Jablonné nad Orlicí befindet sich am linken Ufer der Stillen Adler an der Einmündung des Orličkovský potok im südlichen Teil des Adlergebirges. Durch die Stadt führt die Staatsstraße 11.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Gablona im Jahre 1304 als Besitz des Klosters Zbraslav. Zuvor hatte Wenzel II. den Ort dem WitigonenZawisch von Falkenstein überlassen und ihn nach dessen Hinrichtung dem Kloster Zbraslav gestiftet. Eine ältere Nennung, nach der der Ort bereits 1093 ein Marktdorf gewesen sein soll, lässt sich nicht belegen. Seit 1358 ist der Gebrauch eines Stadtsiegels nachweisbar.
Nach der Zerstörung des Klosters im Jahre 1420 durch die Hussiten bemächtigte sich Wilhelm Kostka von Postupitz des Ortes. Ab 1508 gehörte der Markt Jablonné den Pernsteinern und später den Herzan von Harras. Nach der Schlacht am Weißen Berg erwarb Karl I. von Liechtenstein Jablonné. Bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 blieb Jablonné als untertäniges Städtchen im Besitz der Liechtensteiner, die die Güter darüber hinaus noch bis 1918 hielten. 1850 bestand Jablonné aus 139 Häusern und hatte 735 Einwohner.
Im Deutschen Krieg verteidigte sich die Stadt gegen die Preußen und musste schließlich ein hohes Schutzgeld entrichten. Im Jahre 1874 erhielt Jablonné einen Eisenbahnanschluss. Vier Jahre später erfolgte durch Bürger die Einrichtung einer Vorschusskasse für den Bau eines Wasserwerkes. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden mehrere Fabriken, die Bürsten, Leim, Holzwaren, Knöpfe und liturgische Gewänder produzierten. Während dieser Zeit wurde am Orličkovský potok der Ortsteil Benátky angelegt. Im Jahre 1900 lebten in Jablonné 1248 Menschen. 1906 erhob Kaiser Franz Joseph I. Jablonné zur Stadt. Nach dem Münchner Abkommen wurde unmittelbar bei der Stadt, die damals einen deutschen Bevölkerungsanteil von einem Prozent hatte und bei der Tschechoslowakei verblieb, die Grenze zum Reichsgau Sudetenland gezogen. Das historische Stadtzentrum ist seit 1977 ein städtisches Denkmalschutzgebiet.
Ortsgliederung
Für die Stadt Jablonné nad Orlicí sind keine Ortsteile ausgewiesen.
Ludvík Krejčí (1890–1972), der General der tschechoslowakischen Armee zog 1938 nach der Kapitulation zur Familie seiner Frau nach Jablonné und lebte lange Zeit in der Stadt
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche St. Bartolomäus, das 1680 erbaute Gotteshaus wurde 1683 zur Pfarrkirche erhoben. 1725 erhielt es seine barocke Gestalt.
Pfarrhaus, erbaut 1725
quadratischer Marktplatz mit spätbarocken Häusern und zwei Holzbauten
Mariensäule auf dem Markt, errichtet 1748
Rathaus
Geburtshaus von Petr Figulus Jablonský
Dreifaltigkeitssäule auf dem Friedhof, geschaffen 1836 aus Granit