Kurt von Pritzelwitz

Kurt Karl Wilhelm Gustav von Pritzelwitz (1854–1935)

Kurt Karl Wilhelm Gustav von Pritzelwitz (* 19. Dezember 1854 in Berlin; † 19. Februar 1935 in Potsdam)[1] war ein preußischer General der Infanterie im Ersten Weltkrieg.

Leben

Herkunft

Kurt von Pritzelwitz entstammte dem alten böhmischen Adelsgeschlecht von Pritzelwitz und war der Sohn des späteren Generals der Infanterie Gustav von Pritzelwitz (1813–1895) und dessen Ehefrau Karoline, geborene von Wrochem (1821–1907).

Militärkarriere

Pritzelwitz trat am 28. April 1872 aus dem Kadettenkorps kommend als Sekondeleutnant in das 1. Garde-Regiment zu Fuß der Preußischen Armee ein. Nach dem Besuch der Kriegsakademie kommandierte man ihn zum Großen Generalstab. Im Anschluss daran war Pritzelwitz Militärattaché an der Gesandtschaft in München. 1897 wurde er als Major diensttuender Flügeladjutant von Kaiser Wilhelm II. Als Oberstleutnant ernannte man ihn 1899 zum Kommandeur des 2. Garde-Regiments zu Fuß. Bereits ein Jahr später erfolgte seine Abberufung und man teilte ihn als militärischen Berater Kronprinz Wilhelm zu. Von 1903 bis 1907 war Pritzelwitz Kommandeur der 40. Infanterie-Brigade und in dieser Funktion zwischenzeitlich 1904 Generalmajor geworden. Er übernahm am 1. Oktober 1907 als Generalleutnant die 17. Division in Schwerin. Am 13. September 1911 ernannte man Pritzelwitz unter gleichzeitiger Beförderung zum General der Infanterie zum Kommandierenden General des VI. Armee-Korps in Breslau.

Nach der Mobilmachung und Ausbruch des Ersten Weltkriegs verlegten seine Truppen an die Westfront. Das schlesische VI. Korps war beim Einbruch in die Ardennen der 4. Armee unterstellt, unterstützte aber den Angriff der 5. Armee auf Virton. Während der Schlacht bei Longwy erreichte es am 22. August zwischen Rossignol und Tintigny einen vollständigen Sieg gegenüber dem französischen Kolonialkorps. Die Truppen von Pritzelwitz gingen während der folgenden Kämpfe in der Champagne bei Prunay und Auberive in den Stellungskrieg über. 1915 kämpfte sein Korps im Artois und bewährte sich in der Herbstschlacht bei La Bassée und Arras. Am 7. November 1915 gab er altersbedingt sein Kommando ab, wurde zu den Offizieren von der Armee überführt und am 12. Januar 1916 unter Verleihung des Ordens Pour le Mérite zur Disposition gestellt.

Familie

Pritzelwitz heiratete am 16. Juni 1886 in Gieraltowitz Maria von Eickstedt (* 1868).[2] Das Paar hatte mehrere Kinder:

  • Beata (* 1887) ⚭ 1910 (Scheidung 1920) Johannes von Reibnitz (1882–1939)
  • Kurt (* 1891)
  • Hildegard (* 1897)
  • Martha (* 1897)

Orden und Ehrenzeichen

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1939. A (Uradel), Jg. 38, Justus Perthes, Gotha 1937, S. 426. Zugleich Adelsmatrikel der DAG.
  • Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg. Band I: A–L. Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S. 160–161.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1906. Jg. 7, Justus Perthes, Gotha 1905, S. 612.

Einzelnachweise

  1. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Freiherrliche Häuser A. (Uradel), Band VII, Band 44 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1969, S. 101. ISBN 3-7980-0744-6.
  2. Freiherr von Bock: Stammliste des Offizierkorps des 2. Garde-Regiments zu Fuß 19.6.1813–15.5.1913. Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1913, S. 257.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. Hrsg.: Preußisches Kriegsministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1914, S. 70.