Die Grenze zwischen Kroatien und Ungarn trennt das Staatsgebiet der Republik Kroatien von Ungarn. Ihre Länge wird mit 329 km angegeben. Die Grenze folgt überwiegend dem historischen Verlauf der Flüsse Drau (Drava) und Mur (Mura).
Die gemeinsame Staatsgrenze nimmt im Osten am Austritt der Donau aus Ungarn ihren Anfang (nach bestrittener kroatischer Auffassung gehört auch ein rund 6 km breiter Abschnitt (Karapanđža) östlich der Donau zu Kroatien, siehe hierzu Grenze zwischen Kroatien und Serbien). Sie folgt westlich der Donau zunächst verschiedenen Altwässern dieses Flusses und erreicht bei Udvar die ungarische Hauptstraße 56-os főút, die zugleich als Europastraße 73 hier die Grenze überschreitet und sich in Kroatien als Državna cesta D7 fortsetzt. Die Grenze folgt dann westlich der D7 in rund einem bis zwei Kilometer Abstand der D7 und quert die Bahnstrecke Villány – Beli Manastir. Weiter nach Westen belässt sie das Dorf Luč auf kroatischer und Illocska auf ungarischer Seite und lässt zwischen dem ungarischen Beremend und dem kroatischen Baranjsko Petrovo Selo eine Straße (auf kroatischer Seite Nr. 211) die Grenze passieren. Nördlich des kroatischen Podgajci Podravski erreicht sie die Drau, deren historischem Lauf (der nicht ganz mit dem aktuellen Lauf übereinstimmt) sie flussaufwärts folgt; dabei bleiben Donji Miholjac (mit Straßengrenzübergang, in Ungarn an der 58-as főút, in Kroatien an der Državna cesta D53), Moslavina Podravska und Noskovci auf der kroatischen Seite. Die nächste größere ungarische Stadt ist Barcs mit einem Straßenübergang der Europastraße 661 (auf ungarischer Seite 68-as főút, die hier mit der 6-os főút zusammentrifft, auf kroatischer Državna cesta D5). Nach Westen nimmt die Grenze einen stark mäandrierenden Verlauf, bis sie sich westlich des ungarischen Bélavár von der Drau entfernt und nördlich des Flusses verläuft. Zu Kroatien gehört die Gemeinde Gola nördlich der Drau mit einem Straßenübergang in das ungarische Berzence. Dabei bleibt die zum Bahnknoten Gyékényes bei Zákány führende Eisenbahnstrecke immer auf ungarischem Gebiet. Bei Zákány besteht ein Eisenbahnübergang an der Hauptstrecke von Budapest nach Zagreb. Hier erreicht die Grenze wieder die Drau, deren Lauf sie bis zur Einmündung der Mur (Mura) folgt. Zwischen Murakeresztúr (Ungarn) und Kotoriba (Kroatien) überquert die Bahnstrecke Nagykanizsa-Čakovec die Grenze, beim ungarischen Letenye die Autobahn von Budapest nach Zagreb (auf ungarischer Seite Autópálya M7, auf kroatischer Autocesta A4, zugleich Europastraße 65 und Europastraße 71). Südlich des ungarischen Muraszemenye endet die kroatisch-ungarische Grenze am Dreiländereck mit Slowenien an der Mündung der Ledava (ungarisch Lendva, deutsch Limbach), jedoch ist der Grenzverlauf bis zur Mündung der vom ungarischen Lenti kommenden Kerka ungeklärt, wobei sich das slowenisch-kroatisch-ungarische Dreiländereck nach slowenischer Angabe etwa 300 Meter nordwestlich der Mündung in die Mur befindet, nach ungarischer Angabe etwa 200 Meter südöstlich des Zusammenflusses Ledava–Kerka.
Seit dem 9. März 2016 werden an der Grenze keine visumpflichtigen Personen ohne Visum aus Kroatien eingelassen (ebenso nicht nach Slowenien und Serbien).[2]
Klemenčić, Mladen; Schofield, Clive H. (2001). War and Peace on the Danube: The Evolution of the Croatia-Serbia Boundary. Durham, England: International Boundaries Research Unit. ISBN 978-1-897643-41-9