Gladbach ist ein Stadtteil und ein Ortsbezirk von Neuwied in Rheinland-Pfalz. Bis zur Eingemeindung in die Stadt Neuwied am 7. November 1970 war Gladbach eine eigenständige Gemeinde.
Gladbach liegt südöstlich des Stadtteils Oberbieber. Weiter südöstlich von Gladbach liegt der Stadtteil Heimbach-Weis, im Süden der Stadtteil Block. Die eigentliche Stadt Neuwied liegt südwestlich. Im Norden von Gladbach beginnen die Anhöhen des Unteren Westerwaldes. Gladbach liegt im Naturpark Rhein-Westerwald.
Zum Stadtteil gehört auch der Wohnplatz Alteck.[2]
Geschichte
Der Name des Stadtteils rührt von dem Bach, welcher durch den Ort fließt – aus glänzender Bach entstand im Laufe der Zeit der Name Gladbach. Das Dorf wurde erstmals im Jahre 1098 urkundlich erwähnt, als Kaiser Heinrich IV. dem Stift St. Simeon in Trier seinen Besitz bestätigte.
Westlich des Ortes wurden in den 1930er Jahren Reste einer frühmittelalterlichen Siedlung mit mehreren Bestattungsplätzen ausgegraben.[3][4][5]
Im Zuge der Mitte der 1960er Jahre begonnenen rheinland-pfälzischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde durch das „Achte Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ vom 28. Juli 1970, das am 7. November 1970 in Kraft trat, die Gemeinde Gladbach der neuen Stadt Neuwied zugeordnet.[6] Mit Beschluss des Stadtrats Neuwied vom 22. Januar 1971 wurde Gladbach ein Stadtteil, welcher durch einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher vertreten wird.
Guido Hahn (CDU) setzte sich bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 mit einem Stimmenanteil von 58,0 % gegen zwei Mitbewerber durch und wurde somit für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[9]
Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurde 1914 im nachgotischen Stil, mit einem für das Rheinland ungewöhnlichen Zwiebelturm, erbaut. Sehenswert ist der Seitenaltar aus der vorherigen Kapelle mit einer Madonnenfigur, die aus dem 15. Jahrhundert stammt.
In Gladbach geboren
Gertrud Sauerborn (1898–1982), Sozialarbeiterin, im Ort geboren und bestattet
Reinhard Lahr: Die Mittelrheingemeinden Heimbach, Weis und Gladbach zwischen Grundherrschaft und Industrialisierung : (1680 - 1880) ; ländliche Gesellschafts- und Wirtschaftsstruktur im Umbruch, Diss., 1995.
Walter Sage: Die fränkische Siedlung bei Gladbach, Kreis Neuwied. Hrsg.: Rheinisches Landesmuseum Bonn (= Kleine Museumshefte. Band7). Düsseldorf 1969.
Friedrich Felgenheier(Hrsg.): Gladbach Früher und Heute, Festschrift aus Anlass der 900-Jahr-Feier des Ortes, Neuwied-Gladbach 1998
↑W. Sage: Die fränkische Siedlung bei Gladbach, Kreis Neuwied. Kl. Museumsh. Rhein. Landesmus. Bonn 7 (Düsseldorf 1969).
↑L. Grunwald, Rainer Schreg: Frühmittelalterliche Siedlungen und Gräberfelder in der Gemarkung von Neuwied-Gladbach. Archäologisches Korrespondenzblatt 43, 2013, S. 569–585, doi:10.11588/ak.2013.4.87542.
↑Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band393). Bad Ems März 2006, S.189 (PDF; 2,6 MB).Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.