Der Große Preis von Österreich 1976 (offiziell XIV Raiffeisen Großer Preis von Österreich) fand am 15. August auf dem Österreichring in der Nähe von Zeltweg statt und war das elfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976.
Niki Lauda befand sich zwei Wochen nach seinem schweren Unfall beim Großen Preis von Deutschland im Krankenhaus nach wie vor in einem kritischen Zustand. Aufgrund dessen sowie aus Protest gegen die kurz zuvor durch die Sportbehörde erfolgte Rücknahme der Disqualifikation von James Hunt beim Großen Preis von Spanien sagte die Scuderia Ferrari die Teilnahme am Österreich-GP ab und drohte sogar mit einem Ausstieg aus der Weltmeisterschaft. Zeitweilig wurde daraufhin sogar über eine komplette Absage des Rennens diskutiert.
Da Chris Amon seine Formel-1-Karriere für beendet erklärt hatte, galt es seinen Platz im Team Ensign Racing neu zu besetzen. Übergangsweise vergab man das Cockpit an den lokalen Gaststarter Hans Binder, der somit zu seinem Grand-Prix-Debüt kam.
Mit Otto Stuppacher und Karl Oppitzhauser wollten zwei weitere einheimische Gelegenheitsfahrer in einem March 761 beziehungsweise einem Tyrrell 007 des Privatteams ÖASC Racing Team an ihrem Heimrennen teilnehmen. Aufgrund mangelnder Motorsporterfahrung der beiden wurde die Nennung jedoch vom Veranstalter abgelehnt.
Aufgrund wechselnder Wetterbedingungen während des gesamten Wochenendes wurden die im ersten Training am Freitag bei trockenen Streckenverhältnissen erzielten Rundenzeiten im Laufe der übrigen Trainingseinheiten nicht mehr unterboten und zählten somit für die Startaufstellung.
McLaren-Pilot Hunt konnte sich gegen John Watson auf Penske behaupten und die Pole-Position erzielen. Die zweite Startreihe wurde von den beiden Schweden Ronnie Peterson und Gunnar Nilsson gebildet. Es folgten Jacques Laffite und Tom Pryce vor Vittorio Brambilla und Carlos Pace.
Alle 25 Trainingsteilnehmer qualifizierten sich für das Rennen, da der Veranstalter bis zu 26 Startplätze vorgesehen hatte.[1]
Trotz leichtem Regen am Vormittag des Renntages war die Strecke bis zum Start abgetrocknet. Nachdem beide Kontrahenten aus der ersten Reihe ähnlich gut gestartet waren, nutzte Watson in der ersten Kurve den Vorteil der Innenbahn und ging dadurch vor Hunt in Führung. Peterson zog kurz darauf ebenfalls an Hunt vorbei, während Nilsson, Laffite und Pryce unverändert auf den Plätzen vier, fünf und sechs lagen.
Während Peterson in Runde drei die Führung übernahm, arbeitete sich der von Platz zehn gestartete Jody Scheckter bis zur siebten Runde auf den zweiten Rang nach vorn. Drei Runden später übernahm er die Spitzenposition von Peterson.
Als Scheckter kurz darauf von einem zu überrundenden Konkurrenten leicht aufgehalten wurde, eroberte Peterson die Führung zurück. Wenig später fiel Scheckter auch wieder hinter Watson zurück. Diesem gelang im zwölften Umlauf ein Überholmanöver gegen Peterson, wodurch er erneut die Spitzenposition einnahm.
In der 15. Runde verunfallte Scheckter infolge eines Aufhängungsschadens. Daraufhin duellierten sich die beiden Schweden Peterson und Nilsson um den zweiten Rang, wobei Letzterer diese Position in Runde 19 einnahm.
Laffite überholte bis zur 45. Runde beide Schweden und gelangte dadurch auf den zweiten Rang hinter Watson. Eine Runde später fiel Peterson, der zuvor bereits von Hunt überholt worden war, hinter Mario Andretti zurück. Die dadurch hergestellte Reihenfolge der ersten sechs blieb daraufhin bis ins Ziel konstant.
Watson erzielte seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Es war zugleich der erste für das Penske-Team. Infolgedessen rasierte sich Watson seinen Bart ab und löste damit ein Versprechen ein, das er seinem Teamchef Roger Penske im Falle eines Sieges gegeben hatte.[2]
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). Es zählten nur die besten sieben Ergebnisse aus den ersten acht Rennen und die besten sieben Ergebnisse aus den letzten acht Rennen. In der Konstrukteurswertung zählte nur das Ergebnis des bestplatzierten Fahrers eines Teams.
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