit Fachwerkgiebel, wohl noch 18. Jahrhundert, Stallteil wohl 1813, verändert
Chorturm 15. Jahrhundert, Erhöhung 1703/04 mit Zwiebelhaube, Saalbau mit Walmdach, 1748 Barockisierung und teilweiser Neubau, verputzt mit Pilastergliederung, Sakristeianbau; mit Ausstattung
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