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1941 heiratete er Notburga Harnisch. Sie haben vier gemeinsame Kinder. Als Soldat in einer Pioniereinheit kämpfte er von 1938 bis 1945 an fast allen europäischen Fronten. 1942 wurde er bei der Schlacht um Stalingrad schwer verwundet und mit dem letzten Flugzeug aus dem Kessel ausgeflogen. Beim Rückzug aus Ungarn im Jahr 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde nach Sibirien deportiert.
Neben einigen Anstellungen in der Privatwirtschaft, übernahm er von 1953 bis 1957 in der Jagdgenossenschaft Pernitz-Feichtenbach die Jagdaufsicht. 1958 wurde Johann Weidinger freischaffender Künstler und erhielt von BundespräsidentAdolf Schärf den Arbeitstitel "Lederbildhauer" verliehen.
Werk
In einer relativ langen Entwicklungs- und Experimentierzeit entdeckte er zum Teil verloren gegangene Techniken der Lederbearbeitung wieder und ergänzte diese Methoden mit eigenen Entwicklungen. Im Laufe der Jahre verbesserte und verfeinerte er die alten Arbeitsweisen und erzielte dadurch ganz eigene und neue Effekte. Durch eine besondere Technik machte er das verwendete Leder wesentlich geschmeidiger und dadurch besser formbar.
In Versuchen entwickelte er eine Masse zum Hinterfüllen der vorgetriebenen Formen. Er arbeitete die Einzelheiten seiner Werke mit heißen Werkzeugen aus dem Material heraus und nützte zur Erreichung einer besonderen plastischen Wirkung die Spaltbarkeit des Leders. In seiner Werkstatt mischte er sich spezielle Lederfarben, die dem durch die Wärmebehandlung des Leders erzielten Kolorit einen besonderen Reiz verliehen. Seine Behandlungs- und Härtungsmittel hielt er geheim. Die alten Techniken der Ledertreibarbeit, des Lederschnitts sowie der Brandmalerei machten es ihm möglich, seine ungewöhnlichen Objekte zu schaffen.
Die bei der Bearbeitung des Leders entstehenden gesundheitsschädlichen giftigen Dämpfe und die Säuren der Lederfarben führten zu längerer Krankheit und seinem frühen Tod.
Johann Weidinger war in den 1950er Jahren in Österreich der einzige Kunsthandwerker, der ausschließlich mit Leder arbeitete. Er schuf Zweck- und Kunstgegenständen für Jagd und Fischerei sowie sakrale Objekte.