Gierałcice liegt im nordwestlichen Teil Oberschlesiens im Kreuzburger Land. Das Dorf Gierałcice liegt rund drei Kilometer südlich vom Gemeindesitz Wołczyn, rund 14 Kilometer westlich der Kreisstadt Kluczbork und etwa 46 Kilometer nordöstlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.
Nachbarorte von Gierałcice sind im Norden der Gemeindesitz Wołczyn (Konstadt), im Südosten Markotów Duży (Margsdorf), im Süden Wierzchy (Wierschy), im Westen Dziedzice (Dziedzitz) sowie im Südwesten Wąsice (Wundschütz).
Ortsteile
Zu dem Dorf gehören die Weiler Dębniak und Gierałcice Małe.
Geschichte
Bereits im 15. Jahrhundert wurde eine Kapelle erbaut, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts zu einer Kirche ausgebaut wurde.
1845 bestand das Dorf aus einem Schloss, einer evangelischen Kirche und weiteren 23 Häusern. Damals lebten in Jeroltschütz 240 Menschen, davon 81 katholisch und einer jüdisch.[2] 1874 wurde der Amtsbezirk Jeroltschütz gegründet. Erster Amtsvorsteher war der Wirtschaftsinspektor Gustav Brand.[3]
1933 lebten in Jeroltschütz 634, 1939 dann 584 Menschen. Bis 1945 gehörte das Dorf zum Landkreis Kreuzburg O.S.[4]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Jeroltschütz 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde der Ort in Gierałcice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum neu gegründeten Powiat Kluczborski (Kreis Kreuzburg).
Sehenswürdigkeiten
Die Evangelische Kirche wurde im 15. Jahrhundert als Schrotholzkirche erbaut. Ursprünglich handelte es sich zunächst um die Grabkapelle der Familie von Gieraltowski. 1560 wurde die Kirche evangelisch. 1617 wurde die ursprüngliche Kapelle zu einer Kirche ausgebaut. Weitere Umbauten an der Kirche erfolgten in den Jahren 1694, 1822–1823 und 1889. Die Saalkirche besitzt einen mehrseitig geschlossenen Chor, ein Schindeldach sowie einen quadratischen Westturm. In der Sakristei befinden sich Deckenmalereien aus der Spätrenaissance. Der Kanzelaltar wurde 1822 im Rokokostil errichtet. Die Kirche steht seit 1953 unter Denkmalschutz.[5]
Das Schloss Jerolschütz wurde Ende des 19. Jahrhunderts im neobarocken Stil erbaut. 1910 wurde der zweistöckige Bau um einen Südflügel erweitert. Südlich grenzt das Schloss an einen Landschaftspark aus dem 18. Jahrhundert an. Der Park besitzt bis heute einen alten Baumbestand, darunter teilweise 300 Jahre alte Eichen. Nördlich des Schlosses befinden sich die Wirtschaftsgebäude, darunter ein Getreidespeicher, ein Stall und eine Scheune.[6]
Sohn des Ortes
Hans Adam von Studnitz (1711–1788), Oberhofmarschall des Herzogs von Sachsen-Gotha-Altenburg und Intendant des Gothaer Ekhof-Theaters
↑Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 256.