Gillersdorf

Gillersdorf
Landgemeinde Stadt Großbreitenbach
Wappen von Gillersdorf
Koordinaten: 50° 36′ N, 11° 1′ OKoordinaten: 50° 36′ 23″ N, 11° 1′ 1″ O
Höhe: 660 m
Fläche: 3,83 km²
Einwohner: 244 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 98701
Vorwahl: 036781

Gillersdorf ist ein Ortsteil der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach im Ilm-Kreis in Thüringen in Deutschland.

Geografie

Gillersdorf liegt im Thüringer Wald, einem Mittelgebirge, das sich zwischen der Thüringer Ebene im Norden und dem fränkischen Berg- und Hügelland im Süden, von der Werra im Nordwesten bis an die Saale im Südosten erstreckt. Gillersdorf befindet sich in einer schwachen Einsenkung am südöstlichen Abhang des Langen Berges, am Rande des Thüringer Schiefergebirges. Das Geländeprofil des Ortes steigt vom Südwesten mit 655 m ü. NN auf 685 m ü. NN im Nordwesten an. Südlich des Ortes erstreckt sich die Großbreitenbacher Hochfläche, die kaum bewaldet ist und früher vor allem zur Schafzucht und zum Flachsanbau genutzt wurde. Der Ort ist vom Grundcharakter her ein typisches Straßenangerdorf. Der Anger ist durchschnittlich 20 m breit und ca. 600 m lang und mit Kastanienbäumen bepflanzt. Besonders hervorzuheben sind im Bereich dieses Angers der denkmalgeschützte, freistehende Uhrturm, die beiden nach historischen Vorbildern gestalteten Brunnen, sowie die aus Schiefergestein errichteten Bauten – Sitzgruppe am Uhrturm und Buswartehalle, die gleichzeitig als Info-Stand dient. Das Gemeindehaus bietet Räumlichkeiten für die Gemeindeverwaltung, für kleinere Veranstaltungen und Familienfeiern. Es beherbergt aber auch das Ortsmuseum mit seinen Ausstellungen zur Spielwarenherstellung, dem historischen Dachschieferabbau und der Muldenhauerei. Weitere öffentliche Einrichtungen sind die Gaststätte „Schwarzburger Hof“, die über eine Pension, zwei gemütliche Gasträume und einen Saal für 150 Sitzplätze verfügt, das Feuerwehrhaus mit Schulungsraum, der Sportplatz und der Kinderspielplatz.

Im Ortskern stehen die Wohngebäude vornehmlich giebelständig zum Anger oder zur Straße orientiert. Die vorherrschende Dachform ist entsprechend der Lage im Mittelgebirge und unter Berücksichtigung der zu erwartenden Schneelasten das Satteldach. Die in der Hauptsache mit Naturschiefer gedeckten Fachwerkhäuser sind bestimmend für das Ortsbild. Die Wetterbeständigkeit dieses natürlich vorkommenden Baumaterials steht damit ursächlich im Zusammenhang.

Nahe Gillersdorf entspringt der Breitenbach, ein Nebenfluss der Schwarza, der Großbreitenbach seinen Namen gab.

Ortsname

Es muss angenommen werden, dass der Ort Gillersdorf nach seinem Gründer bzw. nach dem ersten Siedler benannt wurde. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Kurzform von zweigliedrigen Vollnamen wie Giselhart oder Gisbert. 1452, dem Jahr der derzeit ersten urkundlichen Erwähnung nennt sich der Ort Giselsdorf. Der durch den Ort fließende Bach trägt den Namen Gille. Dieser Bachname muss getrennt vom Ortsnamen gesehen werde, denn er wurde abgeleitet von „Gülle“ – Lache, Pfütze.

