Bei Ononis-Arten handelt es sich um selten einjährige oder meist ausdauernde krautige Pflanzen, manchmal auch kleine Sträucher. Oft sind die oberirdischen Pflanzenteile drüsig bis klebrig behaart, was bei den Hülsenfrüchtlern eher die Ausnahme ist.
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind gestielt. Die Blattspreiten sind meist dreiteilig. Von den gezähnten Teilblättchen ist das mittlere meist gestielt und die seitlichen ungestielt. Selten besteht die Blattspreite aus nur einem Teilblatt oder es sind sogar mehr als nur ein Paar seitliche Teilblätter vorhanden. Die zwei Nebenblätter sind mit den Blattstielen verwachsen.
Blütenstände und Blüten
Bei vielen Arten stehen die Blüten einzeln oder bis zu dritt in den Blattachseln, es können aber auch deutliche endständige, traubige oder rispige Blütenstände ausgebildet sein, die aber nicht so kompakt sind wie bei vielen Klee-Arten. Trag- und Deckblätter sind winzig oder fehlen. Die Blüten sind sitzend oder lang gestielt.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf ungleichen Kelchblätter sind verwachsen. Die Blütenkronblätter sind meist gelb, manchmal rot, rosa bis lila oder weißlich. Die Fahnen sind genagelt. Die Schiffchen sind schnabelartig verschmälert. Es sind zehn Staubblätter vorhanden. Alle Staubfäden sind röhrig verwachsen. Das einzelne lineal-längliche oder eiförmige Fruchtblatt enthält zwei bis viele Samenanlagen.[1]
Früchte und Samen
Die Hülsenfrucht enthält wenige oder viele Samen. Die nierenförmigen Samen besitzen eine glatte oder punktierte Oberfläche.[1]
Standortbedingungen
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Die mitteleuropäischen Ononis-Arten wachsen vor allem an trockenen Stellen wie Halbtrockenrasen oder Trockenrasen. Sie kommen auch mit mäßig nährstoffarmen Böden zurecht.
Verwendung
Heuhechel wird als Bestandteil von harntreibenden Tees verwendet.
Die Gattung Ononis ist im Mittelmeerraum von Europa über Nordafrika bis Kleinasien, im westlichen Asien und Äthiopien verbreitet. Das Mannigfaltigkeitszentrum liegt im westlichen Mittelmeerraum mit etwa 50 Arten, die in Marokko vorkommen, etwa 40 Arten in Spanien und etwa 31 Arten in Algerien und etwa 10 bis 20 Arten in den übrigen floristischen Territorien des Mittelmeerraums. Nur fünf Arten kommen im Alpenraum vor, weiter im Norden nur noch zwei bis drei Arten.[6] Nur die Dornige Hauhechel (Ononis spinosa subsp. spinosa) und die Kriechende Hauhechel (Ononis spinosa subsp. maritima) kommen in größeren Individuenzahlen auch in Mitteleuropa vor, aber auch Bocks-Hauhechel (Ononis spinosa subsp. hircina), Mont-Cenis-Hauhechel (Ononis cristata), Strauchige Hauhechel (Ononis fruticosa), Gelbe Hauhechel (Ononis natrix) und die Rundblättrige Hauhechel (Ononis rotundifolia).
