Seine Gesangskarriere begann Blasquiz in der Gruppe Blues Convention, in der auch Richard Pinhas spielte und die unter anderem in der Pariser Rock-DiskothekGolf-Drouot auftrat. Enttäuscht von der Ausrichtung der Band, gründeten die beiden Männer ihre eigene Band Stuff, die jedoch den späteren Weggang von Blasquiz nicht überlebte.
Unter dem Pseudonym N'Dongo Lumba wirkte er am Soundtrack von Jean Yannes satirischer Filmkomödie Die große Masche (Originaltitel: Tout le monde il est beau, tout le monde il est gentil) von 1972 mit, für die der zwei Lieder einsang.[3]
Magma Ära
Auf Einladung des französischen Gitarristen und Komponisten Claude Engel zu einem Vorsingen im Studio Pathé Marconi an der Pont de Sèvres (Brücke) in Boulogne-Billancourt traf Blasquiz 1969 auf Christian Vander, der gerade die Gruppe Magma gegründet hatte. Zunächst hatte Magma kein Interesse ihn aufzunehmen, da man ihn für einen langhaarigen Hippie hielt. Kurz darauf war er zu Aufnahmen mit der Sängerin Charlotte Leslie im Studio Mathurin Régier, in der auch Magma gerade probten. Während einer Probeaufnahme sang er leise einen Hintergrundgesang mit, der indirekt über das Mikrofon des Klaviers aufgezeichnet wurde.[4] Als Vander die Probeaufnahme abhörte, war er von dem Auftritt so beeindruckt, dass er kurz darauf Blasquiz anstelle des bereits gesetzten Stammsängers Lucien Zabuski (Zabu) in die Band aufnahm.[5] Nach seinem Eintritt bei Magma beendete er seine akademische Laufbahn.[2] Blasquizs Stil und Stimme trugen maßgeblich zur Identitätsbildung von Magma bei. Zusammen mit Christian Vander entwickelte Blasquiz die KunstspracheKobaïanisch, in der die meisten Magma-Titel und zahlreiche Titel anderer Zeuhl-Gruppen gesungen werden, die beiden eine größere künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten bot als die französische oder englische Sprache. Ebenso erscheint Blasquiz bei Magma häufig unter seinem kobaïanischen PseudonymKlötsz Zaspïaahk (Aussprache [klots 'zas'pjak]).[6] Als exzellenter Gesangstechniker, der seine Stimme perfekt kontrollieren konnte, ist Blasquiz in der Lage, mit extrem tiefer Stimme zu singen, aber auch hohe Töne zu treffen, was die Rauheit und Musikalität der Musik Magmas ausmacht.
Neben seiner Rolle als Sänger und Perkussionist, illustrierte Klaus Blasquiz einige Plattencover und zeichnete die Ideogramme von Magma. Daneben zeichnete er Comics für das französische Musik-Monatsmagazin Actuel.
Nachdem der BassistJannick Top und einige andere Mitglieder 1974 Magma verließen, zog es Blasquiz vor zu bleiben, da er die Fähigkeiten der abgehenden Musiker kritisierte.[7] Schließlich schied Blasquiz 1980, nach der Veröffentlichung der Livealben zum 10-jährigen Bandjublium Retrospektïẁ I-II und Retrospektïẁ III aus der Band aus, und er auf dem Cover des letzteren nicht mehr erwähnt wurde. Als Sänger wurde Guy Khalifa an seiner Stelle rekrutiert.
Nach Magma
In den 1980er Jahren arbeitete Blasquiz als Solist und beteiligte an Alben verschiedener Bands und Künstler wie Richard Pinhas, der Comedy-Rock-Gruppe Odeurs, oder Heldon. 1986 schloss er sich der Zeuhl-Gruppe Paga Group von Bernard Paganotti an, mit der er zwei Alben aufnahm. Parallel sang er in Chören für Alben des Liedermachers Renaud Séchan.
1996 gründete er mit dem Bassisten Laurent Cokelaere, den er in den 1990er Jahren in der Le Grand Blues Band kennengelernt hatte, die Band Maison Klaus, die ihre Schwerpunkte in Rhythm and Blues mit Jazz- und Blueseinschlag hatte.[9] Seit einiger Zeit experimentiert er mit der Gruppe Zum-Zum auch an brasilianischer Musik. 2006 nahm er Doc Reggae fait du Voodoo mit Bruno Blum und dem amerikanischen Zeichner Gilbert Shelton auf, wobei er die Rolle eines Zombies mit sehr tiefer Stimme interpretierte.[10]
Als sich Magma erstmals 1996 und dann 2002 neu formierten, wurde Blasquiz nicht Teil der Band. Ab 2004 trat er jedoch als Gastmusiker auf einigen Konzerten auf. 2005 spielte Magma einen Monat lang im Club Le Triton, wo sie jede Woche ein anderes Repertoire aufführten. Hier sang Blasquiz in der ersten Woche Stücke aus den ersten beiden Magma-Alben Kobaia und 1001° Centigrades, die auf der DVD Mythes et Légendes Epok I veröffentlicht wurden. In der zweiten Woche trat er im Finale von Mekanïk Destruktïw Kommandöh, sowie bei De Futura an der Seite von Jannick Top auf, die ls Mythes et Légendes Epok II auf DVD erschien und in der vierten Woche bei Kobaïa, auf der DVD Mythes et Légendes Epok IV.
In den Jahren 2008 und 2009 tourte Blasquiz mit der neuen Band um Jannick Top Infernal Machina, und gelegentlich tritt er bei Konzerten von Magma auf um am Ende der Konzerte Kobaïa zu singen.
Au coeur de Magma. Le Mot et le Reste, Gémenos 2013, ISBN 978-2-36054-106-5 (französisch).
Chant: Connaître, comprendre, développer et vivre l'art du chant (= Les Carnets de Sonatine). Zurfluh, 2018, ISBN 978-2-87750-117-0 (französisch, Zusammen mit: Jean Solé).
Luthiers et guitares d'en France. Chandelle, 2001, ISBN 2-911962-00-1 (französisch, Zusammen mit: Francis Cabrel, Muriel Ferstenberg, Maxine Ruiz, Maxime Ruiz).
↑ abzusammen mit Philippe Gonin: Magma et la contre-culture en France. In: Sheila Whiteley (Hrsg.): Contre-cultures II: Utopies, dystopies, anarchie (= Volume! Nr.9,-1). Éditions Mélanie Seteun, Saffré 2013, ISBN 978-2-913169-33-3, S.125–131 (französisch).
↑Frank Küster: Formation einer Band. In: Oldie-Markt: Europas größtes Magazin für Plattensammler. New Media Verlag, Juni 2006, ZDB-ID 3003336-6, S.11–13.