Nachbarorte

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Ilmenau, Herschdorf, Friedersdorf, Großbreitenbach

Geschichte

Im 13. Jahrhundert drangen fränkische Siedler und Bergleute in die höher gelegenen Landesteile des heutigen Thüringen vor, da in den engen Gebirgstälern nur noch wenige Siedlungsräume vorhanden waren. In dieser Zeit könnte auch der Ort Gillersdorf entstanden sein. Die windgeschützte Lage am Fuß des Langen Berges und die Nähe zum fließenden Wasser waren sicher ausschlaggebend für diesen Standort. Aber erst aus dem Jahr 1452 ist die derzeit erste urkundliche Erwähnung von Gillersdorf überliefert.

Während des Bauernkrieges 1525 vereinigte sich eine Vielzahl von Orten, zu denen auch Gillersdorf gehörte, zum sog. „Evangelischen Bruderbund“. Sie zogen nach Arnstadt, um dort dem Grafen Günther XXXIX ihre Forderungen zu unterbreiten. Der Aufstand wurde aber nach 14 Tagen blutig niedergeschlagen und die Anführer hingerichtet. Die Einführung der Reformation in der Grafschaft Schwarzburg-Arnstadt, zu der auch Gillersdorf gehörte, erfolgte 1531 durch Graf Günther XXXIX und dessen Sohn Graf Heinrich XXXII.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) war Gillersdorf auf Grund seiner Lage zwischen den Kriegsschauplätzen dauernden Truppendurchzügen und Einquartierungen ausgesetzt. Mehrfach suchten die Einwohner Schutz in den nahen Wäldern. 1740 wurden erstmals von Bauern des Ortes Kartoffeln angebaut. Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) kam es zu ständigen Truppendurchzügen. Vieh, Wagen, und die Ernteerträge wurden geraubt. Der Ort hatte hohe Kontributionen zu leisten. 1772 herrschte eine große Hungersnot, die mit einer allgemeinen Teuerung einherging. An den Folgen starben viele Bewohner an Unterernährung. Während der Befreiungskriege (1813–1815) hatte Gillersdorf wiederum unter häufigen Truppendurchzügen zu leiden. Damit verbunden waren Vorspanndienste, Abgaben und Einquartierungen.

Am 2. August 1825 zerstörte ein Großbrand 46 Wohngebäude. Auch die Kirche, das Glockenhaus, das Pfarr-, Schul-, Brau- und Gemeindehaus wurden ein Opfer der Flammen. 1863 bestand bereits eine Vorstufe einer Pflichtfeuerwehr in Gillersdorf. 1872 wurde der Sportverein, der sich heute „SV Gillersdorf 1872 e. V.“ nennt, gegründet. Den ersten Telefonanschluss erhielt Gillersdorf 1907. 1911 erfolgte der Bau der zentralen Trinkwasserleitung und der Kanalisation. 1928 wurde Gillersdorf an das Ferngasnetz angeschlossen. In Verlängerung der Gaststätte „Schwarzburger Hof“ errichtete man 1969 das Kulturhaus.

In der Vergangenheit verdienten sich die Bewohner mit Handweberei, Dachschieferabbau, Muldenhauerei, Holzspielwarenherstellung und als Olitätenhändler ihr Brot. Eine kleine Landwirtschaft als Nebenerwerb betrieb fast jede Familie.

Gillersdorf wurde im Jahr 2002 als „schönstes Dorf des Ilmkreises“ ausgezeichnet. Im Rahmen des Landeswettbewerbes Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft konnte der Ort 2003 den zweiten Platz in Thüringen belegen. Beim Wettbewerb auf Bundesebene zu diesem Thema erhielt Gillersdorf eine Silbermedaille.

Im Jahr 1843 hatte Gillersdorf 495 Einwohner. Schon damals wanderten viele Menschen auf Grund der in Gillersdorf herrschenden Armut aus. Bis 1918 gehörte der Ort zur Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen.

