Durch den steigenden Bedarf an starken Lokomotiven zum Kohlentransport auf den nordböhmischen Strecken, vor allem der verstaatlichten Prag-Duxer Eisenbahn (PD), tat Karl Gölsdorf den nächsten konstruktiven Schritt bei der Erhöhung der Anzahl der gekuppelten Achsen: er schuf mit der Reihe 180 die erste fünffach gekuppelte Lokomotivreihe mit starr im Rahmen gelagerten Achsen. Die Verbund-Maschinen erhielten Doppeldom mit Verbindungsrohr und die bereits bei der Reihe 170 bewährte Art der besseren Bogenläufigkeit durch seitlich verschiebbare Achsen nach den Ideen von Richard von Helmholtz. Die Anwendung dieses Konstruktionsprinzips bei Fünfkupplern ist als Gölsdorf-Achse bekannt.
Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die Südbahn-180er alle zu den FS als Reihe 477, die auch 50 Exemplare von der kkStB erhielt. 105 Stück wurden den ČSD zugeteilt, die sie als Reihe 523.0 bezeichneten, die PKP ordneten die ehemaligen 180er als Tw11 ein, die JDŽ als 135 und die CFR behielten die Reihennummer 180 bei.
Den BBÖ verblieben 61 Stück der Reihe 180, von denen bis 1938 alle bis auf neun Exemplare ausgemustert wurden. Die 1932 ausgemusterte 180.01 blieb für das Österreichische Eisenbahnmuseum erhalten und überdauerte die folgenden Jahrzehnte unter anderem in der Halle des Technischen Museums in Wien.
Die ČSD bauten in der Zwischenkriegszeit die Verbundmaschinen in Zwillingsmaschinen um und bezeichneten sie dann als Reihe 524.2.
Fünfzig dieser Maschinen kamen 1938 bis 1945 als 57 701–750 zur Deutschen Reichsbahn. Die ČSD musterten ihre Maschinen erst in den 1960er-Jahren aus.
Verzeichnis der Lokomotiven, Tender, Wasserwagen und Triebwagen der k. k. österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate betriebenen Privatbahnen nach dem Stande vom 30. Juni 1917. 14. Auflage, Verlag der k. k. österreichischen Staatsbahnen, Wien 1918