Noltes Hauptschaffenszeit begann um 1910 nach seiner Rückkehr nach Düsseldorf und währte bis in die 1930er Jahre. Während dieser Zeit schuf er zahlreiche Plastiken aus Holz, Bronze, Marmor und Stein für staatliche Gebäude, Schulen, Rathäuser und bedeutende Bauten des Handels und der Industrie. Als prominentes Beispiele dafür kann die Kuppeldecke der Bezirksregierung Düsseldorf oder der Figürlichen Schmuck der Villa Horion des Landeshaus Düsseldorf genannt werden.
Gerade in seiner Anfangszeit verwendet Nolte immer wieder die für ihn typischen Kindermotive, die sich oft an Schulen wieder finden lassen. Dabei gestaltete er nicht nur einzelne Figuren, sondern teilweise ganze Fassaden nach seinen Vorstellungen. Auf diesem Gebiet arbeitete Nolte eng mit dem Düsseldorfer Architekten Hermann vom Endt zusammen.
Mit den Jahren würde Noltes Kunst eigenständiger, nachdenklicher und sachlicher, was durchaus dem Ersten Weltkrieg geschuldet sein kann. Diese Tendenz ist jedoch auch schon vor dem Krieg sichtbar. Heute sind zahlreiche seiner Werke in Düsseldorf und besonders der Stadt Hamm erhalten geblieben. Jedoch sind bei weiten noch nicht alle seine Werke bekannt und dokumentiert.
Ein Kriegerdenkmal auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof erinnert an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Nolte entwarf dieses Denkmal zusammen mit dem Architekten Hermann Goerke schon während der Kriegszeit. Es wurde aber erst 1921 fertiggestellt.[15] Ein Gedenkstein von Reinhard Graner wurde später noch hinzugefügt.[16]
Um 1930 fertigte Nolte Kopien der Kalvarienbergfiguren von Anton Josef Reiss an der Kirche St. Lambertus am Düsseldorfer Stiftsplatz an. Er verwendete dazu Muschelkalk. Die damals schon recht mitgenommenen Originale von Reiss’ Hand sind mittlerweile verschollen.[17]
Gebäude der Bezirksregierung Düsseldorf. Vier Ornament der Kuppel des Haupteinganges (Lichthalle) Die Ornamente symbolisieren die vier Elemente.
1907–1911
ehemaliges Wöchnerinnenasyl (Frauenklinik mit Kreißsaal)
Flurstraße 14, Düsseldorf-Flingern Nord
1908–1910
Haus des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute, auch „Rheinisches Palais“ genannt, Breite Straße 27, Düsseldorf
1909–1910
Fassadengestaltung Villa Horion, in Form zweier weibliche Figuren, Allegorie der Fürsorge und der Landwirtschaft
1909–1911
Brückenfiguren, Ahsebrücke im Kurpark Bad Hamm
1911
Eingangsportal mit Relief der Ludgerischule, Hamm,
Innenschrift: "Wer saet der erntet"
um 1913
Kriegerdenkmal auf dem Nordfriedhof Düsseldorf „den Toten des Weltkrieges“ Kalkskulpturen: 22 m mal 8 m Areal: 250 m mal 50 m. Die Beauftragung fand 1916 statt, der Baubeginn begann 1917, dauerte bis 1921 und kosten
Weniger bekannt ist Nolte für seine Kleinbronzen im Jugendstil und frühen Art déco. Grund dafür ist, dass dieser aufgrund der hohen Nachfrage für Gebäudeschmuck den privaten Kunstsektor nicht zwingend bedienen musste. Seine Skulpturen erschienen daher nur in Kleinstauflagen, wurden jedoch dennoch nur von den besten Bronzegießerein wie der Düsseldf. Bronzebildgießerei. G.M.B.H. ausgeführt. Dennoch sind wenige, jedoch sehr qualitätsvolle und avantgardistische Bronzen erhalten geblieben. Dabei bediente er sich oft symbolistischen Motiven sowie der schwer verständlichen Thematik der nordischenMythen und Sagenwelt. Die zahlreichen Kunstausstellungen belegen, dass dieser schon damals auf großen anklang stieß. In Die Kunst und das schöne Heim wurden 1911 die „gefälligen kleinen Bronzegruppen“ des Künstlers gelobt.[19] Derzeit sind nur rund 20 verschiedene Exemplare bekannt.
Tuvstarr auf Skutt, (Frauenakt auf Elch, datiert 1916), Exemplar in der Kunststiftung Volmer[20]
Genoveva, Frauenakt mit Kind und Hirschkuh (um 1911)
Nolte wurde zeit seines Lebens immer wieder gefragt, warum er nicht an der Kunstakademie in Düsseldorf, seiner Heimatstadt, studiert hätte. Diese Frage stellte ihm auch Prinzregent Luitpold von Bayern, als dieser bei einem Besuch der Akademie der Bildenden Künste in München, auf Noltes Bronzearbeiten aufmerksam wurde, die ihm gut gefielen. Dieser antwortete, dass München hübscher sei und einfach besser gefalle. Der Prinzregent antwortete darauf: "Das will ich meinen, bleibe er nur Ruhig bei uns!" Dieser Aufforderung folgte Nolte, wurde Assistent von Ignatius Taschner und blieb von da an sechs Jahre in München.[9]
↑Civilstand der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. Geborene. Den 3. Herm., S. d. Adolph Nolte, Kurzestr. In Düsseldorfer Volksblatt (No. 130) vom 5. Juni 1873 (uni-duesseldorf.de)
↑Klempnergesellen auf dauernde Arbeit gesucht, bei A. Nolte Kurzestr. 10. In Düsseldorfer Volksblatt (No. 190) vom 15. August 1873 (uni-duesseldorf.de)
↑Nolte, Hermann, Kunstbildhauerwerkstatt, Augustastraße 20. In Amtlich beauftragtes Adreßbuch der Stadt Düsseldorf 1924, S. 388 (uni-duesseldorf.de)
↑Nolte, Hermann, Kunstbildhauer, Sittarder Straße 5, Wohn: Heinrichstraße 153U. In Adreßbuch für Düsseldorf Stadt und Umgebung 1932, S. 410 (uni-duesseldorf.de)
↑Denkmal-Anlage auf dem Krieger-Ehren-Friedhof der Stadt Düsseldorf. In: Deutsche Bauzeitung. 56. Jahrgang 1922, Nr. 13, 15. Februar 1922, S. 77–79 (Digitalisat).
↑Grosse Berliner Kunstausstellung: [Dauer der Ausstellung vom 16. Juni bis 30. September 1917]. In: Katalog. 1917, doi:10.11588/DIGLIT.22770 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 21. Januar 2021]).
↑Frick Art Reference Library: Katalog der grossen Kunstausstellung im städtischen Kunstpalast Düsseldorf 1920. Der Verein, 1920 (archive.org [abgerufen am 31. Januar 2021]).