Dieser Artikel behandelt den Kreis bzw. Landkreis Wolmirstedt in der preußischen Provinz Sachsen und im Land Sachsen-Anhalt (1816–1952). Für den Kreis Wolmirstedt im DDR-Bezirk Magdeburg (1952–1990) und den Landkreis Wolmirstedt im Land Sachsen-Anhalt (1990–1994) siehe Kreis Wolmirstedt.
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und seit dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Am 1. April 1908 erhielt der Stadtkreis Magdeburg vom Kreis Wolmirstedt die Landgemeinde Rothensee. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Wolmirstedt entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der nahezu alle selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Zum 1. Oktober 1942 wurden unbewohnte Teile der Stadt Wolmirstedt sowie der Gemeinden Barleben und Glindenberg aus dem Kreis Wolmirstedt in den Stadtkreis Magdeburg eingegliedert. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die amerikanischen alliierten Streitkräfte besetzt.
Der Kreis Wolmirstedt gliederte sich in eine Stadt, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung im Jahre 1929 – in selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Städte und Gemeinden
Stand 1945
Der Kreis Wolmirstedt umfasste 1945 eine Stadt, 55 weitere Gemeinden und einen gemeindefreien Forst-Gutsbezirk.[5]
↑Anlage A zum Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaues und die Arbeitsweise der staatlichen Organe im Landes Sachsen-Anhalt vom 25. Juli 1952, Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt, Nr. 28 vom 26. Juli 1952.
↑Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Magdeburg, S.330 (Digitalisat [abgerufen am 5. Juli 2016]).
↑Handbuch der Provinz Sachsen. Rubachsche Buchhandlung, Magdeburg 1843, S.169 (Digitalisat [abgerufen am 6. Juli 2016]).
↑Königlich Statistisches Büro Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen. Verlag d. Königl. Statist. Bureaus, Berlin 1873 (Digitalisat [abgerufen am 5. Juli 2016]).
↑ abcdefgMichael Rademacher: Landkreis Wolmirstedt. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900