Gerlach Fiedler wurde als Sohn eines Ministerialdirigenten und Enkel des preußischen Generalfeldmarschalls Karl Friedrich von dem Knesebeck in Mannheim geboren und wuchs in Berlin auf. Bereits in seinen Jugendjahren wirkte er für Komparsenrollen in Kinofilmen mit.[2] Ermöglicht wurde ihm der Einstieg in den Schauspielberuf durch seinen Mitschüler Klaus Detlef Sierck – ein Kinderstar und Sohn des Regisseurs Douglas Sirk.[3]
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hin war Fiedler Soldat an der Ostfront, geriet in sowjetische Gefangenschaft und kehrte 1946 zurück, um unter Heinz Hilpert als Naturbursche und jugendlicher Held in Theaterstücken mitzuwirken. Zeitgleich nahm er sein nach dem Abitur 1942 begonnenes Studium der Literatur- und Musikwissenschaften in Berlin und Hamburg auf; zudem war er einer der ersten deutschen Psychologiestudenten C. G. Jungs in Zürich. Eine angestrebte Doktorarbeit über Jazzelemente in den Werken Strawinskys blieb Ende der 1940er-Jahre aufgrund des Todes seines Doktorvaters unvollendet.[3]
Von 1947 bis 1992 war Gerlach Fiedler festangestellter Mitarbeiter des NWDR bzw. des späteren NDR, wo er eine feste Größe des Radio- und Fernsehprogramms wurde. Seine Spezialität war stets die Livearbeit. Er war Initiator und Moderator langlebiger Programme wie dem Abend für junge Hörer[4] und Opa – Die Oldie-Parade.
Besonders bekannt war Gerlach Fiedler für seine äußerst tiefe und brummige, etwas genuschelte Stimme, die er Figuren in zahlreichen Hörspielen lieh. Er war in vier Episoden der Reihe Die drei ??? zu hören und nahm zudem an der Neuauflage des Superpapageis zum 25. Jubiläum der Serie 2004 teil. Des Weiteren sprach er Onkel Paul in der Reihe Bille und Zottel, einen Schwerverbrecher in einer TKKG-Episode und in den 1970ern neben Joachim Wolff als Asterix die Stimme von Obelix beim Label Decca Records. Kinder kennen Fiedler als zweite Stimme des Krümelmonsters aus der Sesamstraße.
Gerlach Fiedler wurde mit dem Adolf Grimme-Preis ausgezeichnet – nach eigenen Angaben für die Sendereihe Wie bekomme ich ein Kind?, in der erstmals im deutschen Fernsehen eine Geburt gezeigt wurde.[3]
Auch als Sportler konnte Fiedler zahlreiche Erfolge verbuchen, so wurde er deutscher Jugendmeister im Tennis[5], war später Boxer und Athlet und betreute schließlich die Volleyballmannschaft des Hamburger SV in der Ersten Bundesliga, mit der er 1976/77 den Meistertitel gewinnen konnte. Er wurde am letzten Spieltag, als die Meisterschaft schon feststand, auch als Spieler eingesetzt.
2009 veröffentlichte Fiedler seine Autobiografie Alles Theater.
Er verstarb am 15. September 2010 im Alter von 85 Jahren nach kurzer Krankheit in Hamburg[1] und wurde auf dem Friedhof Groß Flottbek beigesetzt.