Bevor das Land Thüringen gegründet wurde, gehörte Gillersdorf zu der Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen. Die Verwaltung geschah über das Amt Gehren. Am 1. Mai 1920 erfolgte durch den Zusammenschluss der sieben ehemaligen Thüringer Herzog- bzw. Fürstentümer, zu denen auch das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen zählte, die Bildung des Landes Thüringen. 1922 schuf das Land Thüringen neue einheitliche Verwaltungsstrukturen. Es entstanden neun (seit 1926 10) Stadtkreise und 15 Landkreise. Gillersdorf gehörte künftig zum Landkreis Arnstadt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde das Land Thüringen "gleichgeschaltet" und verlor faktisch seine Eigenstaatlichkeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Anfang Juni 1945 die Provinz Thüringen als neue Verwaltungseinheit gebildet.

Ab 1949 gehörte Thüringen zur neugegründeten DDR. Am 25. Juli 1952 wurde das Land Thüringen aufgelöst. Aus seinem Territorium entstanden die Verwaltungsbezirke Erfurt, Gera und Suhl mit den gleichnamigen Bezirkshauptstädten. Ebenso erfolgte auch eine neue Kreisstruktur. Gillersdorf gehörte nun zum Bezirk Suhl und dem Kreis Ilmenau.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Land Thüringen am 14. Oktober 1990 erneut gebildet. Die Landeshauptstadt ist Erfurt. Der Kreis, zu dem Gillersdorf jetzt gehörte, war identisch mit dem vorherigen Kreisgebiet und nannte sich "Landkreis Ilmenau". Mit dem 1. Juli 1994 hörten die Landkreise Arnstadt und Ilmenau auf zu existieren. Beide wurden zum sog. ILMKREIS vereinigt. Die Hauptstadt des neuen Kreises ist Arnstadt.

Die Entfernung zu der Kreisstadt Arnstadt beträgt ca. 35 km. Seit 1992 war Gillersdorf Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach. Der Verwaltungssitz war in der Stadt Großbreitenbach. Mit Auflösung dieser am 1. Januar 2019 wurde Gillersdorf ein Ortsteil der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach.[1]

Gillersdorf zählte im Jahr 2015 250 Einwohner.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl:

  • 1843 – 495[2]
  • 1939 – 521[3]
  • 1989 – 422[4]
  • 2005 – 326
  • 2010 – 282
  • 2015 – 260

Datenquelle: ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik – Werte vom 31. Dezember

Kirchspiel Gillersdorf-Friedersdorf

Schon weit vor der Einführung der Reformation (1531) befand sich am Standort der heutigen Kirche eine kleine Kapelle, mit deren Name der Heiligen Anna gedacht wurde. In dieser Kapelle hat wöchentlich der Kaplan von Herschdorf für die Orte Gillersdorf und Friedersdorf die Messe gehalten. 1533 wurden beide Orte der Pfarrei Böhlen unterstellt. Wegen der akuten Baufälligkeit wurde die Kapelle 1588 erneuert und auch erweitert. 1637, im Dreißigjährigen Krieg, steckte durchziehendes Kriegsvolk die Kirche in Brand. 1724 war der Kirchturm so baufällig, dass er einzustürzen drohte. Die Glocken mussten heruntergenommen werden und fanden ihren Platz in einem eigens dafür errichteten Glockenhaus. Die Orte Gillersdorf und Friedersdorf lösten sich 1756 von der Pfarrei Böhlen und gründeten eine eigene mit Sitz in Gillersdorf. Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) wurde die Kirche wiederum ein Raub der Flammen. Eine Brandkatastrophe am 2. August 1825 legte fast den ganzen Ort in Schutt und Asche, wobei auch die Kirche bis auf die Grundmauern abbrannte. Am 19. Oktober 1829 wurde mit einem Festgottesdienst die neuerbaute Kirche eingeweiht. 1950 machten sich umfangreiche Reparaturarbeiten am Kirchendach und am Kirchturm erforderlich. Es erfolgte ebenfalls eine Sanierung der Orgel. 1996 wurde der Kirchturm neu beschiefert und erhielt einen neuen Turmknopf. In der Folgezeit machten sich mehrfach Schwammsanierungen im Innenbereich der Kirche erforderlich. Im August 2009 wurde die Pfarrei Gillersdorf-Friedersdorf aufgelöst. Die Orte Gillersdorf, Friedersdorf und Willmersdorf werden künftig von der Pfarrei Großbreitenbach verwaltet.

