Zur Gemeinde Großrinderfeld gehören neben dem Hauptort Großrinderfeld die bis in die 1970er Jahre selbstständigen Gemeinden und heutigen Ortsteile Gerchsheim, Ilmspan und Schönfeld.[3]
f1 Karte mit allen Koordinaten der Orte der Gemeinde Großrinderfeld: OSM
Zur ehemaligen Gemeinde Gerchsheim gehören das Dorf (⊙49.7069159.78517) und die Wohnplätze Altertheimer Weg (⊙49.711249.78078) und Gewerbegebiet Gerchsheim (⊙49.697839.78815).
Zur Gemeinde Großrinderfeld in den Grenzen von 1971 gehören das Dorf Großrinderfeld (⊙49.6647229.734722), der Weiler Hof Baiertal (⊙49.684389.7298) und der Wohnplatz Siedlung (⊙49.66186489.7250036) sowie die abgegangenen Ortschaften Bickelhof, Bösehof und Frohehof.
Zur ehemaligen Gemeinde Ilmspan gehört das Dorf Ilmspan (⊙49.6668259.791391).
Zur ehemaligen Gemeinde Schönfeld gehören das Dorf Schönfeld (⊙49.6762699.801975) und der Wohnplatz Beund (⊙49.679779.79903) sowie die abgegangenen Ortschaften Irtenberg und Rohrensee.
Das FFH-Gebiet Nordöstliches Tauberland liegt teilweise auf der Gemarkung von Großrinderfeld. Daneben gibt es auf dem Gebiet der Gemeinde Großrinderfeld insgesamt neun als Naturdenkmal geschützte Objekte.
In Großrinderfeld gab es eine Besonderheit, wie man sie eher von Städten kennt. Ein „Haag“ umgab als geschlossene Ortsbefestigung die Ortschaft vollständig. Der Verlauf ist in der Dorfchronik von Behringer genau beschrieben. Die Befestigungsanlage bestand aus einem Graben mit angrenzendem Holzzaun bzw. aus einem Erdwall mit Holzzaun. Es gab zwei Öffnungen, das Untere und das Obere Tor. Heute weisen nur noch Straßenbezeichnungen auf den ehemaligen Bestand hin. Die beiden Tore wurden um 6 Uhr von einem Nachtwächter geöffnet und um 22 Uhr wieder geschlossen.
Großrinderfeld erhielt am 16. März 1699 Marktrecht. Die Originalurkunde befindet sich im Rathaus der Gemeinde. Sie wurde von „Lotharius Franz, Erzbischof des Heiligen Römischen Reiches zu Germanien, Ertzkanzler und Churfürst, Bischof zu Bamberg“ unterzeichnet. Sie erlaubt der Gemeinde Großrinderfeld, auf „ewige Zeiten“ zwei Jahr- und Viehmärkte abzuhalten.
Eingemeindungen
1924 wurde Hof Baiertal und am 31. Dezember 1972 Ilmspan[5] eingemeindet. Die heutige Gemeinde entstand am 1. Januar 1975 durch die Vereinigung der Gemeinden Gerchsheim, Großrinderfeld und Schönfeld.[6]
Wappen der ehemaligen Gemeinden:
Großrinderfeld (alt)
Ilmspan
Gerchsheim
Schönfeld
Einwohnerentwicklung
Die Bevölkerung der Gemeinde Großrinderfeld (1961 und 1970 mit den später eingegliederten Orten) entwickelte sich wie folgt:
Jahr
Bevölkerung
1961
3045
1970
3161
1991
3813
1995
4107
2005
4148
2000
4110
2010
4045
2015
3920
2020
4033
Quellen: Gemeindeverzeichnis[7] und Angaben des Statistischen Landesamtes
Laut Bevölkerungsfortschreibung vom 30. September 2022 lebten 4.116 Personen in Großrinderfeld, davon 2077 männliche und 2039 weibliche Personen. Eine genaue Aufteilung auf die Teilorte wurde in dieser Fortschreibung nicht mitgeteilt.[8]
Am 10. November 2019 wurde Johannes Leibold im zweiten Wahlgang mit 65,1 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Er setzte sich damit gegen insgesamt drei Mitbewerber durch.
In Großrinderfeld wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate (Ausgleichssitze) verändern. Der Gemeinderat in Großrinderfeld hat nach der letzten Wahl 13 Mitglieder (vorher 17). Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Gemeinde Großrinderfeld bildet mit der Stadt Tauberbischofsheim sowie mit den Gemeinden Königheim und Werbach zur gemeinsamen Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte die vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Ein privat betriebenes Landwirtschaftliches Museum befindet sich in Großrinderfeld.
Durch die Gemeinde Großrinderfeld führen zwei bekannte Ferienstraßen, zum einen die Romantische Straße, die von Würzburg nach Füssen führt, zum anderen die Siegfriedstraße von Worms nach Würzburg.
Wanderwege
In der Gemeinde Großrinderfeld gibt es über 80 Kilometer Rundwanderwege. Diese sind in einem Buch des Heimat- und Kulturvereines Großrinderfeld mit dem Titel Sagenhafte und wahre Großrinderfelder Geschichten beschrieben. Die Wanderwege verbinden kulturell bedeutsame Kleindenkmale.
Regelmäßige Veranstaltungen
In Großrinderfeld findet alle zwei Jahre der Bauernmarkt statt.
Sport
Im Ortsteil Großrinderfeld gibt es einen Sportverein, der die Schweizer Nationalsportart Hornussen als einziger Verein in ganz Deutschland betreibt.[15]
In Großrinderfeld gibt es keine größeren Unternehmen. Im März 2007 wurde eine Müllverbrennungsanlage im Industriepark A 81 geplant, gegen deren Bau sich eine Bürgerinitiative wendete.
Großrinderfeld liegt an der LandesstraßeL 578 (in Bayern: Staatsstraße 578), die von Tauberbischofsheim nach Kist führt und ehemals Teil der Bundesstraße 27 (Mosbach–Würzburg) war, dann aber wegen der parallel verlaufenden A 81 (Würzburg–Stuttgart) zur Landesstraße herabgestuft wurde. Der Ortsteil Gerchsheim verfügt über eine Ausfahrt an der A 81.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 348–350