Der Große Preis von Monaco 2024 (offiziell Formula 1 Grand Prix de Monaco 2024) fand am 26. Mai auf dem Circuit de Monaco in Monte Carlo statt und war das achte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2024.
Bericht
Hintergründe
Nach dem Großen Preis der Emilia-Romagna führte Max Verstappen in der Fahrerwertung mit 48 Punkten vor Charles Leclerc und mit 54 Punkten vor Sergio Pérez. In der Konstrukteurswertung führte Red Bull mit 56 Punkten vor Ferrari und mit 114 Punkten vor McLaren.
Beim Großen Preis von Monaco stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen C3 (weiß), C4 (gelb) und C5 (rot) zur Verfügung sowie für nasse Bedingungen Cinturato Intermediates (grün) und Cinturato Full-Wets (blau).[1]
McLaren trat zu Ehren von Ayrton Senna mit einer Sonderlackierung zum Grand Prix an.[2]
Als Rennkommissare für dieses Rennwochenende fungierten Nish Shetty (SGP), Matthew Selley (AUS), Derek Warwick (GBR) und Jean-François Calmes (MCO).
Kevin Magnussen (zehn), Pérez, Logan Sargeant (jeweils acht), Lance Stroll (sieben), Fernando Alonso (sechs), Lewis Hamilton, George Russell (jeweils vier), Yuki Tsunoda, Nico Hülkenberg (jeweils drei), Verstappen, Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas, Zhou Guanyu (jeweils zwei), Carlos Sainz jr. und Esteban Ocon (jeweils einer) gingen mit Strafpunkten ins Rennwochenende.[3]
Mit Hamilton (dreimal), Verstappen (zweimal), Pérez und Ricciardo (jeweils einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.
Training
Im ersten freien Training war Hamilton mit einer Zeit von 1:12,169 Minuten Schnellster vor Piastri und Russell.[4] In diesem Training sorgte Zhou für eine kurze Unterbrechung, denn der Sauber-Pilot touchierte am Ausgang von Sainte Devote die Leitplanke und dabei ging die linke Frontflügelendplatte kaputt.[5]
Im zweiten freien Training fuhr Leclerc mit 1:11,278 Minuten die Bestzeit vor Hamilton und Alonso.[6]
Im dritten Training war erneut Leclerc mit 1:11,369 Minuten Schnellster vor Verstappen und Hamilton.[7]
Qualifying
Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für das Rennen. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Qualifikationsabschnitt. Russell war Schnellster. Beide Kick-Sauber-Piloten, Pérez, Alonso und Sargeant schieden aus.
Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Norris war Schnellster. Ocon, beide Haas-Fahrer, Stroll und Ricciardo schieden aus.
Der letzte Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Leclerc erzielte mit einer Zeit von 1:10,270 Minuten die Bestzeit vor Oscar Piastri und Sainz jr.[8]
Beide Haas-Piloten wurden nachträglich vom Qualifying disqualifiziert, da ihre neuen Heckflügel nicht den technischen Vorgaben entsprachen. Magnussen und Hülkenberg sollten ursprünglich aus der Boxengasse starten[9], Haas entschied sich jedoch dafür, dass beide Fahrer vom 19. bzw. 20. Startplatz in das Rennen gehen sollen. Die dafür notwendige Bewilligung hatte die FIA erteilt.[10]
Rennen
