Forster war der erste Generalgouverneur, dessen Ernennung tatsächlich von Australien mitbestimmt wurde, da der Kolonialminister, Alfred Milner, 1. Viscount Milner, dem australischen PremierministerBilly Hughes noch zwei weitere Kandidaten vorschlug, woraufhin Hughes Baron Forster auswählte. Forster traf im Oktober 1920 in Australien ein. Forster musste erkennen, dass die kongeniale Zusammenarbeit in der Politik des Vorkriegs-Australiens durch politische Machtkämpfe während und nach dem Krieg zerstört wurde. Zum Zeitpunkt von Forsters Eintreffen dominierte die Nationalist Party of Australia von Premier Hughes, während die Australian Labor Party pazifistisch und sozialistischer als zuvor aufgestellt war.
In den fünf Jahren, in denen Forster das Amt des Generalgouverneurs bekleidete, spielte er kaum eine Rolle in der Politik des Landes. Auch an dem einzigen Regierungswechsel während seiner Amtszeit, als Billy Hughes im Februar 1923 durch Stanley Bruce ersetzt wurde, war Forster nicht beteiligt. Durch das gestiegene nationale Selbstbewusstsein und die politische Unabhängigkeit von Großbritannien verlor das Amt des Generalgouverneurs als Vermittler und Ansprechpartner immer mehr an Bedeutung. Während sein direkter Vorgänger, Ronald Munro-Ferguson, 1. Viscount Novar, sich diesem Trend entgegenstellte, nahm Forster den Bedeutungsverlust seines Amtes hin. Seine Rolle kam der eines modernen Generalgouverneurs gleich. Fortan wurden Forster ausschließlich repräsentative Aufgaben zuteil wie die Eröffnung von Festen, Krankenhausbesuche, der Besuch von Sportveranstaltungen, sowie die Ausrichtung von Bällen und Banketten. Daraus ergab sich eine deutlich größere Beliebtheit in der Bevölkerung für Forster, als für alle seine Vorgänger, jedoch hatte er bis dahin den geringsten Einfluss aller Generalgouverneure in Australien. Forster und seine Ehefrau setzten sich hauptsächlich für karitative Zwecke ein und bereisten das ganze Land.
Das „Rachel Forster Hospital for Women“ wurde 1925 in Ehren von Lady Forster in Redfern, Sydney, gegründet.[2] Nachdem dieses zwischenzeitlich geschlossen wurde, hat man es mittlerweile neu errichtet.[3] Zudem gibt es einen „Lady Forster Kindergarten“ in Port Melbourne, Victoria.
Späte Jahre
Die Forsters verließen Australien im Oktober 1925 wieder. Bis zu seinem Tod 1936 lebte Forster mit seiner Familie in der Nähe von Southampton und führte ein ruhiges Leben abseits der Politik. Lady Forster wurde 1926 zur Dame Grand Cross des Order of the British Empire ernannt. Zudem wurde sie zu einer Dame of Grace des Malteserorden ernannt.
Die beiden Söhne von Baron Forster und seiner Frau, John Forster und Alfred Henry Forster, sind beide während des Ersten Weltkrieges ums Leben gekommen. Baron Forster hinterließ zwei Töchter, Dorothy Charlotte Forster und Emily Rachel Forster. Da er bei seinem Tod keine männlichen Nachfahren hatte, starb mit ihm der Titel Baron Forster aus.