Katzenbach (Biedenkopf)

Katzenbach
Wappen von Katzenbach
Koordinaten: 50° 54′ N, 8° 34′ OKoordinaten: 50° 53′ 58″ N, 8° 34′ 20″ O
Höhe: 371 m ü. NHN
Fläche: 3,5 km²[1]
Einwohner: 18 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 5 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Eingemeindet nach: Buchenau (Lahn)
Postleitzahl: 35216
Vorwahl: 06461
Bild von Katzenbach

Katzenbach (mundartlich Katzeboch) ist ein Weiler im Hessischen Hinterland und als solcher ein Stadtteil der Stadt Biedenkopf im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Er trägt denselben Namen wie der Bach, der etwa 300 Meter oberhalb des Ortes entspringt und bei Buchenau in die Lahn mündet.

Geschichte

Ortsgeschichte

Bekanntermaßen erstmals erwähnt wurde der Name Katzenbach im Jahre 1456 im Zusammenhang mit einem landgräflichen Hof.[3] Zu dieser Zeit gehörte der Ort zum Gericht Dautphe. 1660 ließ Landgraf Ludwig VI. (Hessen-Darmstadt) ein einfaches Jagdhaus errichten und schließlich zum Jagdschloss Katzenbach ausbauen. Zusammen mit einigen zugehörigen Gebäuden (Zeughaus, Reitstall, Scheune, Küche, Waschhaus, Remise, Holzschuppen und Backofen) wurde es Burg genannt.
114 Jahre später, 1774, wurde das Jagdhaus von Landgraf Ludwig IX. (Hessen-Darmstadt) auf Abbruch verkauft. Das heißt, die Häuser wurden rückgebaut und von den neuen Besitzern etwa in Biedenkopf in der Hainstraße oder in Friedensdorf an der Neumühle wieder aufgebaut.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständige Gemeinde Katzenbach in die Gemeinde Buchenau (Lahn) eingegliedert.[4] Zum 1. Juli 1974 wurde die Gemeinde Buchenau (Lahn) kraft Landesgesetz aufgelöst. Fast die gesamte Gemeinde mit damals mehr als 1500 Einwohnern kam zur neu entstandenen Gemeinde Dautphetal. Der Ortsteil Katzenbach mit damals etwa 25 Einwohnern wurde in die Stadt Biedenkopf als Ortsteil eingegliedert.[5][6] Für Katzenbach wurde kein Ortsbezirk gebildet.[7]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Katzenbach angehört(e):[1][8][9]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1577: 04 Hausgesesse
• 1603: 04 dreispännige Hofleute
• 1630: 04 Hausgesesse. 4 zweispännige landgräfliche, 4 döring'sche Hofleute
• 1677: 04 Hausgründe, 2 Witwen
• 1742: 04 Haushalte
Katzenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
33
1840
  
38
1846
  
46
1852
  
46
1858
  
42
1864
  
41
1871
  
27
1875
  
35
1885
  
32
1895
  
22
1905
  
28
1910
  
30
1925
  
24
1939
  
23
1946
  
30
1950
  
21
1956
  
20
1961
  
22
1967
  
26
1971
  
23
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
18
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Biedenkopf: 1971; Zensus 2011[2]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Katzenbach 18 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 3 Einwohner unter 18 Jahren, 9 zwischen 18 und 49, 6 zwischen 50 und 64 und kein Einwohner war älter.[2] Die Einwohner lebten in 9 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, kein Paare ohne Kinder und 3 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In keinem Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 9 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: 32 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961: 21 evangelische, ein katholischer Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

• 1961: Erwerbspersonen: 15 Land- und Forstwirtschaft, 1 produzierendes Gewerbe.[1]

Wappen

Am 24. Juni 1963 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:

Wappen von Katzenbach
Wappen von Katzenbach
Blasonierung: „In Rot ein nach rechts schreitender weißer Hirsch über einem goldenen Schildfuß mit blauem Wellenbalken.“
Wappenbegründung: Das Wappen von Katzenbach vereinigt historische und landschaftliche Elemente. Der Hirsch symbolisiert die reichen Wälder und zugleich das ehemalige Jagdschloss der Grafen von Hessen, auf den Ortsnamen deutet der im Schildfuß sichtbare Bachlauf hin.
Commons: Katzenbach (Biedenkopf) – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung von Justiz (Landgericht Biedenkopf) und Verwaltung
  4. Infolge des Deutschen Krieges.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 31. Dezember 1971 als Ortsteil zur Gemeinde Buchenau (Lahn).
  8. Am 1. Juli 1974 als Ortsteil zur Stadt Biedenkopf.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Katzenbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 26 und 64, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  3. Stadtteil Katzenbach. In: webauftritt der Stadt Biedenkopf. Abgerufen im Januar 2022.
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 15 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  5. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, §§ 14 und 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 350–351 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt, abgerufen im Januar 2022.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Die Zugehörigkeit des Amtes Biedenkopf anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  11. a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6d) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).