Die IFA Group bietet Längswellen, Seitenwellen, Gelenke und weitere Komponenten für Automobilhersteller an.[2] Im Bereich der Längswellen ist die Unternehmensgruppe schon seit vielen Jahren tätig; seit 2017 hat sie die Produktion von Seitenwellen aufgebaut, auch um den Wandel zur E-Mobilität mitzugestalten.[3]
Die Geschäftsführung der Holding und damit die oberste Leitung der Gruppe, besteht aus zwei Personen: Stefan Bultmann und Jan-Christoph Maser.[6] Ende 2022 waren 2.257 Personen in Unternehmen der Gruppe beschäftigt (ohne Auszubildende).[1]
Das Unternehmen wurde in eine GmbH umgewandelt und von der Treuhandanstalt verwaltet.[7]Heinrich von Nathusius übernahm es 1992.[11] Zugleich gelang es, Volkswagen als Kunden zu gewinnen.[12] In den Folgejahren kamen weitere Hersteller wie BMW, DaimlerChrysler, Audi und Porsche hinzu.[13] Die eigenen Kapazitäten wurden 2002 mit der Eröffnung eines weiteren Gelenkwellen-Werks in Gardelegen deutlich erweitert.[14] Zudem schloss das Unternehmen 2006 eine strategische Allianz mit der japanischenNTN.[13] 2009 erwarb das Unternehmen von Tognum die Mehrheit an deren Gelenkwellensparte Rotorion (Tognum blieb zunächst mit 25 Prozent beteiligt);[15] damit verbunden war die Integration eines Rotorion-Werks in Charleston (South Carolina).[16] Fünf Jahre später eröffnete die IFA Group eine Produktionsstätte in Shanghai.[17] 2016 übernahm das Unternehmen schließlich die Seitenwellen-Produktion von Daimler[18] und nahm im Jahr darauf in Polen ein Werk für Seitenwellen in Betrieb.[3]
Krise und Turnaround
2018 wurde bekannt, dass die Unternehmerfamilie von Nathusius einen Käufer für die IFA Group suchte.[19] Im Jahr darauf erwirkten die Banken die Übergabe der Firmenanteile der Familie von Nathusius an den Sanierungstreuhänder Arndt Geiwitz. Als Ursache der Krise galten überambitionierte Wachstumspläne, Anlaufschwierigkeiten im neuen polnischen Werk sowie Probleme nach Erweiterung bestehender Produktionsstätten.[20][21] Anfang 2019 wurde ein Sanierungsmanager bestellt, unter dessen Regie das Unternehmen in den folgenden dreieinhalb Jahren wieder gesundete.[22]
Die zum Jahresende 2021[21] bekannt gemachte Übernahme der IFA Group durch die Münchener Beteiligungsgesellschaft AEQUITA wurde im Mai 2022 abgeschlossen.[23] Durch Kostensenkungen, Veränderungen in der Produktion und durch einen Großauftrag erzielte die Gruppe 2023 erstmals wieder Gewinne.[2]
↑Friedhelm Weidelich: Unsichere Zukunft für Zulieferer. Schlagartige Verschlechterung der Geschäftslage nach der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion bis heute noch nicht ausgeglichen. Neue Tätigkeitsfelder eines ostdeutschen Gelenkwellen-Herstellers. In: VDI nachrichten, 008-1991 (22. Februar 1991).
↑Holger Göpel: Autozulieferer IFA Maschinenbau Haldensleben baut Kooperation mit VW aus – neue Produktionsstätte in Gardelegen. In: Leipziger Volkszeitung, 7. Dezember 2002.