Aufgrund des Versailler Vertrags war in Deutschland nur noch die Ausbildung von Truppenoffizieren gestattet, jedoch keine Generalstabsausbildung mehr. Daher waren die Waffenschulen die höchsten Ausbildungseinrichtungen der Reichswehr. Da die Auswahl und Einstellung der Anwärter den Regimentskommandeuren oblag, konnte die bestehende Struktur eines Offizierskorps „aufrechterhalten“ werden, das die Weimarer Republik im Grunde ablehnte.
Zu den bekanntesten Lehrern der Infanterieschule gehörte der spätere GeneralfeldmarschallRommel. Er wurde im September 1929 Lehrer an der Infanterieschule in Dresden, an welcher er vier Jahre wirkte. Während dieser Zeit begann Rommel seine früheren Kriegserlebnisse als Buch unter dem Titel – "Infanterie greift an" – festzuhalten. Dieses wurde 1937 veröffentlicht.[1]
Am 8. November 1923 gelang es den Putschisten, den Schulkommandeur festzunehmen, und 20 Offizieren sowie 80 Offiziersanwärtern, sich als sogenannte Sturmkolonne Ludendorff am Hitlerputsch zu beteiligen. Das Verhalten der Schule hatte später ein Nachspiel. Der Kommandeur und verschiedene Offiziere mussten ihren Abschied nehmen, andere Offiziere wurde disziplinarisch bestraft. Von den Waffenschülern wurden zwei wegen Hochverrats vor Gericht gestellt.[2]
Militärgeschichtliches Forschungsamt durch Friedrich Forstmeier (Hrsg.): Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden. 1648–1939. Band 3. Abschnitt VI: Reichswehr und Republik 1918–1933. Pawlak, Herrsching 1983, ISBN 3-88199-112-3.
Bruno Thoß: Der Ludendorff-Kreis 1919–1923. München als Zentrum der mitteleuropäischen Gegenrevolution zwischen Revolution und Hitler-Putsch (= Miscellanea Bavarica Monacensia 78 = Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München 98). Stadtarchiv, München 1978, ISBN 3-87913-087-6 (Zugleich: München, Univ., Diss., 1978).
↑Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815-1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1990. ISBN 3-7648-1780-1. S. 775.