Saint-Denis liegt an der Grenze zum benachbarten Département Val-d’Oise in der Région naturellePays de France. Die Gemeinde befindet sich am rechten Seine-Ufer unmittelbar nördlich von Paris und bildet heute einen Teil der Banlieue von Paris. Das Flüsschen Crould und der Canal Saint-Denis durchqueren das Stadtgebiet und münden in die Seine. Das Zentrum mit Rathaus und Kathedrale befindet sich auf einer Höhe von etwa 32 m. Trotz seines großstädtischen Charakters gehören Teile von Saint-Denis zum 1157 Hektar großen Natura 2000-Schutzgebiet „Sites de Seine-Saint-Denis“ (FR1112013) und zur ZNIEFF-Naturzone „Parc Départemental de la Courneuve“ (110020475).[2]
Umgeben wird Saint-Denis von den zehn Nachbargemeinden:
Streetart, fünf Kilometer entlang des Canal Saint-Denis, 2016 ins Leben gerufen, mit mehr als 30 Werke von Künstlern, die eine große Vielfalt an Techniken und Einflüssen widerspiegeln.
Das Centre Aquatique Olympique (CAO, deutschOlympisches Wassersportzentrum) ist eine Schwimmhalle im Stadtviertel La Plaine-Saint-Denis. Sie befindet sich gegenüber dem Stade de France und ist mit dieser über eine Fußgängerbrücke über die Autoroute A 1 verbunden. Sie war von 2017 bis 2024 errichtet worden im Hinblick als Austragungsort von verschiedenen Wettkämpfen während der Olympischen Sommerspiele 2024.
Für die Olympischen Sommerspiele 2024 und die Sommer-Paralympics 2024 wurde in Saint-Denis und den beiden Nachbargemeinden Saint-Ouen und L'Île-Saint-Denis das Olympische Dorf für die Unterkünfte der Teilnehmer errichtet. Es liegt in unmittelbarer Nähe des Stade de France und des Centre Aquatique. Anfang 2021 begannen die Bauarbeiten, die Ende 2023 vollendet wurden. Am 29. Februar 2024 wurde es eingeweiht. Das Olympische Dorf wurde konzipiert im Hinblick auf Eigenschaften eines Viertels der Zukunft mit Bewahrung der Artenvielfalt, CO2-Neutralität durch biobasierte Materialien, Linderung der Auswirkungen des Klimawandels und umfassende Barrierefreiheit. Im November 2024 begann die Phase des Umbaus für 3000 Wohnungen, ein Studentenwohnheim, ein Hotel, sechs Hektar Grünflächen, 120.000 m² Gewerbe-, Büro- und Dienstleistungsflächen mit Platz für 6000 Beschäftigte und 3200 m² Nahversorgungseinrichtungen.[3]
Sanierung des historischen Zentrums
Das historische Zentrum von Saint-Denis wird saniert, um das Wohnumfeld zu verbessern, soziale Vielfalt schaffen und das Viertel attraktiver und lebendiger zu machen. Der Platz Jean Jaurès und der Vorplatz der Kathedrale werden zu einer einheitlichen Fußgängerzone. Soziale Wohnungen werden saniert, Häuserblöcke zu Wohnungen umgewandelt, Geschäfte werden renoviert, Fassaden und Fenster saniert.[4]
Neues Öko-Viertel
Die ehemaligen Eisenbahnreparaturwerkstätten der SNCF im Viertel La Plaine sind 1872 auf fast sechs Hektar errichtet worden und vor der Jahrtausendwende aufgegeben. Die größte der Hallen, genannt Cathédrales du rail (deutschKathedralen der Schiene), wird unter Wahrung der Industriearchitektur zum L’Aérosol Saint-Denis, dem ersten französischen Museum, das sich auf 8400 m² ausschließlich der Streetart und dem französischen Hip-Hop widmet. Auf einem Gesamtareal von 1,7 Hektar wird das neue Öko-Viertel La Plaine mit 650 Wohnungen (davon 20 % Sozialwohnungen und 30 % Sozialwohnungseigentum) unter Berücksichtigung der Artenvielfalt, ökologischem Bauen, Kreislaufwirtschaft und erneuerbaren Energien gebaut. Begleitet werden sie durch mehrere öffentlichen Einrichtungen, darunter eine Kinderkrippe, sowie örtliche Dienstleistungen und Geschäfte. Die Arbeiten sollen im Jahr 2025 beginnen.[5][6]
Stadterneuerungsprojekt Franc-Moisin
Das Viertel Franc-Moisin wird erneuert, um den Alltag zu verbessern, indem öffentliche Räume mit mehr Vegetation und Bäumen umgestaltet werden, Wohnungen saniert, das Wohnungsangebot diversifiziert und die soziale Vielfalt gefördert, das Viertel sicherer gemacht, die Sauberkeit verbessert sowie lokale Dienstleistungen und Handel gestärkt werden sollen.[7]
Viertel Pleyel
