Als weitere Ableitung kommt das Fest Tag des Gebärens der Mut in Frage, da es im Jahreskalender als bewegliches Fest wanderte und in die Zeit des Erntebeginns fiel. Im ursprünglich elften Monat Chenti-chet wurden mit Beginn des Monats April Vorbereitungen für die Reise der Gottheit Mut-Hathor nach Edfu vorgenommen und während der Zeremonie vom „Erstschnitt des Emmers“ sowie der „ersten Früchte des Feldes“ Opfer dargebracht. Im Zuge der Feierlichkeiten folgten Dankesgaben, die mit dem „Hervorkommen der Statue von Mut-Hathor aus ihrem Tempel“ verbunden waren. Der Monat Chenti-chet führte schon im Mittleren Reich als Determinativ ebenfalls das Zeichen der Sonnenscheibe.
Alan Gardiner wie auch Richard Anthony Parker vermuten, dass Epiphi im Laufe der Kalendergeschichte die Jahresform wechselte, weshalb sich Epiphi als ehemaliger Monat Ipet-hemet spätestens ab dem Neuen Reich vom zwölften auf den elften Monat verschob.
Literatur
Rolf Krauss: Sothis- und Monddaten: Studien zur astronomischen und technischen Chronologie Altägyptens. Gerstenberg, Hildesheim 1985, ISBN 3-8067-8086-X
Jürgen Osing: Hieratische Papyri aus Tebtunis – Carsten Niebuhr Institute of Near Eastern Studies. Museum Tusculanum Press, University of Copenhagen 1998, ISBN 87-7289-280-3.
↑ abcSiegfried Schott: Altägyptische Festdaten. Mainz/Wiesbaden 1950, S. 111 und Jürgen Osing: Hieratische Papyri aus Tebtunis – Carsten Niebuhr Institute of Near Eastern Studies. Copenhagen 1998, S. 205.