Beim Start behielt Leclerc die Führung vor Piastri und Sainz jr., welche sich in der ersten Kurve berührten und aus derer Sainz jr. einen Reifenschaden davon trug. Im hinteren Teil kam es dann zwischen Pérez und Magnussen zu einer Kollision, in welche auch Hülkenberg verwickelt wurde. Alle drei Fahrer mussten ihr Fahrzeug abstellen und das Rennen wurde mit der roten Flagge abgebrochen. Zudem führte diese Kollision zu schweren Schäden an den Leitplanken und einer großen Menge von Trümmern, die in den ersten Kurven verteilt lagen. Als die Alpine-Boliden die Kurve Portier verließen, drängte sich Ocon in den Weg seines Teamkollegen Pierre Gasly und schleuderte sein Auto nach oben. Ocon, der die Verantwortung für den Vorfall eingestand, gab das Rennen während der Unterbrechung auf. Er erhielt für diesen Vorfall ursprünglich eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe, die in einer Startplatzstrafe von fünf Plätzen beim nächsten Rennen, dem Großen Preis von Kanada, umgewandelt wurde.[11]
Der Neustart erfolgte (bis auf die ausgeschiedenen Fahrer) in der ursprünglichen Startreihenfolge. Auch Sainz jr. konnte seinen dritten Startplatz wieder einnehmen.[11] Alle Fahrer wechselten während der Unterbrechung die Reifen, welches im Klassement als Boxenstopp galt, sodass jeder theoretisch hätte durchfahren können. Aus dem vorderen Teil der Fahrer mussten somit Russell, Verstappen und Hamilton auf den Mediums starten, während die ersten vier auf harten Reifen wechselten. Leclerc behielt beim Neustart erneut die Führung und gewann schlussendlich mit einem Start-Ziel-Sieg vor Piastri und Sainz jr.[12] Es war sein erster Heimsieg und auch sein erster Rennsieg seit dem Großen Preis von Österreich 2022. Leclerc war zudem auch der erste monegassische Fahrer seit Louis Chiron im Jahr 1931, der seinen Heimrennen gewann, und der erste, der ihn seit den Anfangsjahren der Formel 1 im Jahr 1950 gewann. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Norris, Russell, Verstappen, Hamilton, Tsunoda, Alexander Albon und Gasly.[13] Somit kam die Top 10 in der gleichen Reihenfolge ins Ziel, in der sie gestartet waren. Einzig Hamilton und Verstappen gingen aus der Spitzengruppe nochmals zur Box um Reifen zu wechseln, Leclerc, Piastri, Sainz jr., Norris und Russell fuhren das Rennen auf ihren Startreifen zu Ende. Hamilton erzielte die schnellste Rennrunde mit 1:14,165 Minuten und erhielt dafür den Extrapunkt.[14] Albon, Gasly und das Williams-Team holten ihre ersten Punkte dieser Saison.
Während des gesamten Rennens gab es nur drei Überholmanöver, eines von Bottas gegen Sargeant und zwei von Stroll mit frischen Reifen gegen Zhou und ebenfalls Sargeant.
In der Fahrer- und Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.
Meldeliste
Klassifikationen
Qualifying
Pos.
|
Fahrer
|
Konstrukteur
|
Q1
|
Q2
|
Q3
|
Start
|
01
|
Monaco Charles Leclerc
|
Italien Ferrari
|
1:11,584
|
1:10,825
|
1:10,270
|
01
|
02
|
Australien Oscar Piastri
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
|
1:11,500
|
1:10,756
|
1:10,424
|
02
|
03
|
Spanien Carlos Sainz jr.
|
Italien Ferrari
|
1:11,543
|
1:11,075
|
1:10,518
|
03
|
04
|
Vereinigtes Konigreich Lando Norris
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
|
1:11,760
|
1:10,732
|
1:10,542
|
04
|
05
|
Vereinigtes Konigreich George Russell
|
Deutschland Mercedes
|
1:11,492
|
1:10,929
|
1:10,543
|
05
|
06
|
Niederlande Max Verstappen
|
Osterreich Red Bull Racing-Honda RBPT
|
1:11,711
|
1:10,745
|
1:10,567
|
06
|
07
|
Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton
|
