Das Ensemble umfasst den gesamten Schlossbereich mit dem Schlossgarten innerhalb der Ummauerung sowie den zugehörigen Wirtschafts- und Verwaltungsgebäuden; der Marktplatz und die Stadtgasse am Abhang des Schlossberges sind ebenfalls Teil des Ensembles.
Der stattliche und vielgestaltige Schlosskomplex besetzt den Rand einer Hochfläche und beherrscht mit seiner mächtigen Westfront den Markt, der sich zu seinen Füßen im Tal der Günz entfaltet hat. Die exakte Achsenbeziehung der regelmäßig angelegten Stadtgasse zur repräsentativen Front des hochgelegenen Schlosses mit drei Giebelfassaden und dem Turm der Pfarrkirche gibt dem Verhältnis von Schloss und Markt hierarchisches Gepräge. Die historischen Wurzeln der heutigen Anlage reichen ins Mittelalter zurück. Eine Burg – an gleicher Stelle wie das Schloss – wurde 1237 erstmals erwähnt; der Ort selbst besaß 1315 Stadtrecht – eine Stadtmauer ist nachweisbar. Eine Blüte erlebte die Stadt, als die Herrschaft in den Besitz der Herren von Rechberg überging, dokumentiert im alten Schlosstrakt, dem Rechbergbau. Im 15. Jahrhundert ging das Stadtrecht verloren.
1538 erwarb Anton Fugger die gesamte Herrschaft Babenhausen und gestaltete das Schloss und die öffentlichen Gebäude neu. Kirche und Schlossanlage wurden eng verbunden, der Turm der Kirche als Eckturm des Schlosses einbezogen. Neben dem Neuen Schloss entstanden weitläufige Wirtschaftsanlagen, Brauerei, Zehentstadel, Kanzlei und andere. Den Marktplatz vor dem Schloss entlang der Stützmauer besetzten wichtige öffentliche Bauten: am Übergang von der Stadtgasse zum Marktplatz die ehemaligen Verwaltungssitze fürstlicher und „städtischer“ Herrschaft, das ehemalige Fuggersche Gerichtsgebäude (im Kern 18. Jahrhundert, 1990 weitgehend erneuert) und das sogenannte alte Rathaus (1948–50 nach Brand wiederaufgebaut), als Abschluss des Marktplatzes im Norden das Pfarrhaus (1959 abgebrochen, Neubau zurückgesetzt). Das Ortsbild wird bestimmt durch stattliche Traufseit- und Giebelhäuser vor allem des 17./18. Jahrhunderts mit Veränderungen des 19. Jahrhunderts.
Hakenförmige Gebäudegruppe von zweigeschossigen Satteldachbauten, nordöstlicher Teil Fachwerk verputzt, um 1685, westlicher Teil im Kern um 1570, stark erneuert
Dreischiffige Hallenkirche mit flachgedecktem Langhaus und eingezogenem Chor unter Stichkappentonne, nordwestlicher Turm mit geschwungenem Spitzhelm, Turmunterbau und Chor im Kern spätgotisch, Langhaus wohl erste Hälfte 16. Jahrhundert, Turmerhöhung 1562, nach 1645 erneuert, Umgestaltung wohl durch Michael Stiller 1714–17, Spitzhelm des Turmes 1782, Umgestaltung durch Franz Xaver Deutschenbaur 1846, Umgestaltung durch Joseph Anton Müller 1889; mit Ausstattung; vergleiche Ensemble
Monumentale Anlage, die Burg des 13. Jahrhunderts seit der Erwerbung durch Anton Fugger 1538-19. Jahrhundert ausgebaut
Sogenannter Rechbergbau, dreigeschossiger Satteldachbau mit Treppengiebeln, 15. Jahrhundert
Westlicher Quertrakt, dreigeschossiger Verbindungsbau mit Satteldach und Mittelrisalit mit Zeltdach, 1543
Neues Schloss, zweigeschossiger Nordflügel mit Satteldach und Treppengiebeln, 1541-62, Veränderungen 18. und 19. Jahrhundert
Nordwestlicher Quertrakt, Verbindungsbau zur Pfarrkirche, mit Treppenturm, vor 1544 errichtet
Kanzleibau, zweigeschossiger Satteldachbau, um 1540/50, Umgestaltungen 18. Jahrhundert und 1845; jeweils mit Ausstattung
Torturm, Satteldachbau mit zinnenbesetzten Giebeln, Mitte 16. Jahrhundert, 1845 verändert
Ehemalige Hofwaschküche, Mitte 18. Jahrhundert über älterem Kern
Wirtschaftsgebäude, Dreiflügelanlage, 18.–19. Jahrhundert
Ehemalige Brauerei, Nordfront des Schlossbereichs, langgestreckter Bau, im Kern wohl 16./17. Jahrhundert, bis 20. Jahrhundert
Zehentstadel, stattlicher Giebelbau mit Putzgliederung, 1540/60 errichtet
Schlossgarten, zum Teil in strengen Formen, zum Teil als englischer Park gestaltet, Umgestaltung 1911
Ummauerung, östliche, südliche und westliche Begrenzung des Gartens, mit Gartenpavillon des mittleren 18. Jahrhunderts an der Ostseite, im Kern 16. Jahrhundert, vergleiche Ensemble
Pilastergegliederter Saalbau mit flacher Stichkappentonne und eingezogenem Chor, Dachreiter mit Spitzhelm, vermutlich von Michael Stiller, 1722; mit Ausstattung
zweigeschossiger Putzbau mit Satteldach, im Kern 2. Hälfte 17./Anfang 18. Jahrhundert, Fassade mit Dreistaffelgiebel im 19. Jahrhundert neu gestaltet, rückwärtiger Anbau mit obergeschossigem Gastsaal Mitte 19. Jahrhundert
Zweigeschossiger, giebelständiger Satteldachbau, südliche Haushälfte mit Fachwerkobergeschoss und Giebel, im Kern 17. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert umgestaltet
Flachgedeckter Saalbau mit eingezogenem Chor und südlichem Seitenschiff, südlicher Satteldachturm von Annexen umschlossen, Turm und Chor im Kern spätgotisch, zweites Viertel 15. Jahrhundert, Chorumbau und Langhaus erstes Viertel 18. Jahrhundert, Umbau durch Ulrich Fendt 1740/41 und durch Franz Xaver Deutschenbaur 1869; mit Ausstattung
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr existieren, z. B. weil sie abgebrochen wurden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
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