Die Nominierung von Andrea Riseborough für ihre Hauptrolle in To Leslie führte zu einer Kontroverse, da der Kampagne für die Nominierung vorgeworfen wurde, Richtlinien der Akademie verletzt zu haben.[3][4]
Der US-amerikanische Fernsehsender ABC strahlte die Preisverleihung in über 200 Länder und Gebiete weltweit aus.[1] Als Moderator wurde im November 2022 Jimmy Kimmel präsentiert, der die Oscarverleihung bereits 2017 und 2018 moderiert hatte.[5] Die Oscar-Nominierungen waren am 24. Januar 2023 durch die Schauspieler Allison Williams und Riz Ahmed bekanntgegeben worden.[1][6]
Die erfolgreichsten Filme (mindestens zwei Nominierungen) hervorgehoben = meiste Auszeichnungen N = Nominierung; A = Auszeichnung
Die vom Board of Governors der AMPAS bestimmten Ehrenpreisträger wurden im Rahmen der Governors Awards am 19. November 2022 in Los Angeles ausgezeichnet. Die Bekanntgabe erfolgte am 22. Juni 2022:[7]
Euzhan Palcy – französische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin
Diane Warren – US-amerikanische Songwriterin (erhielt zwischen 1988 und 2022 dreizehn Nominierungen in der Kategorie Bester Filmsong, ohne den Preis je zu gewinnen)
Peter Weir – australischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent (erhielt zwischen 1986 und 2004 sechs Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch, ohne den Preis je zu erhalten)
Die Eckdaten zur 95. Oscarverleihung im Überblick:[1]
Datum
Ereignis
15. November 2022
Einreichungsfrist für allgemeine Teilnahmekategorien endet
19. November 2022
Governors Awards (Vergabe der Ehrenoscars)
12.–15. Dezember 2022
Vorabstimmung
21. Dezember 2022
Veröffentlichung der Oscar-Shortlists
31. Dezember 2022
Qualifikationszeitraum für Filme endet
12.–17. Januar 2023
Abstimmung über die Oscar-Nominierungen
24. Januar 2023
Oscar-Nominierungen werden bekanntgegeben
13. Februar 2023
Galadinner der Oscar-nominierten Personen (Oscar Nominees Luncheon)
2.–7. März 2023
Finale Abstimmung über die Oscar-Preisträger
12. März 2023
95. Oscarverleihung
Kontroversen vor der Verleihung
Ende Januar 2023 wurde in Hollywood kontrovers darüber diskutiert, ob es im Fall der für den Oscar in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin nominierten Schauspielerin Andrea Riseborough Diskriminierung von schwarzen Schauspielerinnen gegeben habe und auch Regelbrüche stattgefunden hätten.[8][4] Der Film To Leslie, für den Riseborough nominiert wurde, wurde zwar von Kritikern gelobt, spielte aber nur rund 27.000 Dollar Umsatz an den Kinokassen ein. Da für die Produktion des Films ein Independent-Studio und kein großes Studio verantwortlich zeichnete, konnten die Produzenten keine klassische Filmwerbung betreiben. Nach den Gesetzmäßigkeiten der Oscarverleihung hätte ein solcher Independent-Film nie nominiert werden können. Doch der Regisseur des Films, Michael Morris, und dessen Ehefrau, die Schauspielerin Mary McCormack, nutzten ihre Kontakte in Hollywood und konnten erreichen, dass bekannte Hollywood-Größen wie Susan Sarandon, Helen Hunt, Charlize Theron, Amy Adams und Kate Winslet Mundpropaganda für den Film machten. Kate Winslet soll Riseboroughs Performance sogar als „die beste weibliche Leistung auf dem Bildschirm, die ich je gesehen habe“ bezeichnet haben. Die Nominierung von Andrea Riseborough führte schließlich dazu, dass einige schwarze Schauspielerinnen, die laut Buchmachern bereits als Nominierte gesetzt waren, übergangen wurden; darunter Danielle Deadwyler für ihre Rolle im Spielfilm Till. Die Erinnerung an die #OscarsSoWhite-Bewegung wurde laut.
Zwar hatte Riseborough ausnahmslos weiße Unterstützerinnen, doch verwies man auch auf die Leistung anderer weißer Schauspielerinnen, die 2023 bei einer Oscar-Nominierung ebenfalls das Nachsehen hatten, darunter Jessica Chastain, Olivia Colman und Emma Thompson. Auch hatte erstmals eine Graswurzel-Bewegung erfolgreich einen kleinen Film gepuscht, eine Marketingstrategie, die laut AMPAS zwar einen Schönheitsfehler („Freunderlwirtschaft“) habe, aber nicht illegal sei.
Die Organisation Ukrainian World Congress rief die Academy im März 2023 auf, dem Film Top Gun: Maverick die Zulassung zum Wettbewerb zu entziehen. Der Film sei teilweise durch Dmitri Rybolowlew finanziert, der auf der ukrainischen Sanktionsliste wegen der russischen Invasion stehe.[9]