Deutschland Mercedes
|
1:11,528
|
1:11,056
|
1:10,621
|
07
|
08
|
Japan Yuki Tsunoda
|
Italien RB-Honda RBPT
|
1:11,852
|
1:11,106
|
1:10,858
|
08
|
09
|
Thailand Alexander Albon
|
Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes
|
1:11,623
|
1:11,216
|
1:10,948
|
09
|
10
|
Frankreich Pierre Gasly
|
Frankreich Alpine-Renault
|
1:11,714
|
1:10,896
|
1:11,311
|
10
|
11
|
Frankreich Esteban Ocon
|
Frankreich Alpine-Renault
|
1:11,887
|
1:11,285
|
–
|
11
|
12
|
Australien Daniel Ricciardo
|
Italien RB-Honda RBPT
|
1:11,785
|
1:11,482
|
–
|
12
|
13
|
Kanada Lance Stroll
|
Vereinigtes Konigreich Aston Martin Aramco-Mercedes
|
1:11,728
|
1:11,563
|
–
|
13
|
14
|
Spanien Fernando Alonso
|
Vereinigtes Konigreich Aston Martin Aramco-Mercedes
|
1:12,019
|
–
|
–
|
14
|
15
|
Vereinigte Staaten Logan Sargeant
|
Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes
|
1:12,020
|
–
|
–
|
15
|
16
|
Mexiko Sergio Pérez
|
Osterreich Red Bull Racing-Honda RBPT
|
1:12,060
|
–
|
–
|
16
|
17
|
Finnland Valtteri Bottas
|
Schweiz Kick Sauber-Ferrari
|
1:12,512
|
–
|
–
|
17
|
18
|
China Volksrepublik Zhou Guanyu
|
Schweiz Kick Sauber-Ferrari
|
1:13,028
|
–
|
–
|
18
|
107-Prozent-Zeit: 1:16,594 min (bezogen auf Q1-Bestzeit von 1:11,492 min)
|
DSQ
|
Deutschland Nico Hülkenberg[# 1]
|
Vereinigte Staaten Haas-Ferrari
|
1:11,876
|
1:11,440
|
–
|
19
|
DSQ
|
Danemark Kevin Magnussen[# 2]
|
Vereinigte Staaten Haas-Ferrari
|
1:11,832
|
1:11,725
|
–
|
20
|
Anmerkung
- ↑ Hülkenberg wurde vom Qualifying wegen eines regelwidrigen Heckflügels disqualifiziert. Am Rennen durfte er teilnehmen, da er im Training ausreichend schnell gefahren war.
- ↑ Magnussen wurde vom Qualifying wegen eines regelwidrigen Heckflügels disqualifiziert. Am Rennen durfte er teilnehmen, da er im Training ausreichend schnell gefahren war.
Rennen
Pos.
|
Fahrer
|
Konstrukteur
|
Runden
|
Stopps
|
Zeit
|
Start
|
Schnellste Runde
|
01
|
Monaco Charles Leclerc
|
Italien Ferrari
|
78
|
1
|
2:23:15,554
|
01
|
1:15,162 (71.)
|
02
|
Australien Oscar Piastri
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
|
78
|
1
|
+ 7,152
|
02
|
1:16,281 (73.)
|
03
|
Spanien Carlos Sainz jr.
|
Italien Ferrari
|
78
|
1
|
+ 7,585
|
03
|
1:14,726 (62.)
|
04
|
Vereinigtes Konigreich Lando Norris
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
|
78
|
1
|
+ 8,650
|
04
|
1:15,742 (64.)
|
05
|
Vereinigtes Konigreich George Russell
|
Deutschland Mercedes
|
78
|
1
|
+ 13,309
|
05
|
1:15,228 (73.)
|
06
|
Niederlande Max Verstappen
|
Osterreich Red Bull Racing-Honda RBPT
|
78
|
2
|
+ 13,853
|
06
|
1:14,569 (58.)
|
07
|
Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton
|
Deutschland Mercedes
|
78
|
2
|
+ 14,908
|
07
|
1:14,165 (63.)
|
08
|
Japan Yuki Tsunoda
|
Italien RB-Honda RBPT
|
77
|
1
|
+ 1 Runde
|
08
|
1:14,720 (77.)
|
09
|
Thailand Alexander Albon
|
Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes
|
77
|
1
|
+ 1 Runde
|
09
|
1:17,060 (77.)
|
10
|
Frankreich Pierre Gasly
|
Frankreich Alpine-Renault
|
77
|
1
|
+ 1 Runde
|
10
|
1:15,625 (77.)
|
11
|
Spanien Fernando Alonso
|
Vereinigtes Konigreich Aston Martin Aramco-Mercedes
|
76
|
1
|
+ 2 Runden
|
14
|
1:17,939 (68.)
|
12
|
Australien Daniel Ricciardo
|
Italien RB-Honda RBPT
|
76
|
1
|
+ 2 Runden
|
12
|
1:17,172 (46.)
