Die nächsten Jahre lebte er in Italien. 1907 lernte er auf CapriRainer Maria Rilke kennen. 1911 zog er von Rom nach Meran, wo er auf dem Ansitz Schloss Winkel im Ortsteil Obermais lebte. Während des Ersten Weltkriegs lebt er in Berlin; 1919 kam er nach Meran zurück. Nun wurde der Schriftsteller Georg von Ompteda, den er schon von der Dresdner Schulzeit her kannte, sein Mitbewohner im Schloss Winkel.[6] Auch Rilkes Briefpartnerin Gudi Nölke zog im November 1922 hier ein.[7] 1934 wurde Schloss Winkel an Antonio Cembran verkauft.[8] Schlözer zog nach Tutzing in die Villa Neustätterstraße 78, die er Schlözerhaus nannte. Das Haus wurde auch zum Wohnhaus von Heinz Flügel und Redaktionssitz der Zeitschrift Eckart.[9]
Schlözer heiratete am 26. September 1895 in Dresden die deutsch-baltischeBaronesse Maria, geb. von der Ropp (* 22. Juli 1866; † 1939).
Sein Hauptwerk ist die Herausgabe der Briefsammlungen seines Onkels Kurd von Schlözer in sechs Bänden, zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Karl und nach dessen Tod 1916 allein. Sie gelten heute als „Klassiker der deutschen Briefliteratur“.[10]
Nachlass
1940 erwarb die Universität Göttingen Leopold von Schlözers Sammlung von Familien-Erbstücken (Schloezeriana), Manuskripten und Briefen, die 1943 durch zusätzliche Schenkungen aus der Familie erweitert wurde.[11]
Auszeichnungen
Roter Adlerorden IV. Klasse am 17. Juni 1902 zum 50. Jubiläum des Regiments 378
Beiträge zur Kenntnis der türkischen Armee. Felix, Berlin 1900–1901.
Band 1: Über Ursprung und Entwicklung des alt-türkischen Heeres. 1900 archive.org
Rêve mauresque. Grenade 1901 (1912)
Lehm op! Manöver-Skizzen. Coben 1902
(Übersetzer) Maurice Maeterlinck: Die Blinden. 2. Auflage, München: Langen 1902
Inneres Leben. 2., durchges. und verm. Auflage, München: Beck 1907
Unter sardischen Hirten. Berlin: Stilke 1911
Generalfeldmarschall Freiherr von Loë: ein militärisches Zeit- und Lebensbild. Stuttgart : Deutsche Verl.-Anst., 1914
(Hrsg.): Garde-Feld-Post: Auslese. [1914/17] Berlin: Julius Sittenfeld bis 1916, ff. Kalkoff 1917
(Hrsg.) Jugendbriefe von Kurd von Schlözer: 1841-1856. Stuttgart; Berlin: Deutsche Verlags-Anstalt 1920
(Hrsg.) Kurd von Schlözer: Petersburger Briefe 1857–1862, nebst einem Anhang: Briefe aus Berlin - Koppenhagen 1862-1864 und einer Anlage. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1921 archive.org
Dorothea von Schlözer, der Philosophie Doctor: Ein deutsches Frauenleben um die Jahrhundertwende 1770–1825. Stuttgart; Berlin; Leipzig: Deutsche Verlags-Anstalt 1923
6. und 7. Tausend Göttingen: Deuerlich’sche Buchhandlung 1937
(Hrsg.) Kurd von Schlözer: Letzte römische Briefe. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1924
(Hrsg.) Kurd von Schlözer: Amerikanische Briefe. 4. Auflage, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1927,
(Übersetzer) Pius XI.: Alpine Schriften. Berlin : R. Mosse, 1925, 2. Auflage Regensburg: Josef Habbel 1936
(Hrsg.) Karl von Schlözer: Menschen und Landschaften: Aus dem Skizzenbuch eines Diplomaten. Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1926
Rainer Maria Rilke auf Capri: Gespräche. Dresden: W. Jess 1931, 2. Auflage 1932
(Hrsg. und Einleitung): Kurd von Schlözer: Aus einem köstlichen Leben: Ausgewählte Briefe. Stuttgart; Berlin: Deutsche Verlags-Anstalt 1935
Vorwärts! Leben! Aus meiner Bonner Husarenzeit. Dresden: Jeß 1938
Aus der Jugendzeit. Dresden: Jeß 1938
Vorwort: Erinnerung an den Dichter, in Georg von Ompteda: Bergkrieg. [11.–14. Tsd.] Berlin: Steuben 1938
Maria: Briefe einer Baltin aus verklungener Zeit. Dresden : Jeß 1940
↑Programm des Vitzthumschen Gymnasiums: 1875/76., Dresden 1905, S. 60.
↑Alle Daten zum Militärdienst bis 1904 nach Adolf von Deines: Das Husaren-Regiment König Wilhelm I. (1. Rheinisches) Nr. 7 von der Formation des Stammregiments bis zur Gegenwart. 2. Auflage ergänzt und fortgeführt durch Leopold Freiherr von Türcke, Berlin 1904, S. 84, Nr. 258.
↑Militär-Wochenblatt. 92 (1907), Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907, S. 883.
↑Militär-Wochenblatt. 93, (1908), Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908, Sp. 1211.
↑Leopold von Schlözer: Georg von Omptedas letzte Werke. In: Alpenzeitung vom 10. Dezember 1933, S. 4 (Digitalisat)
↑Paul Obermüller (Hrsg.): Die Briefe an Frau Gudi Nölke: Aus Rilkes Schweizer Jahren. Insel Verlag, Wiesbaden 1953, S. 186
↑Zur Eigentümergeschichte des Hauses, siehe Höfe in Mais. Band 2, 2017, S. 249.
↑Heinz Flügel: Zwischen den Linien. Autobiographische Aufzeichnungen. Chr. Kaiser Verlag, München 1987. ISBN 3-459-01678-7, S. 293 ff.
↑Friedrich Hassenstein: Schlözer, Conrad (Kurd) Nestor von. In: Lübecker Lebensläufe, Hrsg. Alken Bruns, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1993, ISBN 3-529-02729-4, S. 346–350