Das Viertel Pleyel in der Nähe des Olympischen Dorfes wird zu einem guten Anteil an Wohnraum, insbesondere Sozialwohnungen, Geschäften, Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie einer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr weiterentwickelt. Der öffentliche Raum wird einen großen Teil eine sanfte Mobilität und Natur aufweisen: Schaffung von Parks und Plätzen, Begrünung von Straßen und Dächern. Der Bahnhof Saint-Denis Pleyel wird der einzige des Grand Paris Express sein, der bis 2030 vier U-Bahn-Linien (14, 15, 16 und 17) verbindet. Er wurde am 24. Juni 2024 in Betrieb genommen, ebenso wie die Verlängerung der Métrolinie 14, die nun von Saint-Denis im Norden zum Aéroport d’Orly im Süden führt. Die Anbindung der zukünftigen Linien 15 und 17 ist für 2026 geplant.[8]
Viertel Fauvettes-Joncherolles
Das Viertel Fauvettes-Joncherolles, dass sich im Süden des Ortsgebiets von Pierrefitte-sur-Seine befindet, wird dank eines städtischen Renovierungsprojekts, getragen vom Gemeindeverband Plaine Commune, der ehemaligen Gemeinde Pierrefitte und der Agence nationale de rénovation urbaine (ANRU), eine echte Erneuerung erleben. Das Viertel hat Probleme mit unhygienischen und heruntergekommenen Eigentumswohnungen. Aus diesem Grund wurden 2024 zwei Gebäude mit insgesamt 136 Wohnungen abgerissen. Insgesamt werden im Viertel rund 356 neue Wohnungen gebaut, Sozialwohnungen und Studentenunterkünfte. Dies ist beispielsweise der Fall der balcons d’Opaline, die 300 Wohnungen anbieten, von denen 150 für Studenten vorgesehen sind. Neue lokale Geschäfte werden sich in Gebäuden niederlassen. Die Anatole-France-Schulgruppe wird vollständig saniert und vergrößert. Zur Verbesserung der Anbindung an die Infrastruktur, die Alternativen zur Befahrung der Route nationale 1 anbietet, ist die Bevorzugung und Förderung von Fußgänger- und Radfahrwegen. Im Sektor Joncherolles werden alle Wohnungen saniert. So werden die Wärmedämmungen überprüft, Fenster und Fensterläden ersetzt und eine Belüftung geschaffen. Die Straßen werden renoviert ebenso wie zahlreiche Begegnungs- und Freizeitstätten, wie beispielsweise ein begrünter Vorplatz vor der Schule Anatole-France, ein Sportplatz entlang der Bahnstrecke, ein Spielplatz. Die Arbeiten an diesem Projekt sollen 2030 fertiggestellt sein.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
Geschichte
Saint-Denis war zu Zeiten der Industrialisierung ein bedeutender Standort der Metall- und Schwerindustrie (u. a. Eisenbahn- und Automobilbau) und Elektroindustrie. Zu den bekanntesten ehemaligen Unternehmen gehörten:
Auch heute sind zahlreiche Unternehmen im Bereich der Metallindustrie und im Automobil- und Fahrzeugbau zu Hause. Saint-Denis ist darüber hinaus heute ein bedeutender Standort der Dienstleistungsindustrie sowie Medien- und Multimediastandort.[10] Zu den größten und bekanntesten heutigen Unternehmen mit Sitz in Saint-Denis zählen:
Saint-Denis ist flächendeckend an das Nahverkehrsnetz des Großraums Paris angeschlossen. Der Gare Saint-Denis bietet einen Anschluss an das Vorortnetz des Transilien. Ebenfalls ist dort das Benutzen des RER D möglich, der eine schnelle Verbindung zur zentralen Umsteigestation Châtelet - Les Halles in Zentralparis ermöglicht. Saint-Denis ist ferner Anfangspunkt der Métrolinie 13 in Richtung Châtillon und der Métrolinie 14 in Richtung Flughafen Paris-Orly. Außerdem durchquert Saint-Denis die älteste Pariser Straßenbahnlinie der Nachkriegszeit T 1. Die Straßenbahnlinie T 8 verbindet Saint-Denis mit Villetaneuse und Épinay-sur-Seine miteinander. Sie dient auch als Zubringer zur Métrolinie 13 an der Métrostation Saint-Denis – Porte de Paris.
Pierrefitte ist über die RER-Linie D an der Station Pierrefitte-Stains und über die Tramway-Linien T5 und T11 mit dem Netz des öffentlichen Nahverkehrs im Großraum Paris verbunden.
eines Institut national supérieur du professorat et de l'éducation (Inspé) (Nationales Institut für Lehramt und Bildung);
des Lycée Polyvalent Application de l'ENNA, eine allgemeinbildende und technische Oberschule, die sich in einem Umgestaltungsprozess hin zu einem „lycée des métiers de la construction métallique“ (Schule für Metallkonstruktionsberufe) befindet.[11]
Benoît Pouvreau, Claude Héron, Michaël Wyss: CASERNE DES SUISSES (DÉTRUITE), FRONTON CONSERVÉ, auf der Webseite Atlas de l'Architecture et du Patrimonie des Département de la Seine-Saint-Denis (Online)