Nördlich von Hainstadt befindet sich der Hanauer Stadtteil Klein-Auheim, im Osten grenzt Hainstadt an Klein-Krotzenburg und den Main und an Froschhausen im Süden.
Geschichte
Antike
In der Nähe von Hainstadt sind Überreste eines römischenKastells (Kastell Hainstadt) und einer römischen Siedlung erhalten. Wie auch durch die Ziegel im Wappen zum Ausdruck gebracht, hatte die Herstellung von Lehmziegeln in Hainstadt eine große Bedeutung. Bereits die Römer stellten hier Ziegel her. Es ist jedoch fraglich, ob zwischen dieser Siedlung und dem erst im 12. Jahrhundert erstmals erwähnten Hainstadt eine Siedlungskontinuität besteht.
Mittelalter
Der heutige Ort geht auf eine fränkische Siedlung zurück. Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 801, ein Schriftstück des Klosters Fulda. 1287 wurde der Ort Henystad und in den folgenden Jahren Heinstad bzw. Heinstat (1371) genannt. Hainstadt gehörte den Herren von Heyenhausen und von Hausen, danach den Herren von Eppstein. In deren Herrschaft gehörte es zum Amt Steinheim, das ab 1371 als Pfand je zur Hälfte den Grafen von Katzenelnbogen und den Herren von Hanau verschrieben war. 1393 gelangte das Pfand insgesamt an die Herren von Cronberg. 1425 verkaufte Gottfried von Eppstein das Amt Steinheim – und damit auch Hainstadt – an das Kurfürstentum Mainz.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Abbau von Lehm und Ton in mehreren Gruben rund um Hainstadt und die Weiterverarbeitung zu Ziegeln wieder aufgenommen.
Bürgermeister
um 1832 Bürgermeister Philipp Volk (Sohn von Nikolaus Volk und Eva Blumör)
1842 u. 1848 Bürgermeister Korb (die genaue Amtszeit ist nicht bekannt)
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen entstand am 1. Januar 1977 durch Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Hainstadt und Klein-Krotzenburg die Gemeinde Hainburg.[8][9]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]
Wappen und Flagge
Wappen
Blasonierung: „In silbernem Schild oben drei rote Sparren, unten drei rote Ziegel.“[10]
Das Wappen wurde der Gemeinde Hainstadt im Kreis Offenbach am 11. Juni 1955 durch den Hessischen Innenminister genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Heraldiker Georg Massoth.
Das Wappen zeigt eine Kombination des landesherrlichen Wappenzeichens mit einem Sinnbild für das bodenständige Gewerbe. Denn Hainstadt ist für die Herstellung der Dachziegel bekannt. Die Sparren der Dynasten von Eppstein, der alten Landesherren des Ortes, sollen hier zugleich als Dachsparren gedeutet werden, womit die beiden Elemente der Dachausbildung, Sparren und Ziegel, vereinigt wären. Alte Ortssiegel liegen nicht vor.[11]
Flagge
Am 31. August 1957 wurde der Gemeinde durch den Hessischen Innenminister eine Flagge genehmigt, die wie folgt beschrieben wird:
„Auf 8mal von roten und weißen Längsstreifen geteiltem Flaggentuch das Gemeindewappen.“[12]
Infrastruktur
1882 erhielt Hainstadt einen Anschluss an die Hessische Odenwaldbahn. Der Bahnhof wurde unter der Bezeichnung Hainstadt in Betrieb genommen und 1904 in Hainstadt (Hessen) umbezeichnet.[13] Seit 2006 wird die Bezeichnung Hainburg-Hainstadt verwendet.[14]
In Hainstadt geborene Persönlichkeiten
Friedrich Martini (vor 1555–1630), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
↑Richard Wille: Hanau im Dreißigjährigen Krieg. Hanau 1886, S. 91, 593f.
↑ ab
Die Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz. (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1821 Nr.33, S.403ff. (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek).
↑Ein Weltbürger wird heute 85 Jahre - Hainstädter Altbürgermeister Joseph Böhn empfängt internationale Gratulation, Frankfurter Rundschau vom 18. Dezember 1996, Stadt Offenbach, Seite 4
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.374.
↑Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Hainstadt, Landkreis Offenbach, Regierungsbezirk Darmstadt vom 11. Juni 1955. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1955 Nr.26, S.640, Punkt 689 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,2MB]).
↑Klemens Stadler: Deutsche Wappen, Band 3; Angelsachsen-Verlag, Bremen 1967, S. 45.
↑Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Hainstadt im Landkreis Offenbach, Regierungsbezirk Darmstadt vom 31. August 1957. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1957 Nr.37, S.901, Punkt 928 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0MB]).
↑ Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 27. Februar 1904, Nr. 10. Bekanntmachung Nr. 96, S. 131f (132).