Ononis bifloraDesf.: Sie kommt in Spanien, Portugal, Italien, Sardinien, Sizilien, Malta, Griechenland, Marokko, Algerien, Tunesien, der Türkei, in Zypern und von Syrien und dem Libanon bis Israel und dem Irak vor.[12]
Ononis broterianaDC.: Sie kommt vorwiegend an der Atlantikküste im Westen und Süden der Iberischen Halbinsel und im nordwestlichen Marokko vor.[14]
Ononis catalinaeReyes-Betancort & Scholz: sie kommt nur auf den Kanaren-Inseln Fuerteventura und Lanzarote vor.[16]
Ononis dentataSol. ex Lowe (Syn.: Ononis reclinata subsp. dentata (Sol.) M.Laínz): Sie kommt auf den Kanaren und auf Madeira, im Norden und Westen der Iberischen Halbinsel sowie auf Sardinien und Sizilien vor.[14]
Ononis diffusaTen.: Sie kommt auf den Azoren, Kanaren und Madeira,[14] in Portugal, Spanien, Italien, in Griechenland, Sardinien, Sizilien, Korsika, Kreta, in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Ägypten vor.[12]
Ononis minutissimaL.: Sie kommt in Spanien, Frankreich, Italien, Korsika, Sardinien, Sizilien, den Balearen, im ehemaligen Jugoslawien, in Marokko und Algerien vor.[12]
Ononis mitissimaL.: Sie kommt in Südeuropa, auf den Kanaren, auf Madeira, in Nordafrika und in Vorderasien von der Türkei und Zypern bis Syrien und dem Irak vor.[12]
Gelbe Hauhechel (Ononis natrixL.): Sie kommt in Mittel- und Südeuropa, in Nordafrika, in Vorderasien von der Türkei bis zur Sinaihalbinsel und der Arabischen Halbinsel vor und ist im Irak und in China ein Neophyt.[12] Mit folgenden Unterarten:
Ononis natrix subsp. arganietorum(Maire) Širj.: Sie kommt nur in Marokko vor.[15]
Ononis natrix subsp. natrix: Sie kommt in Spanien, Frankreich, Italien, im früheren Jugoslawien, in der Türkei, im Libanon, in Israel, Ägypten, Algerien und Marokko vor.[15]
Ononis natrix subsp. prostrata(Br.-Bl. & Wilczek) Širj.: Sie kommt nur in Marokko vor.[15]
Ononis natrix subsp. stenophylla(Boiss.) Širj.: Sie kommt in Israel, Ägypten und im Libanon vor.[15]
Ononis pendula subsp. boissieri(Širj.) Devesa: Die Heimat ist Spanien, Sizilien und das nordwestliche Marokko.[14]
Ononis pendula subsp. broussonetii(DC.) Emberger & Maire: Die Heimat sind die Kanaren-Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote[16] und Marokko.[14]
Ononis pendula subsp. munbyi(DC.) Emberger & Maire: Die Heimat ist Marokko und Algerien.[14][8]
Ononis pendulaDesf. subsp. pendula: Die Heimat ist Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen.[14]
Ononis pubescensL.: Sie kommt vor in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Griechenland, auf den Balearen, Sizilien, Kreta und in der Ägäis, in Algerien, Marokko und Ägypten, in Zypern, in der Türkei, Syrien, Irak, Libanon, Jordanien und Israel.[12]
Ononis pusillaL. subsp. pusilla: Sie kommt vor in Süd-, Südost- und Mitteleuropa, in Nordafrika und in Vorderasien und Zentralasien bis zum Iran.[12]
Ononis pusilla subsp. saxicola(Boiss. & Reut.) Malag. (Syn.: Ononis saxicolaBoiss. & Reut.): Die Heimat ist Spanien (Andalusien) und das nordwestliche Marokko.[14][12]
Ononis ramosissimaDesf. (Syn.: Ononis hispanica subsp. ramosissima(Desf.) Förther & Podl.): Sie kommt in Portugal, Spanien, Frankreich, Sardinien, Sizilien, in der Ägäis, in Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen vor.[15]
Nickende Hauhechel (Ononis reclinataL.): Sie kommt vor in Süd- und Westeuropa, in Nordafrika von Marokko bis Ägypten, Dschibuti und Kenia und in Vorderasien von der Türkei und Zypern bis zum Jemen, Saudi-Arabien und Iran, dazu auf den Kanaren.[12] Mit zwei weit verbreiteten Unterarten:[14]
Ononis reclinata subsp. mollis(Savi) Bég.
