Der Gelbfrüchtige Nachtschatten ist eine 40 bis 70 cm hohe krautige Pflanze. Die ganze Pflanze hat einen unangenehmen, entfernt moschusähnlichen Geruch.[1] Die Blätter und Stängel der Pflanze sind leicht bis dicht behaart. Sie besitzt längliche, elliptische Blätter, welche sich wechselständig am Stängel befinden. Die Blätter werden 4 bis 8 cm lang und 3 bis 6 cm breit. Sie sind gestielt und ausgeschweift oder stumpf buchtig gezähnt.[1] Beim Trocknen werden die Blätter gelbgrün.[1]
Generative Merkmale
Blütezeit ist Juli bis Oktober. Die Kelchzipfel sind lineal.[1] Die Blütenkrone ist weiß und etwa zwei- bis viermnal so lang wie der Kelch.[1] Die Staubfäden sind etwas so lang wie die Staubbeutel.[1] Äußerlich sieht der Gelbfrüchtige Nachtschatten dem Schwarzen Nachtschatten (Solanum nigrum) sehr ähnlich, nur durch die Farbe der Beeren lassen sich die beiden Pflanzen eindeutig unterscheiden. Die Beeren sind anfangs grün, reif sind sie gelb-braun, orange bis rot und werden bis zu 1 cm groß.[2]
Besondere Vorsicht gilt es beim Sammeln von wilden Tomaten zu wahren, da diese leicht mit dem giftigen Gelbfrüchtigen Nachtschatten verwechselt werden können.
Standorte und Verbreitung
Die Standorte befinden sich zwischen 100 und 1300 Metern über NN. Die Pflanze bevorzugt wärmere Standorte und kommt in Deutschland meist im wärmeren Tiefland vor. Der Gelbfrüchtige Nachtschatten bevorzugt Hänge und Böschungen und wächst oft in der Nähe von Straßen. Dabei wächst der Gelbfrüchtige Nachtschatten meist in sonnigen Plätzen.[4]
Der Gelbe Nachtschatten kommt ursprünglich von Europa bis Indien und China, auf der Arabischen Halbinsel und in Afrika von Marokko bis Mosambik vor.[5] In Nordamerika, Australien und Südafrika ist er ein Neophyt.[5]
Systematik und Taxonomie
Es existieren zwei Unterarten:
Rotfrüchtiger Nachtschatten (Solanum villosum subsp. alatum(Moench) Dostál). Sie wird von einigen Autoren auch als eigene Art, Solanum alatumMoench, angesehen.[6]
Gelbfrüchtiger Nachtschatten (Solanum villosum subsp. villosum): Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Hordeetum murini aus dem Sisymbrion-Verband.[3]
Der Gelbe Nachtschatten wurde 1768 von Philip Miller in The gardeners dictionary ed. 8.: n.° 2 als Solanum villosum erstbeschrieben.[5] Synonyme von Solanum villosumMill. sind Solanum luteumMill., Solanum villosumLam., Solanum aegyptiacumForssk. und Solanum flavumKit. ex Schult.[5]
Nutzung
Der Gelbfrüchtige Nachtschatten ist giftig, die Pflanze beinhaltet verschiedene glycosidisch gebundene Steroidglycoside.[7] Trotzdem wird der Gelbfrüchtige Nachtschatten gelegentlich als Nutzpflanze angebaut. Dabei werden meist die Beeren des Gelbfrüchtigen Nachtschatten verwendet. Zumindest von der Unterart alatum werden auch die Blätter der Pflanze als Gemüse verwendet.[8]
Einzelnachweise
↑ abcdefGustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 4. Verlag Carl Hanser, München 1964. S. 2594–2595.
↑Zhi-Yun Zhang, Anmin Lu, William G. D’Arcy: Solanum. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, S.318 (englisch, online – PDF-Datei).
↑ abErich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S.822.