Ihren ersten Fernsehauftritt hatte sie in der Folge Todessymphonie der FernsehserieColumbo als Kellnerin. Ihre erste größere Rolle in einer Fernsehserie erhielt sie 1977 in Unternehmen Petticoat als Lt. Barbara Duran. Ihre erste Filmrolle hatte sie im ersten Teil der Halloween-Reihe von John Carpenter; dort spielte sie die Hauptrolle der Laurie Strode und wurde anschließend als Scream-Queen weltberühmt. In zahlreichen Horrorfilmen der späten 1970er- und frühen 1980er-Jahre ist sie als verfolgte Heldin zu sehen, die schrille Schreckensschreie ausstößt.
1980 spielte sie in The Fog abermals eine Hauptrolle, als Elizabeth Solley unter der Regie von John Carpenter, der zusammen mit Debra Hill auch das Drehbuch schrieb. Ein Jahr später sah man Curtis als Darstellerin neben Stacy Keach in Truck Driver von Regisseur Richard Franklin. Für die Fortsetzung von Halloween schrieben Debra Hill und John Carpenter wiederum das Drehbuch, das von Rick Rosenthal mit Curtis als Laurie Strode umgesetzt wurde.
1983 gelang es Curtis, sich vom Image der „Scream-Queen“ zu lösen und sich als Komödiantin und Charakterdarstellerin zu etablieren. In der Komödie Die Glücksritter sah man sie als die Prostituierte Ophelia. Für ihre Nebenrolle erhielt sie den British Academy Film Award (BAFTA Award) als beste Nebendarstellerin. Bis Mitte der 1990er-Jahre war sie in zahlreichen Kinohits zu sehen, sie zählte zu den erfolgreichsten weiblichen Hollywoodstars dieser Zeit. In den 1980er-Jahren erhielt sie zeitweilig den Beinamen „The Body“.[1][2]
1985 spielte sie in dem FilmdramaPerfect eine Aerobiclehrerin an der Seite von John Travolta. Neben Ray Liotta (als Eugene Luciano) und Tom Hulce (als Dominick Luciano) sah man Curtis in dem Film Dominick & Eugene. 1988 war sie neben John Cleese und Kevin Kline zu sehen, in der Komödie Ein Fisch namens Wanda in der titelgebenden Rolle der Juwelendiebin Wanda, die den Männern den Kopf verdreht und sie trickreich für ihre Zwecke manipuliert. Der Film avancierte zu einem weltweiten Hit und zu einem Klassiker der Filmkomödie. Für ihre schauspielerische Leistung war Curtis bei den Globes und den BAFTA Awards jeweils als beste Hauptdarstellerin nominiert.
In My Girl und der Fortsetzung My Girl 2 spielte sie ebenfalls mit. Im zweiten Teil übernahm sie die Rolle der Stiefmutter von Anna Chlumsky und war die Ehefrau von Dan Aykroyd; im ersten Film wirkte außerdem Macaulay Culkin mit. Curtis sah man als vermögende Frau neben Kevin Bacon und John Malkovich in dem 1991 erschienenen Film Geboren in Queens. In Forever Young von Steve Miner erhielt sie die Hauptrolle der Claire Cooper, Mutter von Nat Cooper (verkörpert durch Elijah Wood), der den Testpiloten Daniel McCormick (dargestellt von Mel Gibson) aus einem 50-jährigen Kälteschlaf holt.
Mit John Cleese und Kevin Kline stand sie 1996 ein weiteres Mal vor der Kamera, als Willa Weston in dem Film Wilde Kreaturen, der zahlreiche Anspielungen auf Ein Fisch namens Wanda enthält, aber nicht an den Erfolg des Vorgängerfilms anknüpfen konnte. Zwanzig Jahre nach ihrem Durchbruch verkörperte sie ein weiteres Mal Laurie Strode in Halloween H20, die mittlerweile als Schuldirektorin und Mutter von John Strode (Josh Hartnett) unter neuem Namen in Kalifornien lebt. Dort wird sie mit ihrem Bruder, dem Serienkiller Michael Myers konfrontiert, den sie am Ende des Films besiegt. Dafür erhielt sie eine Nominierung bei den Saturn Awards und als „Lieblingsdarstellerin in einem Horrorfilm“ bei den Blockbuster Awards; LL Cool J, Michelle Williams, Jodi Lyn O’Keefe und Curtis’ Mutter Janet Leigh wirkten bei Steve Miners Werk ebenfalls mit. Im selben Jahr folgten die Filme Virus – Schiff ohne Wiederkehr mit William Baldwin und Donald Sutherland und Homegrown von Stephen Gyllenhaal.
