Den ersten Violinunterricht erhielt sie als Fünfjährige von ihrer Mutter, 1930 trat sie in die Violinklasse von Jules Boucherit am Pariser Konservatorium ein, wurde auch bei Nadia Boulanger und George Enescu ausgebildet[2] und bekam bereits acht Monate später das Abschlussdiplom mit einem ersten Preis verliehen. Von 1931 bis 1935 war sie Schülerin von Carl Flesch in Baden-Baden:
„Carl Flesch war mein Lehrer. Viele Jahre war ich mit ihm, dem ich alles verdanke, zusammen. Damals in Berlin, dann in Baden-Baden, später in Paris und Belgien. Und Bach, der auch für den Geiger die technische und musikalische Grundlage ist – c'est le plateforme de la musique – wurde mir von dem großen Lehrer und Menschen Flesch vermittelt.“
1935 gewann sie den ersten Preis im Henryk-Wieniawski-Wettbewerb in Warschau (vor David Oistrach). Von da an entwickelte sich ihre Karriere stetig weiter, spätestens seit dem Ende der 1930er Jahre befand sie sich endgültig auf dem Weg in die Weltspitze.
Die obigen vier Werke erschienen auf Platten, deren Urheberrechte nicht geklärt sind. Es handelt sich hier um ein Doppelalbum aus den USA.
Über den EMI-Auslands-Sonderdienst erschien 1980 eine 4-LP-Box (His Master’s Voice RLS 739),[7] die alle Studio-Aufnahmen von ihr enthält; auch ihr Bruder ist als Klavierpartner dabei. Diese Zusammenstellung wurde durch deren Eltern ermöglicht. Darin sind auch
Volker Timmermann: Ginette Neveu (1919–1949). Ginette Neveu – Karriere zwischen Wettbewerbssiegen und Unfalltod. In: Carolin Stahrenberg, Susanne Rode-Breymann (Hrsg.): „… mein Wunsch ist es, Spuren zu hinterlassen …“. Rezeptions- und Berufsgeschichte von Geigerinnen. Hannover 2011, ISBN 978-3-86525-193-0, S. 94–117.
Weblinks
Wolfgang Peter, Rika Wettstein: Ginette Neveu (1919–1949). In: bad-bad.de. 5. Juni 2018; abgerufen am 4. Juli 2020.
↑Donald Brook: Violinists of To-Day. Read Books, 2007, ISBN 1-4067-7480-4, Zitat: „When her body was found it was observed that her Stradivarius—her most precious possession—was clutched tightly in her arms. The violin, though broken, had not been burned.“