Komoren-Quastenflosser (Latimeria chalumnae). Präparat eines 170 cm langen und 60 kg schweren Weibchens, ausgestellt im Wiener Naturhistorischen Museum
Die Gattung wurde lange Zeit als monotypisch beschrieben und bestand nur aus dem Komoren-Quastenflosser. In den 1990er Jahren wurde jedoch tausende Kilometer entfernt von der Heimat der Komoren-Quastenflosser, in der Celebessee an der Küste der indonesischen Insel Sulawesi, eine weitere Quastenflosser-Population entdeckt. Diese Art wird nach dem Entdeckungsort als Manado-Quastenflosser (Latimeria menadoensis) bezeichnet.
Latimerien haben ein kleines, einfaches und langgestrecktes Gehirn mit einer Länge von ca. 40 mm, einer maximalen Breite von 14 mm und einer Höhe von 10 mm.[1] Damit nimmt es nur 1/100 des Volumens der Hirnhöhle im Schädel ein, der übrige Raum wird von einer fettartigen Substanz ausgefüllt. Morphologisch ähneln einige Hirnteile denen der Knorpelfische, andere denen der Lungenfische und der Actinopterygii. Ähnlichkeiten zu den Amphibiengehirnen zeigen sich nicht.
Im Januar 2020 wurde ein Fund von Quastenflossern 750 km östlich von Sulawesi an den Küsten von Westneuguinea bekannt gegeben. Die Tiere ähneln dem Manado-Quastenflosser, ein genetischer Unterschied von 1,8 % spricht jedoch dafür, dass die Fische vor den Küsten des nördlichen Sulawesi und die an der Küste von Neuguinea sich vor 13 Millionen Jahren voneinander getrennt haben und das die neuguineische Population möglicherweise eine kryptische, bisher unbeschriebene Art darstellt.[5]
Außer Latimeria gehören noch folgende, ausgestorbene Gattungen aus dem Jura und der Kreide zur Familie Latimeriidae:[6][7]
↑R. Nieuwenhuys, J. P. M. Kremers, C. van Huizen: The brain of the crossopterygian fish Latimeria chalumnae: a survey of its gross structure. In: Anat Embryol (Berlin). 151, 1977, S. 157–169. springerlink.com (englisch).
↑James L. B. Smith: A Living Fish of Mesozoic Type. Nature, Volume 143, Seite 455–456 (1939) DOI: 10.1038/143455a0
↑Kadarusman, Sugeha, H.Y., Pouyaud, L., Hocdé, R., Hismayasari, I.B., Gunaisah, E., Widiarto, S.B., Arafat, G., Widyasari, F., Mouillot, D. & Paradis, E. (2020): A thirteen-million-year divergence between two lineages of Indonesian coelacanths. Scientific Reports, 10: 192. DOI: 10.1038/s41598-019-57042-1 (englisch).
↑Joseph S. Nelson, Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. Wiley, Hoboken, New Jersey, 2016, ISBN 978-1118342336, Seite 106.
↑Cavin, L.; Mennecart, B.; Obrist, C.; Costeur, L.; Furrer, H. (2017). Heterochronic evolution explains novel body shape in a Triassic coelacanth from Switzerland. Scientific Reports. 7 (1): 13695. doi:10.1038/s41598-017-13796-0