|
13
|
Finnland Valtteri Bottas
|
Schweiz Kick Sauber-Ferrari
|
76
|
2
|
+ 2 Runden
|
17
|
1:16,561 (17.)
|
14
|
Kanada Lance Stroll
|
Vereinigtes Konigreich Aston Martin Aramco-Mercedes
|
76
|
3
|
+ 2 Runden
|
13
|
1:16,710 (59.)
|
15
|
Vereinigte Staaten Logan Sargeant
|
Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes
|
76
|
2
|
+ 2 Runden
|
15
|
1:15,525 (62.)
|
16
|
China Volksrepublik Zhou Guanyu
|
Schweiz Kick Sauber-Ferrari
|
76
|
2
|
+ 2 Runden
|
18
|
1:14,718 (75.)
|
–
|
Frankreich Esteban Ocon
|
Frankreich Alpine-Renault
|
0
|
0
|
DNF
|
11
|
–
|
–
|
Mexiko Sergio Pérez
|
Osterreich Red Bull Racing-Honda RBPT
|
0
|
0
|
DNF
|
16
|
–
|
–
|
Deutschland Nico Hülkenberg
|
Vereinigte Staaten Haas-Ferrari
|
0
|
0
|
DNF
|
19
|
–
|
–
|
Danemark Kevin Magnussen
|
Vereinigte Staaten Haas-Ferrari
|
0
|
0
|
DNF
|
20
|
–
|
Fahrer des Tages: Monaco Charles Leclerc (32,4 % der abgegebenen Stimmen)
|
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e). Zusätzlich wurde ein Punkt für die schnellste Rennrunde vergeben, wenn der betreffende Fahrer unter den ersten Zehn ins Ziel kam.
Fahrerwertung
Konstrukteurswertung
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Same “soft” trio for Imola, Monaco and Montreal. Abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch).
- ↑ McLaren fährt in Monaco mit besonderer Senna-Lackierung. Abgerufen am 22. Mai 2024.
- ↑ Formel-1-Strafpunkte 2024: Die Übersicht zum aktuellen Stand. Abgerufen am 17. Mai 2024.
- ↑ Großer Preis von Monaco 2024 in Monte Carlo: Ergebnis 1. Freies Training. In: Motorsport-Total.com. Abgerufen am 24. Mai 2024.
- ↑ Christian Menath: Monaco, 1. Training: Hamilton vor Piastri, Leclerc stark. 24. Mai 2024, abgerufen am 24. Mai 2024.
- ↑ Großer Preis von Monaco 2024 in Monte Carlo: Ergebnis 2. Freies Training. In: Motorsport-Total.com. Abgerufen am 24. Mai 2024.
- ↑ Großer Preis von Monaco 2024 in Monte Carlo: Ergebnis 3. Freies Training. In: Motorsport-Total.com. Abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ Monaco-Qualifying "egal": Verstappen auf P6 schwer geschlagen, Leclerc auf Pole! motorsport-total.com, 25. Mai 2024, abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ Haas vergisst Mechaniker zum Heckflügel zu briefen: Disqualifikation! motorsport-total.com, 25. Mai 2024, abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ Haas-Teamchef erklärt: So kam es zum Messfehler am Heckflügel. Abgerufen am 27. Mai 2024.
- ↑ a b Grand Prix im Bummeltempo: Leclerc beendet den "Monaco-Fluch"! motorsport-total.com, 26. Mai 2024, abgerufen am 27. Mai 2024.
- ↑ Elmar Brümmer: Formel 1: Charles Leclerc feiert in Monaco einen ungefährdeten Heimsieg. In: Neue Zürcher Zeitung. 26. Mai 2024, ISSN 0376-6829 (Schweizer Hochdeutsch, nzz.ch [abgerufen am 26. Mai 2024]).
- ↑ Großer Preis von Monaco 2024 in Monte Carlo: Rennergebnis. Abgerufen am 26. Mai 2024.
- ↑ Großer Preis von Monaco 2024 in Monte Carlo: Schnellste Rennrunden. In: Motorsport-Total.com. Abgerufen am 26. Mai 2024.