Kurt Sterneck wurde als Sohn des OpernsängersBerthold Sterneck (1887–1943) und dessen erster Ehefrau Ernestine Franziska Sterneck, geb. Schröder, geboren. Der jüdische Vater und die katholische Mutter waren kurz vor der Hochzeit im Jahr 1918 zum Protestantismus konvertiert.[1] Da die Mutter schon im September 1919 starb, wuchs Kurt Sterneck zunächst bei Verwandten der Mutter in Graz auf. Der Vater heiratete 1922 erneut und nahm 1923 den Sohn zu sich nach München.[2]
Nach Absolvieren eines Realgymnasiums (Abitur) 1937 in München war er zunächst als Praktikant zur Vorbereitung auf ein Ingenieurstudium tätig. 1938 trat Kurt Sterneck den Wehrdienst an und nahm später als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Im Jahr 1943 begann er ein Studium der Ingenieurwissenschaften an der Technischen Universität München. 1944 wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft verhaftet. Nach Aufenthalten im KZ Dachau und einem Zwangsarbeiterlager setzte Kurt Sterneck nach Kriegsende 1945 das unterbrochene Studium fort und schloss es erfolgreich ab. Neben dem ausgeübten Beruf als Ingenieur erhielt er ab 1949 Schauspielunterricht bei Anna Zeise-Ernst und Heinz Thiele.[3][4]
1984: Derrick (Fernsehserie) – Angriff aus dem Dunkel
Hörspiele
Sprecher
1961: Spiel auf der Tenne
1962: Die einzige Rechnung (Folge aus dem Mehrteiler „Terra Incognita'“)
1968: Fast eine Reportage
1969: Johanna
1963: Gesucht wird Jimmy Hardwick
1964: Das Fenster
1964: Der fahrende Schüler im Paradies
1964: Jobal und die vier Reiter
1965: Solo für Störtebeker
1967: Das gefleckte Band
1967: Der Mann mit den zwei Bärten
1967: Ein Leben
1968: Der Sonntag der braven Leute
1968: Geheimakt ADM 20 C auf der Kinderspielwiese (8 Folgen)
1968: Mord im Erholungsdorf (8 Folgen)
1968: Alles für Septimius Severus
1968: Die Stimme unter der Brücke
1968: Hier darf nur geflogen werden
1969: Der Große Rindfleisch-Vertrag
1969: Korsakow
1969: Die Partei der Anständigen
1969: Das Mädchen am Fenster
1969: Mauer
1969: Frau Kröner fährt Taxi
1970: Ausbruch
1970: Der Käfig
1970: Die Rückkehr des Cortez
1971: Auslandsgespräch
1971: Der Aufstand der Würmer
1971: Der Tod der Bessie Smith
1971: Die blaue Küste
1971: Goll Moll
1971: Ferngespräche
1971: Die heißen Tage der Gerti Zeiss
1972: Beschreibungen
1972: Miteinander, Füreinander
1972: Johanna oder Ein Familienzwist
1973: Das Lächeln der Apostel
1973: Der Mann, der seine persönliche Meinung verloren hat
1974: Eins, zwei, drei
1975: Der schwarze Tod
1975: Große Oper für Stanislaw den Schweiger
1977: Paß nach Drüben
1978: Ein Hund namens Hegel
Regie
1972: Der Pfründner
1972: Der Mensch Adam Deigl und die Obrigkeit
1973: Menschenkuchen
1973: Der Verderber
1973: Die Schreibmaschinen
1973: Erdbeereis mit Schlagobers
1973: Lieferung frei Haus
1974: Sprechstunde bei Dr. Weiss
1975: Einfach Anna
1977: Hecht im Karpfenteich
1980: Männlicher gegen Maschine
Literatur
Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB010075518, S. 720.
Bernhard Möllmann: Der Opernsänger Berthold Sterneck und seine Familie. In: Bernhard Schoßig (Hrsg.): Ins Licht gerückt. Jüdische Lebenswege im Münchner Westen. Eine Spurensuche in Pasing, Obermenzing und Aubing. Ein Werkstattbuch. Herbert-Utz-Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8316-0787-7, S. 145–157.
↑Möllmann, Sterneck und seine Familie. In: Schoßig (Hrsg.), Ins Licht gerückt, München 2008, S. 150.
↑Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht: Berthold und Kurt Sterneck. In dies.: „So dass uns Kindern eine durchwegs christliche Umgebung geschaffen war.“ Die Heilandskirche und ihre „Judenchristen“ zwischen 1880 und 1955. CLIO Graz 2010, ISBN 978-3-902542-24-3, S. 167 (online; abgerufen am 25. November 2017).