Als er nach der Februarrevolution im Jahre 1917 den ihm unterstellten Soldaten das Tragen roter Armbinden verbieten wollte, weil er mit den Ideen der Revolution nicht konform ging, wurde er von den eigenen Männern verhaftet.
Nach der Oktoberrevolution floh Miller nach Archangelsk, wo er sich zum Generalgouverneur von Nordrussland ausrief und sich den Weißen anschloss. Im Mai 1919 ernannte ihn AdmiralKoltschak, einer der Hauptführer der weißen Bürgerkriegspartei, zum kommandierenden General aller Einheiten der Weißen in Nordrussland. Seine Armee, mit der er die Städte Archangelsk, Murmansk und Olonez kontrollierte, wurde von Truppen der Entente unterstützt. Diese hauptsächlich britischen Einheiten wurden jedoch nach einem im Raum der nördlichen Dwina fehlgeschlagenen gemeinsamen Angriff auf die Rote Armee im Sommer 1919 abgezogen, so dass er den Bolschewiki nunmehr alleine begegnen musste.
Von 1930 bis 1937 fungierte Miller als Vorsitzender der Union aller russischen Militäreinheiten im Exil. Am 22. September 1937 wurde er unter Beteiligung des NKWD-Agenten Nikolai Wladimirowitsch Skoblin, eines Generals der Weißen, der im Exil heimlich für die Sowjetunion arbeitete, entführt und nach Russland gebracht. Am 11. Mai 1939 wurde er in Moskau exekutiert. Sein Leichnam wurde eingeäschert und auf dem Donskoi-Friedhof in einem Massengrab bestattet. Da Miller aufgrund des Verschwindens von Alexander Pawlowitsch Kutepow am 26. Januar 1930 in Paris vorsichtig geworden war und vor seiner Entführung eine Botschaft hinterlegte, aus der hervorging, mit wem er sich zu dem konspirativen Treffen verabredet hatte, musste Skoblin im September 1937 aus Paris fliehen. Skoblins Frau wurde in Frankreich zu 20-jähriger Haft verurteilt, in der sie nach drei Jahren verstarb.
Die Entführungen Millers und sieben Jahre zuvor Alexander Kutepows durch GPU-Agenten bildet den Hintergrund von Vladimir Nabokovs Erzählung Der Regieassistent (Помощник режиссёра).
Literatur
Marina Grey: Le général meurt a minuit. L’enlèvement des généraux Koutiépov (1930) et Miller (1937). Plon, Paris 1981. ISBN 2-259-00734-1.