Der erste Trainingstag in Monaco fand traditionell am Donnerstag statt. Im ersten freien Training fuhr Barrichello die Bestzeit vor seinem Landsmann Felipe Massa und Hamilton.
Im zweiten freien Training sicherte sich Nico Rosberg seine neunte Trainingsbestzeit der laufenden Saison. Auf den Plätzen hinter ihm folgten Hamilton und Barrichello.
Im dritten freien Training am Samstag fuhr Alonso die schnellste Runde vor dem WM-Führenden Button und Heikki Kovalainen im McLaren-Mercedes.
Qualifying
Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Rosberg war Schnellster. Die beiden BMW Sauber- und beide Toyota-Piloten und überraschend Hamilton schieden aus. Hamilton sorgte mit einem Unfall in der Mirabeau für eine Unterbrechung des Zeittrainings. Da sein Getriebe bei dem Unfall beschädigt und ausgewechselt wurde, musste der Brite vom Ende des Feldes starten.
Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Räikkönen war Schnellster. Beide Force-India-Piloten, die zum ersten Mal den Sprung in die Top-15 geschafft hatten, beide Toro Rosso-Fahrer und Nelson Piquet jr schieden aus.
Der letzte Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Button fuhr mit einer Zeit von 1:14,902 Minuten die Bestzeit und sicherte sich seine siebte Pole-Position vor Räikkönen und Barrichello.[1] Button schaffte das Kuriosum im dritten Teil, in dem die Formel-1-Wagen aufgetankt sind, schneller zu fahren als in den ersten beiden Qualifying Segmenten mit weniger Sprit an Bord.
Rennen
Beim Start verteidigte Button seine Führung, nachdem sein Teamkollege Barrichello Räikkönen bereits vor der ersten Kurve überholt hatte. Während beide Brawn-Rennwagen sowie Vettel das Rennen auf den super weichen Reifen begannen, starteten die Ferraris und Williams mit den weichen Reifen. Nachdem die weichen den super weichen Reifen beim Start unterlegen waren, verloren die super weichen Reifen nach einigen Runden deutlich an Bodenhaftung. Am deutlichsten wurde dieser Unterschied bei Vettel, der auf Platz vier liegend den Rest des Feldes aufhielt und so das Entstehen einer Lücke zwischen den drei führenden Piloten und dem übrigen Feld ermöglichte. Schließlich wurde Vettel von Rosberg überholt.
In der 10. Runde kam es in der Sainte Devote zu einem Unfall zwischen Sébastien Buemi und Piquet jr. Für Buemi war das Rennen auf der Stelle beendet, Piquet jr. konnte seinen havarierten Rennwagen bis in die Boxengasse fahren, musste aber dort wegen zu großer Beschädigungen aufgeben. Etwas später beendete auch Vettel sein Rennen in der Sainte Devote. Die meiste Zeit führte Button mit einem 15-Sekunden-Vorsprung auf seinen Teamkollegen Barrichello, der einen kleineren Vorsprung auf die Ferrari von Räikkönen und Massa hatte. Massa rückte in den Blickpunkt der Rennkommissare, nachdem er zweimal unabsichtlich die Piscine-Schikane geschnitten hatte.
Im weiteren Rennverlauf kollidierte Kovalainen in der Piscine mit der Streckenbegrenzung. In der letzten Runde baute Kazuki Nakajima einen Unfall in der Mirabeau. Weiterhin fiel Robert Kubica aus, der Probleme mit seinen Bremsen hatte. Gegen Ende des Rennens trat auch bei beiden Ferrari-Piloten, die auf Grund des Reglements den letzten Abschnitt mit super weichen Reifen bestritten, Körnung an den Reifen auf und somit waren sie nicht in der Lage auf die Brawn-Piloten aufzuschließen. Am Ende gewann Button das Rennen vor Barrichello und Räikkönen. Weitere Punkte gingen an Massa, Mark Webber im Red Bull, Rosberg, Alonso und Sébastien Bourdais.[2] Für Button war es der vierte Sieg in der Formel-1-Weltmeisterschaft.
Nach dem Rennende sorgte Button erneut für Schlagzeilen: Wie üblich parkte er seinen Rennwagen im Parc-Fermé am Anfang der Boxengasse. In Monaco ist es allerdings üblich, dass die ersten drei Fahrer ihr Fahrzeug auf der Start-Ziel-Geraden vor der Fürsten-Loge parken. Im Gegensatz zu Barrichello und Räikkönen wusste Button nichts von dieser Besonderheit und musste den Weg zur Siegerehrung im Laufschritt antreten.
↑Die Startnummern 18 und 19 wurden wegen des Rückzugs des Honda-Teams nicht vergeben. Das Nachfolgeteam Brawn GP bekam als Neuling traditionell die letzten Startnummern, das Team Force India rückte aus Marketinggründen nicht auf.