Josef Taucher erlernte in seiner Heimatstadt Weiz den Beruf des Maschinenschlossers und Elektroschweißers. Zu seiner Lehrlingsausbildung gehörte auch Technisches Zeichnen, welches ihm in seiner gesamten späteren Karriere von Nutzen sein sollte. 1970 bis 1974 besuchte er die HTBLA Ortweinschule Graz, Abteilung Malerei und Grafik. Seit 1974 lebte und arbeitete Josef Taucher als freier Künstler in Graz sowie an unterschiedlichen Orten in der Steiermark. Er wurde in Weiz bestattet.[1]
Josef Taucher war vor allem durch seine Ansichten von spektakulären Bergformationen bekannt.[2] In jüngeren Jahren war er passionierter Extremkletterer und untersuchte bereits seit den 1970er Jahren das Verhältnis Natur – Kunst, wobei er sich vor allem in seinen Anfängen unterschiedlichster Kunstgattungen und -methoden bediente. In den 1980er Jahren zählt er neben Siegfried Anzinger, Hans Kupelwieser, Manfred Wakolbinger, Lois Weinberger oder Erwin Wurm zu den wesentlichen Repräsentanten der Neuen Bildhauerei in Österreich.[3] Weniger bekannt als seine Malerei ist sein autonomes grafisches Werk.[4]
Seit den 1980ern arbeitete Josef Taucher zudem als Mineraloge. Er entdeckte vier neue Minerale wie beispielsweise Weinebeneit und Pretulit,[5] an deren Strukturbestimmung er maßgeblich beteiligt war. Des Weiteren publizierte er über mehrere Jahrzehnte hinweg eine Vielzahl an mineralogischer Fachliteratur.
Ausstellungen (Auswahl)
1980: Internationale Malerwochen (Werke der XV. internationalen Malerwochen), Neue Galerie Graz
1981: Josef Taucher Bilder 81, Joanneum, Ecksaal, Graz
1984: Neue Wege des plastischen Gestaltens in Österreich, Künstlerhaus, Neue Galerie Graz
1985: Los Angeles Summer – styrian autumn 1985, Municipal Art Gallery, Los Angeles
2016: Josef Taucher, Stadtgalerie – Kunsthaus Weiz
↑Franz Bernhard, Franz Walter, Karl Ettinger, Josef Taucher, Kurt Mereiter: Pretulite, ScPO4, a new scandium mineral from the Styrian and Lower Austrian lazulite occurrences, Austria. In: American Mineralogist. Band83, 1998, S.625–630 (englisch, online verfügbar bei minsocam.org [PDF; 220kB; abgerufen am 6. März 2019]).
Günter Eisenhut, Götz Pochat: Meisterwerke der Steirischen Moderne. Styria Pichler, 2003, ISBN 3-222-13116-3.
Werner Fenz: Der Berg ruft! Zur Bildgrammatik von Josef Tauchers Natur. In: Markus Jaroschka/Helwig Brunner: Lichtungen. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Zeitkritik, Nr. 101. Jahrgang XXVI. Eigentümer und Verleger: Literaturkreis Lichtungen im Rahmen der Österreichischen Urania für Steiermark. Graz 2005, 75, 90.
Josef Taucher, Christine Elisabeth Hollerer: Die Mineralien des Bundeslandes Steiermark in Österreich. 2 Bd., CD-ROM, Graz 2001, 955 u. 1124 S., ISBN 3-9501422-0-7.