43 % der Einwohner gehörten 2011 der evangelischen Kirche an, 2 % sind katholisch.[5] Die Dorfkirche Gillersdorf gehört der evangelisch-lutherischen Gemeinde, der auch die Protestanten aus Friedersdorf angehören; zuständig ist das Pfarramt Großbreitenbach im Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die wenigen Katholiken gehören zur Pfarrei St. Josef in Ilmenau.

Kirche

Die Kirche befindet sich im östlichen Randbereich des Ortes. Sie ist ein in Ost-West-Richtung angelegtes rechteckiges, einschiffiges Bauwerk. Das auf den Natursteinunterbau aufgesetzte Holzmansardendach verfügt über einen dreiseitigen Ostabschluss. Der in westlicher Richtung auf das Gebäude aufgesetzte Turm trägt auf seinem quadratischen Schaft eine sechseckige Schweifkuppel. Diese wird von Laterne, kleiner Schweifkuppel und Turmknopf mit Wetterfahne bekrönt. Der Innenraum ist mit einer dreiseitig umlaufenden, zweigeschossigen Empore versehen. An der Ostseite ist der Kanzelaltar auf der Mittelachse angeordnet. Der durch eine Farbglaswand abgeteilte Chorraum dient als Sakristei. Gegenüber vom Altar befindet sich auf der zweiten Empore der in barocker Fassung ausgelegte Orgelprospekt.

Politik

Ortschaftsrat

Der Ortschaftsrat von Gillersdorf wurde erstmals zu den Kommunalwahlen in Thüringen am 26. Mai 2019 gewählt. Zuvor hatten seit der Bildung der Landgemeinde Großbreitenbach die ehemaligen Mitglieder des Gemeinderates als Ortschaftsräte fungiert.

Den Ortschaftsrat bilden neben dem Ortschaftsbürgermeister vier weitere Mitglieder, die alle der Freien Wählergemeinschaft Gillersdorf angehören.[6]

Ortschaftsbürgermeister

Der Ortschaftsbürgermeister von Gillersdorf ist seit dem 1. Juli 2022 Axel Enders.[7] Zuvor war seit 2016 Ramona Pabst die ehrenamtliche Bürgermeisterin bzw. seit der Bildung der Landgemeinde Großbreitenbach 2019 die Ortschaftsbürgermeistern.[8]

Wirtschaft und Verkehr

Haltepunkt Neustadt-Gillersdorf

Gillersdorf war über Jahrhunderte von der Weberei als dominierenden Wirtschaftszweig geprägt. Des Weiteren wurden im Ort bis 1911 Schiefer abgebaut und bis 1934 Holzspielwaren in der einzigen Fabrik des Ortes produziert. Zu DDR-Zeiten arbeiteten die meisten Gillersdorfer in Großbreitenbach.

Straßen verbinden den Ort mit Großbreitenbach, Böhlen und Herschdorf. Von 1882 bis 1998 besaß der Ort einen Eisenbahnanschluss an der Bahnstrecke Ilmenau–Großbreitenbach über den Bahnhof Neustadt-Gillersdorf an der Hohen Tanne, der etwa 2 km südwestlich des Ortes lag. Durch Gillersdorf verläuft der Tunnel Silberberg der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt.

