Nach denen Berlins und Breslaus war die Jüdische Gemeinde Königsberg die drittgrößte Deutschlands. Anfang des 20. Jahrhunderts existierten in Königsberg mehrere Synagogen der liberalen, der polnischen und der chassidischen Juden. Die orthodoxe Gemeinde Adass Jisroel verfügte über einen Betraum an der Synagogenstraße.
Das Gebäude war ein hoher überkuppelter Zentralbau nach dem Vorbild des Aachener Doms, flankiert von rundlichen Türmen wie der Wormser Dom. Die Fassade schmückte ein hohes Portal mit einer Rosette. Der Sakralraum war ausgestattet mit einer Orgel, die Max Terletzki 1896 erbaut hat und die über drei Manuale und 34 Register verfügte.[2]
Während der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge zerstört.[3] Das angrenzende Jüdische Waisenhaus (erbaut 1904 nach Entwurf von Fritz Behrendt)[4] ist bis heute erhalten.
Die Rekonstruktion der Neuen Synagoge war seit 2008 genehmigt und erfolgte in Anlehnung an das historische Vorbild, jedoch mit modern gestaltetem Innenraum. Ein symbolischer Grundstein wurde 2011 gesetzt.[5] Die Synagoge wurde am 8. November 2018 in Anwesenheit hochrangiger Vertreter der Föderations- und Regionsregierung, ausländischer Diplomaten und prominenter Persönlichkeiten durch den Oberrabbiner Russlands Berel Lazar neu eröffnet. Der StaatsministerMichael Roth besuchte als Vertreter der deutschen Bundesregierung die Einweihungsfeier.[6]
↑Roland Eberlein (Hg.): Hermann Mund Sammlung Orgeldispositionen Heft C. (walcker-stiftung.de [PDF; abgerufen am 24. Februar 2024] Disposition Nr. 530).