Die Höhe der Fruchtkörper der Korallen ist von Art zu Art verschieden, jedoch werden sie selten höher als 15–20 cm. Die Dreifarbige Koralle (Ramaria formosa) kann allerdings eine Höhe von bis zu 30 cm erreichen. Auch die Durchmesser der verschiedenen Arten variieren von etwa 5–15 cm, und die Farben der Fruchtkörper sind verschieden gefärbt. Vom Strunk aus stehen die schmalen, 5–20 mm breiten Fruchtkörper büschelartig in senkrechten, dichten, meist parallelen Ästen zusammen, die sich weiter oben nochmals verzweigen. Die recht kurzen Astenden sind rundlich-spitz. Das Fleisch ist oft spröde und brüchig. Es riecht angenehm würzig.
Mikroskopische Merkmale
Die Sporen sind ockerfarben bis braun und elliptisch.
Ökologie
Einige Arten der Korallen wachsen am Nadelwaldboden im Unterholz. Die Büschel sind meistens in Hexenringen angeordnet und ab Spätherbst bis in den Winter zu finden. Andere Arten stehen auf Baumstümpfen oder dem Erdboden in Laub- und Nadelwäldern, vom Hochsommer bis in den Herbst.
Arten
In Europa kommen rund 120 Taxa vor bzw. sind dort zu erwarten.[3]
Als essbar gelten Hahnenkamm-Koralle (R. botrytis) und Goldgelbe Koralle (R. aurea). Wegen der großen Verwechslungsgefahr mit giftigen Arten ist hier aber große Vorsicht angezeigt.
Die anderen Korallen sind ungenießbar, einige sogar giftig. Ihr Fleisch schmeckt mild würzig bis bitter, beim Kochen verstärkt sich die bittere Note noch, die oft durch den Bitterstoff Pistillarin verursacht wird. Giftige Arten können nach dem Verzehr und kurzer Latenzzeit heftige Magen-Darm-Beschwerden (Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall) verursachen, zum Beispiel die Bauchweh-Koralle (R. mairei) oder die Dreifarbige Koralle (R. formosa). Es gibt aber auch Arten, die nur bei einigen Personen aufgrund von Allergien auf die enthaltenen Toxine Beschwerden verursachen. Welche Gifte in den Korallen vorhanden sind, ist noch unbekannt.
Quellen
Literatur
Theodor Holmskiold: Topsvampene som indbefatte kölle og Greensvampene med en kort forklaring over deres indvortes bygning. Coryphaei clavarias ramariasque complectentes cum brevi structurae interioris expositione. Möller & Söhne, Kopenhagen 1790.
M. Moser, W. Jülich, U. Peintner: Farbatlas der Basidiomyceten. volume V: Aphyllophorales: Ramaria – Xylobolus. Elsevier & Fischer München, Stuttgart 1985–1998. ISSN0177-9508
Josef Christan: Die Gattung Ramaria in Deutschland: Monografie zur Gattung Ramaria in Deutschland mit Bestimmungsschlüssel zu den europäischen Arten. IHW-Verlag, Eching b. München 2008, ISBN 978-3-930167-71-5.
Einzelnachweise
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Admir J. Giachini, Kentaro Hosaka, Eduardo Nouhra, Joseph Spatafora, James M. Trappe: Phylogenetic relationships of the Gomphales based on nuc-25S-rDNA, mit-12S-rDNA, and mit-atp6-DNA combined sequences. In: British Mycological Society (Hrsg.): Fungal Biology. Band114, 2010, S.224–234 (englisch, fed.us [PDF; 2,9MB]).
↑
Hermann Friedrich Bonorden: Handbuch der allgemeinen Mykologie. Schweizerbart’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1851, S.166.
↑Eric Strittmatter: Die Gattung Ramaria. fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 2. November 2007, abgerufen am 25. Juni 2012.
Weblinks
Commons: Ramaria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien