Jos Lansink erzielte seinen endgültigen sportlichen Durchbruch 1988, als er den Großen Preis von Twente und das CHIO in Rotterdam gewann. Darüber hinaus wurde in jenem Jahr niederländischer Vizemeister und hatte somit den Platz in der niederländischen Nationalmannschaft für die Olympischen Sommerspiele in Seoul sicher. Mit seinem Pferd Felix erreichte er dort in der Einzelwertung einen hervorragenden siebten, und mit der Mannschaft einen guten fünften Rang. Außerdem gewann er mit Felix auch die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 1989 in Rotterdam.
Mit seinem nachfolgenden Pferd Egano erzielte Lansink erneut einen dritten Platz bei den Europameisterschaften im französischen La Baule 1991. In der Nationenwertung belegte er sogar mit der niederländischen Mannschaft den ersten Rang. Die gute Form Anfang der 1990er Jahre bestätigte er, als er bei den Olympischen Sommerspielen 1992 zusammen mit seinen Teamkollegen Piet Raijmakers und Jan Tops Olympiasieger in der Nationenwertung wurde.
Nachdem im internationalen Reitsport eine Regeländerung durchgeführt wurde, dass sowohl der Reiter als auch das Pferd eine identische Nationalität nachweisen müssten und Lansink seit 1996 in Ermangelung guter niederländischer Pferde belgische ritt, nahm er konsequent die belgische Nationalität an. Dessen ungeachtet gewann er mit dem Pferd High Valley Z von Paul Schockemöhle die offene Holländische Meisterschaft 2002,[1] die er insgesamt achtmal erringen konnte.[2][3]
2005 arbeitete sich Lansink mit verschiedenen Pferden (u. a. Ta Belle van Sombeke, Cumano) wieder langsam an seine alte Form heran: Neben einem zweiten Platz im Nationenpreis
beim CSIO Rotterdam, erzielte er dritte Plätze in den Großen Preisen von Aachen und Valkenswaard sowie einen dritten Platz im Nationenpreis in Dublin. Der sportliche Höhepunkt war dennoch der vierte Rang in der Einzelwertung bei der Europameisterschaft in San Patrignano, bevor er im September 2005 beim Training stürzte und sich einen Arm brach.
Seit Dezember 2005 (Internationales Festhallen Reitturnier, Frankfurt am Main) arbeitete er sich wieder an die Weltspitze heran. Dabei kam ihm zugute, dass er seit 2005 seine Pferde im eigenen Stall in Ellikem trainiert.[4]
Mit dem sehr großrahmigen Holsteiner-SchimmelCumano sicherte er mit zwei fehlerfreien Umläufen im Qualifikationsspringen auch die Teilnahme am Finale der Weltreiterspiele 2006 in Aachen. Selbst dabei blieb Lansink wie seine Kontrahentinnen Beezie Madden und Meredith Michaels-Beerbaum fehlerfrei. Für die Amazonen sah man beim obligatorischen Pferdetausch zuerst den riesigen 13-jährigen Hengst als Handikap an. Dieser ging jedoch ruhig und souverän über alle Hürden. Im abschließenden Stechen gelang Lansink mit Cumano sowohl ein Nullfehler-Ritt als auch eine sehr gute Zeit, die es zu unterbieten galt. Beide Damen erzielten jeweils vier Fehlerpunkte, sodass Lansink seinen größten sportlichen Erfolg bis dato feiern konnte und für seine Wahlheimat Belgien den ersten großen Einzeltitel errang.[5]Cumano wurde außerdem erfolgreichstes Pferd der Weltreiterspiele, bei der Siegerehrung bewies der Holsteinerschimmel Nervenstärke und überzeugte durch sein Wesen.
Im Februar 2011 befand er sich auf Rang 46 der Springreiter-Weltrangliste.[6]
Erfolge
Olympische Spiele:
1988 in Seoul: mit Felix 5. Platz mit der Mannschaft und 7. Platz im Einzel
1992 in Barcelona: mit Egano Goldmedaille Mannschaft und 42. Platz im Einzel
1996 in Atlanta: mit Carthago Z 7. Platz mit der Mannschaft und 11. Platz im Einzel
2000 in Sydney: mit Carthago Z 5. Platz mit der Mannschaft und 20. Platz im Einzel
2004 in Athen: mit Cumano 6. Platz mit der Mannschaft und 28. Platz im Einzel