Engel bearbeitete die Anfragen um Sondergenehmigungen, dass jüdische „Mischlinge“ in die Wehrmacht eintreten oder in ihr verbleiben konnten, was sie vor Verfolgung sicherstellte. Engel ging dabei sehr großzügig vor, was von Hitler mehrfach kritisiert wurde.[1]
Seine Erinnerungen an die Zeit im Führerhauptquartier erschienen 1974 in Buchform. Er gab ihnen die Form eines Tagebuches. Er behauptet beim Verfassen über zeitgenössische Notizen verfügt zu haben, die aber nicht mehr erhalten seien. Sie stellen nach Hildegard von Kotze dennoch eine wichtige Quelle dar.[2] Militärhistoriker Roman Töppel erläutert unter Berufung auf eine Zeugenaussage von Hermann Graml, dass Engel seine Veröffentlichung fast ausschließlich aus der eigenen Erinnerung konstruiert hatte, weshalb sich „etliche falsche Datierungen und andere Fehler“ in Engels Buch befänden.[3]
Nach seiner Entlassung wurde er Geschäftsführer einer Zuckerfabrik bei
Nörvenich und danach einer Werkzeugmaschinenfabrik in Düsseldorf. Er leitete außerdem einen Kameradschaftsring der früheren 12. Infanterie-Division. Zudem war er von April 1958 bis 9. Dezember 1976 Landesbeauftragter der Gesellschaft für Wehrkunde in Nordrhein-Westfalen.
Hildegard von Kotze (Hrsg.): Heeresadjutant bei Hitler 1938–1943: Aufzeichnungen des Majors Engel. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1982, ISBN 3-421-01699-2.
Literatur
Dermot Bradley (Hrsg.), Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Rövekamp: Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterninäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 3: Dahlmann–Fitzlaff. Biblio-Verlag, Osnabrück 1994, ISBN 3-7648-2443-3, S. 336–337.
↑Roman Töppel: Unbelehrbar? Hitler als militärischer Entscheider. In: Martin Clauss, Christoph Nübel (Hrsg.): Militärisches Entscheiden. Voraussetzungen, Prozesse und Repräsentationen einer sozialen Praxis von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Frankfurt (Main) / New York 2020, S.341–364, hier: 341.
↑ abVeit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 294.