Harrer wurde 1953 in Freising zum Priester geweiht. 1963 bekam er den Auftrag, als Kurat im Münchner Stadtteil Waldperlach eine Pfarrgemeinde aufzubauen. Die nach dem katholischen Heiligen Niklaus von Flüe benannte KircheSt. Bruder Klaus wurde 1969 geweiht und in der Folge als eigenständige Pfarrkirche von der Neubiberger Pfarrei Rosenkranzkönigin abgetrennt.
Am 1. September 1996 wurde Harrer emeritiert, nachdem er mit der angeblichen Mystikerin und Engelwerk-Anhängerin Monika Waldhier, die eigenen Behauptungen zufolge von Jesus „Mucki“ genannt wurde, eine Glaubensgemeinschaft namens „Mucki-Werk“ gegründet hatte. Der MünchnerErzbischofFriedrich Wetter distanzierte sich von der Gruppe, der Telefonterror gegen Kritiker vorgeworfen wurde und die in der Presse wiederholt als Sekte bezeichnet worden war.[9][2][4][10][11][12][13][14][3][15] Bereits 1995 untersagte der Erzbischof Harrer eine für den 24. Dezember geplante Reise zum Wallfahrtsort und Kloster Birkenstein in Fischbachau, nachdem Waldhier angekündigt hatte, sie werde dort am Heiligabend gemeinsam mit Harrer ihr Leben beenden und „heimkehren“. Mitarbeiter Harrers hatten dies als Hinweis auf einen geplanten Mord oder Suizid gewertet und das Erzbistum sowie die Polizei eingeschaltet.[2][4][11]
Schriften
Sein schriftstellerisches Werk befasst sich vorwiegend mit katholischen Themen, besonders der Marienverehrung und Mystik. Dazu zählen z. B. die mehrbändigen Sammlungen Die schönsten Mariengeschichten, Erlebnisse mit der wunderbaren Medaille heute und Die schönsten eucharistischenWunder. Des Weiteren war er Schriftleiter der Zeitschrift Maria – das Zeichen der Zeit (vormals Zeichen der Endzeit) und Gott-Vater-Echo sowie Herausgeber zahlreicher Andachts- und Liederbücher. Zahlreiche Schriften von Harrer sind im katholischen Miriam-Verlag in Jestetten erschienen.
↑Dem Mucki-Spuk soll ein Ende bereitet werden. In: Münchner Kirchenzeitung, 30. Juni 1996, S. 18
↑ abWetter distanziert sich von „Mucki-Werk“. In: Süddeutsche Zeitung vom 26. Juni 1996, S. 42
↑Münchner Pfarrer stolpert über den „Mucki-Geist“. In: Münchner Merkur, 20. Juni 1996
↑Burkhard Wittmann und Christoph Elflein: Religionswahn – Münchner Pfarrer muß gehen. In: Bild, 29. Mai 1996
↑Die Mucki-Offenbarung – Pfarrer gibt sein Amt auf. In: Abendzeitung vom 20. Juni 1996
↑Winfried Röhmel: Pressemitteilung zu Aktivitäten eines sogenannten „Mucki-Werkes“ in der Münchener Pfarrei Bruder Klaus. Pressestelle des Erzbischöflichen Ordinariats München, veröffentlicht am 19. Juni 1996