Die Einöden Hackenhof und Mooshäusl sind keine amtlich benannten Gemeindeteile.
Geschichte
Frühgeschichte
Der Hauptort kann auf eine über 1200-jährige Geschichte zurückblicken, eine erste urkundliche Erwähnung ist zwischen 783 und 789 zu datieren. Allerdings reicht die Frühgeschichte deutlich weiter zurück: Anfang November 2011 wurden im Zuge der Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet „Ampermoching Ost IV“ Reste einer keltischen Siedlung aus der Latènezeit (5.–1. Jahrhundert v. Chr.) entdeckt. In erster Linie handelt es sich um Pfostenabdrücke von mindestens drei Holzhäusern sowie einige zeittypische Keramikscherben. Den entdeckten Gebäudegrundrissen zufolge lässt sich die Fundstelle in das 3. oder 2. Jahrhundert v. Chr. datieren.[5][6]
Im Oktober 2018 fand ein Hobbyarchäologe in einem Feld in der Nähe des Gemeindeteils Sulzrain 98 Objekte, darunter 74 Bronzeteile, die das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege einem vierrädrigen Prunkwagen samt Pferdegeschirr aus der Bronzezeit um das Jahr 1200 v. Chr. zuordnete. Weitere Untersuchungen ergaben, dass der Wagen vom archäologischen Typus „Hart an der Alz“ gebrannt hatte. Dies deute darauf hin, dass es sich bei dem Gefährt um eine Grabbeigabe gehandelt habe.[7]
Bis zur Gemeindegründung
Hofkammerpräsident Johann Mandl, dessen Familie seit dem 17. Jahrhundert in der Gegend begütert war, erwarb 1625 den Sitz Deutenhofen, der 1627 durch Kurfürst Maximilian I. zur geschlossenen Hofmark erhoben wurde. Im Jahre 1654 wurde noch das bisher landgerichtliche Dorf Hebertshausen in die Hofmark einbezogen. Die Freiherren von Mandl blieben bis zum Verkauf an die Grafen von Spreti im Jahr 1834 im Besitz des Deutenhofener Schlosses. Die Grafen von Spreti hatten bereits seit 1771 die Hofmark (seit 1820 Patrimonialgericht) Unterweilbach inne, die von etwa 1679 bis 1738 ebenfalls der Familie Mandl gehört hatte. Die Filialkirche Mariä Geburt in Unterweilbach birgt deshalb die Epitaphien von Graf Hieronymus von Spreti (1695–1772) und seiner Gattin Maria Caroline Charlotte von Spreti, geb. von Ingenheim (1704–1749), ehemalige Favoritin des Kurfürsten bzw. Kaisers Karl Albrecht von Bayern, mit dem zusammen sie auch einen Sohn hatte, der das Adelsgeschlecht der Grafen von Holnstein aus Bayern begründete.[8] Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern des Grafen Maximilian von Montgelas entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
19. bis 21. Jahrhundert
Auf dem Gemeindegebiet in Prittlbach wurde 1915 die Königliche Pulver- und Munitionsfabrik Dachau („Pumpf“ genannt) angelegt. Bis 1848 war die Gemeinde allerdings eine Patrimonialgemeinde. 1971 wurde die Gemeinde Ampermoching nach Hebertshausen eingegliedert.
SS-Schießplatz
Ab Anfang September 1941 bis in das Folgejahr wurden auf dem damaligen SS-Schießplatz Hebertshausen (auf dem Gemeindegebiet Dachau) als Folge des Kommissarbefehls ca. 4000 sowjetische Kriegsgefangene[9] – hauptsächlich Offiziere, kommunistische Funktionäre und Juden – von der SS durch Hinrichtungs-Pelotone ermordet. Seit 2014 erinnert eine Gedenkstätte an dieses Verbrechen.
Ortsname
Hebertshausen ist in den Traditionsbüchern von Kloster Freising als Heriperhteshusun ersturkundlich genannt. Er bedeutet ‚bei den Häusern des Heriperht‘.[10]
Dem Gemeinderat gehört qua Amt auch der getrennt gewählte Erste Bürgermeister an. Dieser ist Richard Reischl[16] (CSU), der bei der Kommunalwahl 2020 erneut mit 89,74 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt wurde. Zweiter Bürgermeister ist Martin Gasteiger (FBB) und Dritter Bürgermeister ist Florian Zigldrum (CSU).
Wappenbegründung: Die blaue Welle stellt den Verlauf des Flusses Amper dar, die durch das gesamte Gemeindegebiet fließt. Der Steinbock wurde 1985 zum offiziellen Wappen ernannt, da er in beiden Wappen der prägenden Adelsfamilien aus Hebertshausen, von Mandl in Deutenhofen und von Spreti in Unterweilbach vorhanden war.
Dieses Wappen wird seit 1984 geführt.
Gemeindepartnerschaft
UngarnUngarn: Hebertshausen hat seit 1994 mit Lókút (Rossbrunn; nördlich von Veszprém) eine Partnergemeinde. In Hebertshausen wohnen viele Lókúter Aussiedler.
Auf dem Gebiet der Gemeinde befindet sich ein Ölfeld (Erdölförderfeld Prittlbach), welches seit 1981 ausgebeutet wird. Die Förderleistung liegt bei ca. 10.000 Litern pro Tag.[18] Es handelt sich hierbei um eines der beiden einzigen Ölfelder in Bayern, die derzeit (2008) ausgebeutet werden.
Die Gemeinde hat zahlreiche Handwerks- aber auch Industriebetriebe, von denen die meisten in einem Gewerbegebiet an der Amper liegen. Zu den Industriebetrieben gehören:
Feinpappenwerk Gebr. Schuster
IWAT Industriewasser-Aufbereitungstechnik
Reischl Lebensmitteltechnik
S & W Spritzguss und Formenbau
Wörmann Anhängerbau
Bildung
Hebertshausen hat folgende Schulen:
Grund- und Mittelschule Hebertshausen
Dr. Elisabeth-Bamberger-Förderschule
Vereine
FF Hebertshausen
SpVgg Hebertshausen
Kath. Burschen- und Mädchenverein Hebertshausen
Obst- und Gartenbauverein Hebertshausen
Sportverein Ampermoching
Soldaten- und Reservistenkameradschaft Ampermoching/Hebertshausen