Bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden jüdische Einwohner in Marsberg genannt. Ältere Unterlagen dürften durch die Folgen des Dreißigjährigen Krieges verloren gegangen sein.[1] Die beiden Nachbargemeinden Ober- und Niedermarsberg wiesen im Jahr 1700 die höchste Zahl jüdischer Einwohner im gesamten Herzogtum Westfalen auf. Dort lebten zusammen 15 Familien. Bis 1800 war ihre Zahl auf 21 gestiegen.[2]
Die jüdische Gemeinde hatte neben einer Synagoge spätestens seit dem 17. Jahrhundert auch einen eigenen Friedhof. Dieser wurde in der frühen Neuzeit von den Juden Niedermarsbergs mitgenutzt.[3] Auch nach der Gründung der Synagogengemeinde Niedermarsberg gab es in Obermarsberg eine Filialgemeinde zunächst noch mit Synagoge und Friedhof.[4]
Der Friedhof liegt außerhalb der Stadt vor dem Südtor unterhalb des Wasserturms. Die meisten erhaltenen Grabsteine (Mazewot) stammen aus dem 19. Jahrhundert.
Einzelnachweise
↑Diethard Aschoff: Juden im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009 S. 682
↑Diethard Aschoff: Juden im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009 S. 694
↑Diethard Aschoff: Juden im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009 S. 699
↑Peter Hees: Die ehemalige neue Synagoge der Judenschaft. In. Jüdisches Leben im Hochsauerland. Fredeburg, 1994 S. 468
Literatur
Gudrun Banke: Auf den Spuren der Marsberger Juden – Ein Erinnerungsbuch. Marsberg 2007
Gudrun Banke, Sturmius Bartholmé, Wilhelm Cramer, Bernd Follmann, Siegfried Stolz und Bernd-Wilhelm Linnemeier: Ortsartikel Marsberg-Obermarsberg. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg. Hrsgg. von Frank Göttmann, Münster 2016, S. 589–596 Online-Fassung der Historischen Kommission für Westfalen.