Persönlichkeiten

Commons: Gillersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 2. Januar 2019
  2. Quelle für schwarzburgische und sächsische Orte: Johann Friedrich Kratzsch: Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten. Naumburg, 1843. Online abrufbar bei Google Books. Quelle für preußische Orte: Handbuch der Provinz Sachsen. Magdeburg, 1843. Online abrufbar bei Google Books
  3. Michael Rademacher: Einwohnerzahlen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. Bevölkerungsentwicklung ab 1989 (TLUG) (Memento vom 29. Oktober 2012 im Internet Archive) (PDF; 18 kB)
  5. Zensusdatenbank (Memento vom 21. Juni 2013 im Internet Archive)
  6. Landgemeinde „Stadt Großbreitenbach“: Thüringer Wald-Echo, Amtsblatt der Landgemeinde „Stadt Großbreitenbach“ Nr. 9/2019, Seite 5. 14. Juni 2019, abgerufen am 6. Mai 2023.
  7. Landgemeinde „Stadt Großbreitenbach“: Thüringer Wald-Echo, Amts- und Mitteilungsblatt der Landgemeinde „Stadt Großbreitenbach“ Nr. 5/2022, Seite 6. 17. Juni 2022, abgerufen am 10. September 2022.
  8. Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Bürgermeisterwahl 2016 in Thüringen, Gillersdorf. Abgerufen am 10. September 2022.
  9. Lothar Buff: Johann Samuel Ferdinand Blumröder (1793–1878) – der bedeutendste Sohn unseres Ortes –. In: Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach 24. Jg., Nr. 7 vom 12. Juli 2013, S. 14. PDF.

Read other articles:

Cet article est une ébauche concernant l’Autriche et le Concours Eurovision de la chanson. Vous pouvez partager vos connaissances en l’améliorant (comment ?) selon les recommandations des projets correspondants. Autricheau Concours Eurovision 1957 Données clés Pays  Autriche Chanson Wohin, kleines Pony? Interprète Bob Martin Langue Allemand Sélection nationale Radiodiffuseur Österreichischer Rundfunk Concours Eurovision de la chanson 1957 Position en finale 10e (3 points...

 

Narendra Mohan Kasliwal Hakim Mahkamah Agung IndiaMasa jabatan06-10-1989–03-04-1993 Informasi pribadiKebangsaanIndiaProfesiHakimSunting kotak info • L • B Narendra Mohan Kasliwal adalah hakim Mahkamah Agung India. Ia mulai menjabat sebagai hakim di mahkamah tersebut pada 06-10-1989. Masa baktinya sebagai hakim berakhir pada 03-04-1993.[1] Referensi ^ Daftar Hakim di Mahkamah Agung India. Mahkamah Agung India. Diakses tanggal 10 Juni 2021.  Artikel bertopik biograf...

 

Artikel ini sudah memiliki daftar referensi, bacaan terkait, atau pranala luar, tetapi sumbernya belum jelas karena belum menyertakan kutipan pada kalimat. Mohon tingkatkan kualitas artikel ini dengan memasukkan rujukan yang lebih mendetail bila perlu. (Pelajari cara dan kapan saatnya untuk menghapus pesan templat ini) Z3 Max Schultz saat berlaut Sejarah Nazi Jerman Nama Max SchultzAsal nama Max SchultzDipesan 7 Juli 1934Pembangun Deutsche Werke, KielNomor galangan K244Pasang lunas 2 Januari ...

MunduKecamatanNegara IndonesiaProvinsiJawa BaratKabupatenCirebonPemerintahan • CamatH. Anwar Sadat, S.Sos, M.SiPopulasi • Total76.856 jiwaKode Kemendagri32.09.12 Kode BPS3209090 Luas27,47 km²Desa/kelurahan12 Untuk kegunaan lain, lihat Mundu. Mundu adalah sebuah kecamatan di Kabupaten Cirebon, Provinsi Jawa Barat, Indonesia. Kecamatan ini terletak pada bagian timur Kota Cirebon. Kecamatan ini sempat mengajukan diri untuk bergabung kedalam Kota Cirebon.[1] ...

