Ludwig Blau magyarisierte seinen Namen in Lajos Biró. Er begann als Redakteur bei der liberalen Zeitung Budapesti Napló und ging von 1906 bis 1909 nach Berlin. Am Ende des Ersten Weltkrieges war er Staatssekretär im Ungarischen
Außenministerium, 1919 floh er nach Wien.
Biró begann eine Karriere als Drehbuchautor in der Filmindustrie und wirkte im Laufe der Zeit bei der Entstehung von rund 50 Filmen mit.
Während der Stummfilmzeit war er zunächst bei deutschen Produktionen tätig und gab sein Debüt als Autor der Zwischentitel für Don Juans drei Nächte (1917). Kurz darauf traf er den ebenfalls aus Ungarn stammenden Filmregisseur Alexander Korda und wurde später (in den 1930er Jahren) Chefautor von dessen Produktionsgesellschaft London Film Productions. Zu den wichtigsten gemeinsamen Filmen von Korda und Biró gehören Prinz und Bettelknabe (1920), Eine versunkene Welt (1922), der nach Birós RomanSerpoletto entstand, Tragödie im Hause Habsburg (1924) sowie Eine Dubarry von heute (1927).
Als Drehbuchautor arbeitete er teilweise auch mit anderen namhaften Autoren wie Carl Zuckmayer (Rembrandt, 1936) oder Hans Gustl Kernmayr (Pusztaliebe, 1939) zusammen.
Literatur
Hans Giebisch, Gustav Gugitz: Bio-bibliographisches Literaturlexikon Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hollinek, Wien 1964, S. 31.