Nach sieben Schuljahren in seinem Geburtsort, einem Dorf im heutigen Rajon Schostka, zwei zusätzlichen Schuljahren in Schostka und einer Ausbildung an einer Berufsschule für Chemie und Technologie trat er 1940 der Roten Armee bei, erhielt seine Pilotenausbildung 1941 an der Tschugujewer Militärflugfachschule und arbeitete dort anschließend als Fluglehrer.
Im Deutsch-Sowjetischen Krieg wurde er im November 1942 zur Front versetzt, wo er bald in erste Luftkämpfe verwickelt wurde. Koschedub errang in 326 Einsätzen, die er vorwiegend mit Lawotschkin La-5 oder La-7 flog, bei 120 Luftkämpfen 62 bestätigte Luftsiege, darunter gegen ein Strahlflugzeug Me 262.[1] Er war damit der erfolgreichste sowjetische (und alliierte) Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg. Den Großteil seiner Abschüsse (45) erzielte er auf der La-5.[2] Er wurde dreimal als Held der Sowjetunion ausgezeichnet (4. Februar 1944,[3] 19. August 1944 und 18. August 1945), beim letzten Mal bei gleichzeitiger Beförderung zum Major, wobei er bereits seit August 1944 als stellvertretender Kommandeur des 176. Gardejagdfliegerregiments im Range eines Hauptmanns stand.
Nach seiner Beförderung zum Generaloberst im Jahre 1970 wechselte er 1971 in die Führung der Luftstreitkräfte. Seit 1978 war er in der Gruppe der Generalinspekteure des Ministeriums für Verteidigung der UdSSR tätig. 1985 wurde er zum Marschall der Flieger befördert. Koschedub starb 1991 und wurde auf dem Moskauer Nowodewitschi-Friedhof beigesetzt.
Werner E. Hasse: Iwan Nikitowitsch Koschedub – der erfolgreichste alliierte Jagdflieger des Zweiten Weltkrieges (= Jet & Prop extra. Nr.05). Heinz Nickel, Zweibrücken November 2002, S.32–38.