Der Ilsestein befindet sich im Oberharz innerhalb des Naturparks Harz/Sachsen-Anhalt im Nationalpark Harz, wobei die Grenze des Nationalparks entlang des direkt östlich der Felsformation befindlichen Waldwegs verläuft. Sein 2,25 km (Luftlinie) südsüdwestlich der Kernstadt von Ilsenburg auf 473,2 m ü. NHN[1] gelegener Gipfel erhebt sich etwa 130 bis 160 m hoch über den direkt westlich in Süd-Nord-Richtung vorbeifließenden Oker-Zufluss Ilse. Topographischen Karten ist zu entnehmen, dass eine im Flusstal befindliche Weggabelung nordöstlich unterhalb der Felsformation auf 315,5 m ü. NN[2] und eine östlich des Ilsesteins neben dem Gasthaus Ilsestein gelegene Stelle des vorgenannten Waldwegs auf 465,6 m ü. NN[2] liegt.
Geschichte
Auf dem Ilsestein befand sich im 11. Jahrhundert auch eine kleine, salierzeitliche ReichsburgKönig Heinrichs IV. (1050 – 1106)[3]. Die auf ihr eingesetzte Burgmannschaft bestand aus Reichsministerialen, die das Königsgut im Harzwald beaufsichtigten und zugleich beständig Plünderungen an den zum Kloster Ilsenburg gehörigen Gütern unternahmen. Die Burg wurde bereits Ende des Jahres 1105 durch eine antikaiserliche Opposition sowie auf Befehl Papst Paschalis II. zerstört[4]. Ihre Lage konnte durch Ausgrabungen zwischen 1955 und 1962 rekonstruiert werden.
Um den Ilsestein ranken sich mehrere Sagen, die zum Beispiel Heinrich Pröhle zu Papier brachte. Otto Roquette schrieb über die bekannteste Sage, nämlich die von Herzog Heinrich, der von Ilse im Felsenreich 3 Jahre gebannt wird, das Versepos „Herr Heinrich“.
Vom Gipfel des Ilsesteins fällt der Blick zum naheliegenden Brocken, der sich etwa im Südwesten erhebt, in das Ilsetal mit dessen Randbergen sowie nach Norden nach Ilsenburg und in das Harzvorland.
Das seit November 2016 wiedereröffnete Gasthaus Ilsestein ist als Nr. 30[5] in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen.
Literatur
Jan Habermann: Die Reichsburg Ilsestein im Harz. Befestigungswerk und Machtsymbol der Salierzeit, Norderstedt 2018.
Ernst Pörner, Hans Riefenstahl: Die Burg auf dem Ilsestein bei Ilsenburg (Harz). Hüttenmuseum, Ilsenburg 1966.
↑Jan Habermann: Die Reichsburg Ilsestein im Harz. Befestigungswerk und Machtsymbol der Salierzeit. Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7528-6776-3, S.23 - 72.
↑Jan Habermann: Die Reichsburg Ilsestein im Harz. Befestigungswerk und Machtsymbol der Salierzeit. Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7528-6776-3, S.75 - 86.