 

Seorang biarawan Buddha di Sri Lanka. Biarawan adalah seorang laki-laki yang melakukan asketisme, memfokuskan pikiran dan raganya untuk agama. Konsep ini telah sangat lama ada dan dapat ditemukan pada berbagai agama seperti Kristen, Buddha, dll. Istilah ekivalen untuk perempuan adalah biarawati. Biarawan dalam agama Katolik adalah laki-laki yang menjadi anggota suatu ordo atau tarekat religus seperti Yesuit, Dominikan, Fransiskan, Benediktin dan sebagainya. Di Indonesia para biarawan kadang-k...

 

Women who were married to Islam's founder Mothers of the BelieversWives of Muhammadأمهات المؤمنين ‎SpouseNameMarriedKhadija595–619Sawdah619–632Aisha623–632Hafsa625–632Zaynab bint Khuzayma625–626Hind625–632Zaynab bint Jahsh627–632Juwayriya628–632Ramla628–632Safiyya629–632Maymuna629–632Rayhana[a]627–631Mariya[b]628–632Children With Khadija Qasim (598–601) Zainab (599–629) Ruqayya (601–624) Umm Kulthum (603–630) Fatima (605/612...

Musical instrument This article is about the mandolin with the same open string pitches as a viola. For the instrument preceding the mandolin, see mandore (instrument). For other uses, see Mandola (disambiguation). This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Mandola – news · newspapers · books · scholar �...

 

Questa voce sull'argomento centri abitati del Minas Gerais è solo un abbozzo. Contribuisci a migliorarla secondo le convenzioni di Wikipedia. Segui i suggerimenti del progetto di riferimento. São Tomás de Aquinocomune LocalizzazioneStato Brasile Stato federato Minas Gerais MesoregioneSul e Sudoeste de Minas MicroregioneSão Sebastião do Paraíso AmministrazioneSindacoRoneido Teofilo de Carvalho TerritorioCoordinate20°46′57″S 47°05′49″W / 20.7825°S...

 

Запрос «Гусь» перенаправляется сюда; для терминов «Гусь» и «Гуси» см. также другие значения. Гуси Домашний гусь (Эмденский) Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:ЖивотныеПодцарство:ЭуметазоиБез ранга:Двусторонне-симметричныеБез ранга:ВторичноротыеТип:Хордовы...

Clemson-class destroyer USS Peary (DD-226) in the early 1920s History United States NameUSS Peary NamesakeRobert Edwin Peary BuilderWilliam Cramp & Sons, Philadelphia Yard number492 Laid down9 September 1919 Launched6 April 1920 Sponsored byMrs. Edward Stafford Commissioned22 October 1920 Stricken8 May 1942 Honors andawards1 battle star (World War II) FateSunk in battle, 19 February 1942 General characteristics Class and typeClemson-class destroyer Displacement1190 tons Length314 ft ...

 

Pemuliaan menghasilkan domba merino (kiri) yang memberikan wol (kiri) dengan kualitas berbeda dari domba yang tidak dimuliakan (kanan). Pemuliaan hewan atau pemuliabiakan hewan merupakan kegiatan dalam peternakan atau pemeliharaan hewan lainnya yang bertujuan untuk memperbaiki kualitas individu maupun populasi hewan yang bersangkutan untuk karakteristik yang diinginkan manusia. Karena kebanyakan hewan yang dimuliakan adalah ternak, istilah pemuliaan ternak juga kerap dipakai. Dalam pemuliaan ...

 

Желтоголовый амазон Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:ЖивотныеПодцарство:ЭуметазоиБез ранга:Двусторонне-симметричныеБез ранга:ВторичноротыеТип:ХордовыеПодтип:ПозвоночныеИнфратип:ЧелюстноротыеНадкласс:ЧетвероногиеКлада:АмниотыКлада:ЗавропсидыКласс...

Controversial court case initiated in British Raj Meerut Conspiracy CaseCaption Portrait of 25 of the Meerut Prisoners taken outside the jail. Back row (left to right): K. N. Sehgal, S. S. Josh, H. L. Hutchinson, Shaukat Usmani, B. F. Bradley, A. Prasad, P. Spratt, G. Adhikari. Middle Row: Radharaman Mitra, Gopen Chakravarti, Kishori Lal Ghosh, L. R. Kadam, D. R. Thengdi, Goura Shanker, S. Bannerjee, K.N. Joglekar, P. C. Joshi, Muzaffar Ahmed. Front Row: M. G. Desai, D. Goswami, R.S. Nimbkar...