Mit Lindsay Lohan erhielt sie eine Hauptrolle als Tess Coleman in der Filmkomödie Freaky Friday von Regisseur Mark Waters. Dafür war sie bei den Saturn Awards, den Golden Globe Awards und den Satellite Awards erneut als beste Hauptdarstellerin nominiert. 2004 spielte sie die Ehefrau von Tim Allen, die in dem Film Verrückte Weihnachten das Weihnachtsfest ausfallen lassen wollen, weil ihre Tochter Blair (Julie Gonzalo) dem Friedenscorps beigetreten und deshalb nicht zu Hause ist. Dan Aykroyd und M. Emmet Walsh sind in dem Film als Nachbarn zu sehen. In der Komödie The Kid & I taucht sie zusammen mit Arnold Schwarzenegger am Ende des Films auf, um Tom Arnold als Bill Williams zu überraschen, der zusammen mit ihr und Schwarzenegger in True Lies mitwirkte. 2008 verkörperte Curtis unter der Regie von Raja Gosnell in einer Nebenrolle Tante Vivian Ashe, die Hundebesitzerin von Chihuahua-Dame Chloe (gesprochen von Drew Barrymore). In dem Film von Andy FickmanDu schon wieder verkörpert sie die Mutter von Kristen Bell und Rivalin von Sigourney Weaver, die wiederum die Tante von Odette Yustman (Erzrivalin der Tochter) spielt. Nach 2010 folgten vermehrt Fernsehproduktionen. So war sie in New Girl als Mutter von Zooey Deschanel zu sehen.
2018 war sie im neuen Teil der Halloween-Reihe erneut in der Rolle der Laurie Strode zu sehen. Sie übernahm die Rolle auch in den Fortsetzungen Halloween Kills (2021) und Halloween Ends (2022). Ihr Auftritt als exzentrische Steuerfahnderin Deirdre Beaubeirdre in dem gefeierten Fantasy-Abenteuerfilm Everything Everywhere All at Once (2022) brachte ihr im Jahr 2023 einen Oscar und eine Nominierung für den Golden Globe Award ein.
1987 reichte Curtis beim US-Patentamt ein Patent für eine Wegwerfwindel mit eingebauter Tasche ein, das später die Patentnummer 4.753.647 erhielt. Die wasserdichte Tasche auf der Vorderseite enthielt Feuchttücher, die mit einer Hand herausgenommen und verwendet werden konnten.[3] Curtis verweigerte die Vermarktung ihrer Erfindung, bis Firmen anfangen würden, biologisch abbaubare Windeln zu verkaufen.[4] Das Patent lief 2007 ab.
Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin ist Curtis seit 1993 auch als Autorin von Kinderbüchern erfolgreich. Sie und ihr Mann haben zwei Kinder adoptiert.[5] Eines der Kinder hat sich 2020 als transgender geoutet und trägt nunmehr den Namen Ruby Guest.[6] Nach dem Gewinn des Oscars 2023 gab Curtis bekannt, ihre Trophäe mit den im Englischen geschlechtsneutralen Pronomen „they/them“ zu bezeichnen. Sie verstehe dieses Zeichen als Unterstützung für Ruby.[7]
Filmografie (Auswahl)
1977: Quincy (Quincy, M. E., Fernsehserie, Folge 2x04: Willkommen im Paradies)
↑Patent US4753647A: Infant garment. Angemeldet am 20. Februar 1987, veröffentlicht am 28. Juni 1988, Erfinder: Jamie L. Curtis (Zitat: A disposable infant garment which takes the form of a diaper including, on its outer side, a sealed, but openable, moisture-proof pocket which contains one or more clean-up wipers.).
↑Acton, Johnny: The Ideas Companion: Crafty Copyrights, Tricky Trademarks and Peerless Patents (A Think Book). Anova Books, 2005, ISBN 1-86105-835-7 (englisch).