Ivo Fischer stammte aus einer Medizinerfamilie. Er war der Sohn des Dermatologen Erich Fischer und der Gynäkologin Erna Sylvia Fischer.[3] Er besuchte die Volksschule Belruptstraße in Bregenz, danach das jesuitische Stella Matutina in Feldkirch und nach Schließung des Jesuitenkollegs ab 1934 die Oberschule für Jungen in Bregenz.[2] Zur Zeit des Nationalsozialismus war er in der Hitlerjugend, war im Krieg Luftwaffenhelfer in Friedrichshafen und absolvierte den Reichsarbeitsdienst. Dann wurde er Funker und Fernsprecher bei der Wehrmacht in Salzburg, später bei der Gebirgsartillerie. Bei Kriegsende war er am Plattensee stationiert und wurde nach dem Tod Hitlers am 1. Mai 1945 unter General Dönitz nochmals neu vereidigt.[4]
Fischer studierte Medizin an der Universität Innsbruck und der Universität Wien. Am 7. Februar 1953 wurde er in Innsbruck zum Dr. med. promoviert. Weitere Ausbildungsstationen waren die US-amerikanischen Universitäten in Pittsburgh, Yale und Harvard.[2] In den Vereinigten Staaten arbeitete er mit Carl Djerassi und Gregory Pincus zusammen, als diese die Antibabypille entwickelten.[5][6]Postgradual studierte er auch Philosophie, Rechtswissenschaften, Naturwissenschaften und Informatik in Innsbruck sowie Englisches Recht in Pittsburgh.[2]
Er war verheiratet mit der Gynäkologin Gertrude Fischer, geborene Weber.[7]
Wirken
Er war als Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe tätig und Primar des Sanatoriums Mehrerau der Territorialabtei Wettingen-Mehrerau in Bregenz. Zudem war er gerichtlich beeidet und zertifizierter Sachverständiger Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. 1993 wurde er pensioniert.[2]
Nachdem an der dortigen Universität bereits um 1950 die Idee entstand, einen Hörsaal in der Cathedral of Learning seiner Heimat Österreich zu widmen, griff Fischer die Idee erneut auf und gründete im November 1978 die Austrian American Cultural Society (AACS) an der Universität.[8] Um die für den Bau des barocken Hörsaals notwendigen 250.000 US-Dollar, arrangierte er unter anderem 1979 mit einigen Mitgliedern ein Benefizkonzert in der Carnegie Music Hall am Hauptcampus für den „Austrian Nationality Room“.[9]
↑ abcdeIn Memoriam MR Univ.-Prof. Dr. Ivo Frithjof Fischer. In: Arzt im Ländle. Mitteilungen der Ärztekammer für Vorarlberg. 2017, H. 2 (Februar), S. 30 (online).
↑Ivo Fischer: Erinnerungen an Leopold Figl. Anlässlich der Ausstellung „Figl von Österreich“, 19. April bis 26. Oktober 2015, Museum Niederösterreich, 22 April 2015.