Jean Louis Antoine Alexandre Chastelain de VerlyJean Louis Antoine Alexandre Chastelain de Verly (* 5. Juni 1761 in Sarreguemines, Département Bas-Rhin, Königreich der Franzosen; † 11. Februar 1837) war ein französischer Ministerialbeamter des Königlich-Französischen Außenministeriums unter Außenminister Comte de Vergennes (1784–1789), Offizier, Teilnehmer am Ersten und Vierten Koalitionskrieg sowie am Frieden von Tilsit, Rat und Repräsentant der Stadt Straßburg, Conseilleur Géneral im Conseil Géneral des Departements von Bas-Rhin (1811–1833) sowie Ritter und Offizier des Ordens der Ehrenlegion und Ritter des Ordre Royale et Militaire de Saint-Louis (1815) sowie 1. Chévalier Chastelain-Déverly et d’Empire Français im französischen Adel des Ersten Kaiserreiches. LebenChastelain de Verly wurde 1761 in Sarreguemines im Herzogtum Bar als Sohn von Jean Alexandre Chastelain de Verly (1733–1792) geboren. Er studierte Recht und Geschichte an der Universität Straßburg (Dissertation 1782: De Tutela Gallis Regnum).[1] Königlich Französisches Außenministerium (1786–1788)Am 1. April 1786 trat Chastelain nach Fürsprache seines Onkels Abbé Henri Louis Chastelain de Courcelles in das königlich Französische Außenministerium unter der Leitung des Außenministers Charles Gravier, comte de Vergennes ein und arbeitete dort bei der Pyrenäenkommission zur Grenzziehung der Demarkationslinie des Königreichs von Frankreich und Navarra mit dem Königreich Spanien bis 1788. Zudem diente er bis zum 18. Februar 1790 als Adjutant (Aide de Camp) Ludovico Antonio Ornanos. 1791 bis 1794Durch die Ereignisse der Revolution verlor Chastelain de Verly zunächst seine Stellung und verblieb in Straßburg. 1791 schloss er sich als Offizier der französischen Nationalgarde an, bis er am 1. Februar 1792 zum Kriegskommissar von Montauban und Phalsbourg und zum Kriegskommissar der französischen Rheinarmee ernannt wurde, wo er an den Kriegshandlungen des Ersten Koalitionskriegs von 1792–1793 teilnahm (u. a. Kanonade von Valmy). 1794 bis 1807Nach Verwendungen als Kriegskommissar in Nancy und Metz wurde er am 30. April 1794 wieder als Comissaire des Guerres der Garnisonen in Phalsbourg eingesetzt. Chastelain de Verly nahm an dem Feldzug von 1807 während des Vierten Koalitionskrieges teil und war beim Friedensschluss von Tilsit zugegen. Er kehrte 1808 als Comissaire Ordonnateur des Guerres nach Phalsbourg zurück. Adelstitel des Ersten Kaiserreichs 1808Napoléon Bonaparte erhob ihn am 21. Dezember 1808 während seines Aufenthalts in Madrid während der Iberischen Kriege zum 1. „Chévalier CHASTELAIN-DEVERLY et d’Empire Français“ im französischen Adel des 1. Kaiserreichs, als „Chévalier-légionnaire“ (Ritter-Legionär) mit dem dazugehörigen Wappen: Drei Viertel des Wappenschilds auf azurblauem Grunde, darauf drei silberne Sterne, in der Mitte eine silberne Taube mit einem Friedenszweig aufsteigend, das untere Wappenviertel rot mit der vorgeschriebenen Abbildung des Ordensabzeichens eines Ritters (chévalier) der französischen Ehrenlegion, in Übereinstimmung mit den Bestimmungen und Ausführungen des napoléonischen Adelsdekrets vom 1. März 1808 (Décret concernant les Titres/Décret du 2 messidor an XII).[2] Dieser Titel wurde in der Familie Chastelain im Mannesstamme erblich. In seiner Funktion als Ratsherr (Conseilleur Municipal) im Stadtrat von Straßburg wurde er zum Delegierten Repräsentanten der „Bonne Ville Imperiale“ von Straßburg bei der Taufe des Sohnes von Napoléon und der Erzherzogin Marie Louise von Österreich ernannt und nahm 1811 an dieser im Invalidendom in Paris teil. 1814 bis 1816Am 30. November 1811 wurde er zum Comissaire-Ordonnateur des Guerres der 5. Militärdivision von Straßburg ernannt und verblieb in dieser Position bis zum 1. Mai 1814. Er wurde durch König Ludwig XVIII. aus dem aktiven Dienst in die Reserve gestellt und schied ehrenhaft am 7. April 1816 aus dem aktiven Armee in den Ruhestand aus. Jean Louis Antoine Alexandre Chastelain de Verly bekleidete von 1811 bis 1833 das Mandat des Conseilleur Géneral im Conseil Géneral des Departements von Bas-Rhin. Er war auch Secretaire des Mouvement General Kléber. In seiner Eigenschaft als Freimaurer war er im Jahre 1804 Mitbegründer der Freimaurerloge La Concorde in Straßburg, wo er das Amt des Secretaire bekleidete. Seit 1812 war er Ältester und Oberaufseher der Loge Le Candeur in Straßburg. Palais Joseph FabryChastelain de Verly erwarb bereits im Jahre 1802 von dem Straßburger Unternehmer Joseph Fabry dessen Stadtpalais, welches eine U-Form um einen Innenhof besaß und einen Wert von 40.000 Franc in Gold hatte. Chastelain dort mit seiner Familie bis zu seinem Tode 1837. Familie und NachkommenChastelain de Verly war von 1792 bis 1815 in erster Ehe mit Anne Marie Catherine Humbourg (1761–1815) verheiratet. In zweiter, 1818 geschlossener, Ehe war er mit Marie Françoise Eugénie Lajonquiére (1798–1878) verheiratet. Über seinen Sohn, Désire François Alexandre Chastelain (de Verly) (* 11. Mai 1795; † 11. April 1865), hat Chastelain lebende Nachkommen im französischen, belgischen und luxemburgischen Adel, sowie über die Ehe seiner einzigen Tochter aus zweiter Ehe, Eugénie Auguste Chastelain de Verly mit Alphonse Charles Henri Chuquet (de Montigny ), (*Groningen,1812- +Wanzenau, 1899) in Deutschland (Siehe auch Curt Wahl). Ahnentafel
Auszeichnungen, Ehrungen und Titel
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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