Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Gaudernbach erfolgte im Jahr 1320.[3]
In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde eine Kapelle errichtet.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildeten die sechs Gemeinden Obertiefenbach, Heckholzhausen, Gaudernbach, Wirbelau, Eschenau und Schupbach einen Löschbezirk. Bei ausbrechendem Brand hatten sofort bestimmte Einwohner mit vier angeschirrten Pferden die in Schupbach stationierte Feuerspritze zu holen.[4]
Zum 31. Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen und die Stadt Weilburg auf freiwilliger Basis zur erweiterten Stadt Weilburg.[6] Dadurch wurde Gaudernbach ein Stadtteil von Weilburg.
Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Gaudernbach lag:[1][8]
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg, Stadt Weilburg
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Limburg-Weilburg, Stadt Weilburg
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Gaudernbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr
Einwohner
1834
428
1840
475
1846
497
1852
514
1858
535
1864
554
1871
551
1875
515
1885
534
1895
494
1905
490
1910
481
1925
516
1939
441
1946
657
1950
641
1956
633
1961
717
1967
722
1970
809
1980
?
1990
?
2000
?
2011
851
2016
855
2020
851
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Weilburg[9]; Zensus 2011[10]
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gaudernbach 851 Einwohner. Darunter waren 51 (10,1 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 147 Einwohner unter 18 Jahren, 351 zwischen 18 und 49, 108 zwischen 50 und 64 und 93 Einwohner waren älter.[10]
Die Einwohner lebten in 336 Haushalten. Davon waren 99 Singlehaushalte, 99 Paare ohne Kinder und 114 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 60 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 234 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Das Vereinsleben wird hauptsächlich vom Frauen- und Mädchenchor, vom Frauen-Singkreis, von der 1906 gegründeten Freiwillige Feuerwehr Gaudernbach (seit 1. April 1984 mit Jugendfeuerwehr), vom Landfrauenverein, MGV „Eintracht“ Gaudernbach, NCG Narrenclub, Reichsbund der Kriegsopfer Ortsgruppe Hasselbach-Gaudernbach, Reit- und Fahrverein, TuS 1911 Gaudernbach e. V., VdK-Ortsverein Gaudernbach, Vogel- und Naturschutzverein sowie vom Western- und Freizeitreitverein geprägt.
Infrastruktur
Den weit überwiegenden Teil der in Gaudernbach vorhandenen Arbeitsplätze stellen Bauunternehmen (Hoch-, Straßen- und Tiefbau), eine Großmetzgerei, im Brandschutz und in der Metallverarbeitung tätige Unternehmen bereit.
↑Stadtteile. Gaudernbach. In: www.weilburg.de. Stadt Weilburg, abgerufen am 28. Oktober 2024.
↑Franz-Josef Sehr: Das Feuerlöschwesen in Obertiefenbach aus früherer Zeit. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 1994. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 1993, S.151–153.
↑Franz-Josef Sehr: Feuerwehr-Bezirkstage um die Jahrhundertwende. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2000. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 1999, ISBN 3-927006-29-7, S.187–189.
↑Zusammenschluß im Oberlahnkreis zur Stadt „Weilburg“ und der Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen zur Gemeinde „Löhnberg“ vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.3, S.111, 119 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5MB]).
↑Hauptsatzung. § 6. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen im Dezember 2021.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900