 

In European historiography, the term staple refers to the entire medieval system of trade and its taxation; its French equivalent is étape, and its German equivalent stapeln, words deriving from Late Latin stapula with the same meaning,[1] derived from stabulum.[2] designating a system that Hadrianus Junius considered to be of Gaulish origin.[3] Under this system, the government or the ruler required that all overseas trade in certain goods be transacted at specific d...

 

För boxaren, se John Elliott (boxare). John Elliott Född24 oktober 1773[1][2]Liberty County, USADöd9 augusti 1827[1][2] (53 år)Liberty County, USABegravdMidway Cemetery[3]Medborgare iUSAUtbildad vidYale University SysselsättningPolitiker, advokatBefattningAmerikansk senatorUSA:s 16:e kongress, Georgia (klass 3) (1819–1821)[4]Amerikansk senatorUSA:s 17:e kongress, Georgia (klass 3) (1821–1823)[4]Amerikansk senatorUSA:s 18:e kongress, Georgia (klass 3) (1823�...

Village in Estonia Village in Viljandi County, EstoniaAinduVillageAinduLocation in EstoniaCoordinates: 58°23′53″N 25°35′31″E / 58.39806°N 25.59194°E / 58.39806; 25.59194CountryEstoniaCountyViljandi CountyMunicipalityViljandi ParishPopulation (01.01.2010[1]) • Total33 Aindu is a village in Viljandi Parish, Viljandi County, Estonia.[2] It has a population of 33 (as of 1 January 2010).[1] References ^ a b Saarepeedi val...

 

Subspace of n-space whose dimension is (n-1) Two intersecting planes: Two-dimensional planes are the hyperplanes in three-dimensional space. In geometry, a hyperplane is a generalization of a two-dimensional plane in three-dimensional space to mathematical spaces of arbitrary dimension. Like a plane in space, a hyperplane is a flat hypersurface, a subspace whose dimension is one less than that of the ambient space. Two lower-dimensional examples of hyperplanes are one-dimensional lines in a p...

 

Pour les articles homonymes, voir Le Drian. Jean-Yves Le Drian Jean-Yves Le Drian en 2019. Fonctions Ministre de l'Europe et des Affaires étrangères 17 mai 2017 – 20 mai 2022(5 ans et 3 jours) Président Emmanuel Macron Premier ministre Édouard PhilippeJean Castex Gouvernement Philippe I et IICastex Prédécesseur Jean-Marc Ayrault (Affaires étrangères et Développement international) Successeur Catherine Colonna Ministre de la Défense 16 mai 2012 – 17 mai 2017(5 ans...

1992 live album by The TimesThe Times at the Astradome LunavilleLive album by The TimesReleased1992GenrePost-punk, indieLabelCreationCRECD 123ProducerIan ShawThe Times chronology Pure(1991) The Times at the Astradome Lunaville(1992) Alternative Commercial Crossover(1993) The Times at the Astradome Lunaville is a live album by West London post-punk and indie band The Times released in 1992.[1] Track listing Side A: Performance A WellCome – 01:08 Septieme Ciel – 04:34 Big P...

 

Questa voce o sezione sull'argomento letteratura non cita le fonti necessarie o quelle presenti sono insufficienti. Commento: Mancano note di riferimento ed un'adeguata bibliografia che consentano di verificare le informazioni contenute nella voce. Puoi migliorare questa voce aggiungendo citazioni da fonti attendibili secondo le linee guida sull'uso delle fonti. Segui i suggerimenti del progetto di riferimento. Illustrazione tratta dal poema epico Mahābhārata, ritraente Draupadi e i s...