Ononis reclinataL. subsp. reclinata
Ononis reuteriBoiss.: Die Heimat ist das südliche Spanien[12] und das nordwestliche Marokko.[14]
Ononis serrataForssk.: Sie kommt vor in Nordafrika von den Kanaren bis Ägypten, in Südeuropa in Südost-Spanien, auf Sizilien, Karpathos[19] und in Vorderasien von der Türkei und Zypern, Israel bis Saudi-Arabien, Irak und Iran.[12]
Ononis striataGouan: Die Heimat ist Spanien, Frankreich und Italien.[12]
Ononis talaveraeDevesa & López (Syn.: Ononis hispanicaL.f., nom. ambig.):[20] Sie kommt in Portugal, Spanien, auf den Balearen, in Algerien, Marokko, Griechenland, in der Türkei und Israel vor.[15]
Ononis tridentataL. (Syn.: Ononis rentonarensisM.B. Crespo & L. Serra[21]): Die Heimat ist Spanien und das nordwestliche Marokko.[14][12] Mit drei Unterarten:
Ononis tridentata subsp. angustifolia(Lange) Devesa & G.López: sie kommt im Osten Spaniens vor.[14]
Ononis tridentata subsp. crassifolia(Léon Dufour ex Boiss.) Nyman: sie kommt im Südosten Spaniens vor.[14]
Ononis tridentata subsp. mauretanica(Maire) Agulló, Juan, M.A. Alonso, Terrones & M.B. Crespo: sie kommt im Nordwesten Marokkos vor.[22]
Ononis viscosaL.: Sie kommt vor in Südeuropa, in Nordafrika von Marokko bis Dschibuti und Somalia und in Vorderasien von Zypern der Ägäis und der Türkei bis Saudi-Arabien, Iran und Irak.[12] Mit folgenden Unterarten:
Ononis viscosa subsp. brachycarpa(DC.) Batt.: Sie kommt in Portugal, Spanien und Marokko vor.[14]
Ononis viscosa subsp. breviflora(DC.) Nyman: Ihr Verbreitungsgebiet entspricht in großen Teilen dem der Art.[13]
Ononis viscosa subsp. crotalarioides(Coss.) Širj.: sie ist ein Endemit im Süden Spaniens.[14]
Ononis viscosa subsp. porrigensBall: Sie kommt im Südwesten Spaniens und im Nordwesten Marokkos vor.[14]
Ononis viscosa subsp. sieberi(DC.) Širj. (Syn.: Ononis sieberiDC.): Sie ist in Tunesien, Malta. Sizilien, Italien, Griechenland und auf Kreta verbreitet.[13]
Ononis viscosa subsp. subcordata(Cav.) Širj. (Syn.: Ononis subcordataCav.): Sie kommt im Süden Spaniens und im Nordwesten Marokkos vor.[14]
Ononis viscosaL. subsp. viscosa: Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Südfrankreich, Italien, Marokko und Algerien.[14]
Zhi Wei, Michael A. Vincent: Trifolieae: Ononis. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 10: Fabaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-91-7, S.547–548 (englisch). (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung).
Syed Irtifaq Ali: Flora of West Pakistan 100: Papilionaceae. Stewart Herbarium, Rawalpindi 1977, S. 282, online bei tropicos, efloras.
Florian G. Turini, Christian Bräuchler, Günther R. Heubl: Phylogenetic relationships and evolution of morphological characters in Ononis L. (Fabaceae). In: Taxon. Band 59, Nr. 4, 2010, S. 1077–1090 (Abstract).
Harald Förther, Dieter Podlech, Revision der Ononis natrix-Gruppe (Leguminosae) von Makaronesien, Nordafrika und dem angrenzenden Westasien. In: Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung München. Band 30, 1991, S. 197–296, online (Abschnitt Systematik).
Robert Brian Ivimey-Cook: Ononis L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S.143–148 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)..
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